Filip Daems: Der nicht mehr benötigte Captain
Als Filip Daems im Januar 2005 nach Mönchengladbach wechselte, stand die Borussia nicht ganz so gut da wie heute. Sein Debüt gab er am 19. Spieltag der Saison 2004/2005 beim 1:1 gegen den BVB. Den Ausgleich erzielte Peer Kluge, Trainer der Fohlen war Dick Advocaat. Daems spielte wie immer als linkes Glied in der Viererkette, die Mitspieler in der Abwehr hießen Craig Moor und Marcelo Pletsch und davor agierte Jörg Böhme. Gladbach schaffte kurz vor Saisonende die Rettung.
2007 war der Abstieg nicht mehr zu vermeiden, unter Jos Luhukay gelang der sofortige Wiederaufstieg. Als Michael Frontzeck 2009 Trainer wurde, ernannte er Daems zum Kapitän. Aufgrund von Verletzungen verpasste dieser aber die komplette Hinrunde.
Dauerhaft aufwärts ging es erst unter Lucien Favre. Daems blieb Kapitän und Stammspieler und machte sich einen Namen als Elfmeterspezialist. Am 30. März 2014 scheiterte er beim 13. Versuch erstmals vom Punkt, den Nachschuss gegen Rene Adler verwandelte er aber.
Noch heute schwärmt Daems vom Trainer: "Lucien Favre ist ein Trainer mit klaren Vorstellungen. Vom ersten Tag an hat er uns erklärt, was er taktisch von uns verlangt und das perfekt vermittelt. Und das Team hat es schnell begriffen und umgesetzt. Deshalb stehen wir heute so kompakt."
Trotz seiner konstant guten Leistungen für die Borussia schaffte es Daems zu keiner großen Karriere in der belgischen Nationalmannschaft, für die er lediglich sieben Einsätze absolvierte.
"Ich bin 2001 von Lierse SK für fünf Jahre in die Türkei gewechselt und dadurch aus dem Fokus der Nationalmannschaft gerutscht. Mir war klar, dass der Wechsel ein Risiko ist, doch ich war jung, wollte die Welt sehen und mal was anderes machen. Die Entscheidung war richtig, die Auslandserfahrung hat mich weitergebracht", erklärte er.
Der Konkurrenzkampf mit dem 2011 verpflichteten Oscar Wendt spornte ihn an - meist setzte sich der Belgier durch. In dieser Saison ist Daems immer noch offiziell noch Kapitän, absolvierte allerdings kein einziges Pflichtspiel. Der Abschied nach der Saison steht schon länger fest. Doch an ein Karriereende denkt Daems nicht. Er schließt sich in Belgien dem KVC Westerlo an.
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