Adnan Januzaj (von Manchester United zu Borussia Dortmund)
Modalitäten: Leihgeschäft bis Saisonende, ohne Kaufoption
Einschätzung: Der BVB möchte kein Ausbildungsverein sein, leiht aber ein 20-jähriges Talent von einem europäischen Top-Klub ohne Kaufoption aus - wie passt das zusammen? Auf den ersten Blick in der Tat nur wenig, allerdings sollen die Dortmunder Verantwortlichen mit den Red Devils ein Abkommen geschlossen haben, wonach eine Verpflichtung Januzajs bei erfolgreicher Leihe durchaus realistisch sei.
Der gebürtige Belgier flüchtete aus Manchester aufgrund von Trainer Louis van Gaal, der Januzaj im Vorjahr deutlich weniger einsetzte, als dieser es gewohnt war. In seinem ersten Jahr bei den Profis in der Saison 2013/2014 kam Januzaj nämlich auf 27 Liga-Einsätze, bei denen er 15 Mal in der Startelf stand (vier Tore, drei Assists).
Als van Gaal auf 3-5-2 umstellte, sank Januzajs Stern vor allem aufgrund dessen Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Die muss der 20-Jährige natürlich auch in Dortmund versuchen abzustellen, doch in erster Linie sind es seine offensiven Stärken, die das Leihgeschäft vielversprechend machen.
Januzaj hat einen starken Antritt, ist dribbelstark, leichtfüßig und besitzt eine enge Ballführung. Damit stellt er einen guten Backup für die prominent besetzte Offensivabteilung des BVB dar.
Trainer Thomas Tuchel wird im weiteren Saisonverlauf - bis Weihnachten warten noch über 20 Pflichtspiele auf die Borussia - häufig rotieren müssen. Januzaj könnte dabei ähnlich wie Jonas Hofmann eine der ersten Einwechseloptionen sein. Die Hürde, auf Anhieb in die Anfangsformation zu kommen, scheint angesichts der bestechenden Form der BVB-Offensiven zu hoch.
Januzaj dürfte vor allem für die Flügelpositionen eine Option sein, am liebsten spielt er laut eigener Aussage als Zehner. Sollte Januzaj überzeugen und die Dortmunder überlegen, den Nationalspieler langfristig in Westfalen halten zu wollen, scheinen sie bei der aktuellen Gemengelage nicht in der besten Position für kostengünstige Verhandlungen.
Allerdings hat sich zum Thema Kaufoption noch kein Vereinsverantwortlicher öffentlich geäußert - möglicherweise wird Tuchel auf seiner nächsten Pressekonferenz für Klarheit sorgen können.
Jhon Cordoba (vom FC Granada zum 1. FSV Mainz 05)
Modalitäten: Leihgeschäft bis Saisonende, mit Kaufoption
Einschätzung: Ein Last-Minute-Deal für die Mainzer, die kurz vor Ende der Frist Ja-Cheol Koo abgaben und Cordoba holten. Als eiskalter Torjäger ist der 22-Jährige auf seinen Stationen in Spanien nicht unbedingt aufgefallen, acht Tore gelangen ihm in 54 Partien in der Primera Division für Espanyol Barcelona und Granada.
Cordoba, der angeblich eine Million Euro Leihgebühr kosten soll, bringt in erster Linie körperliche Präsenz ein. Der 1,88 Meter große Angreifer ist bullig und soll als Wandstürmer dienen, der Anspiele aus der Luft festmachen und weiterleiten kann. Trainer Martin Schmidt hat mit ihm nun auch die Option, ein 4-4-2-System spielen zu lassen.
"Wir haben Jhon Cordoba schon länger beobachtet, er entspricht von seinen körperlichen Voraussetzungen und seinem Spielstil genau dem Typ Mittelstürmer, mit dem wir die Offensive in unserem Kader ergänzen wollen", sagt Manger Christian Heidel. Schmidt ergänzt: "Mit Jhon Córdoba haben wir einen absoluten 'Mainz-05-Spieler' verpflichtet, der bestens zu unserem Spielstil passt und uns zudem mit seiner Physis weiterhelfen wird."
Auf Konkurrenz trifft Cordoba aber in jedem Fall, schließlich stehen Mainz in Yoshinori Muto, Florian Niederlechner und auch Pablo De Blasis drei Spieler zur Verfügung, die ebenfalls im Angriff zum Zug kommen möchten.
Besonders Muto hat mit seiner starken Leistung gegen Hannover aufhorchen lassen - und Schmidt kann eine Formation mit zwei Angreifern während der Länderspielpause nicht testen. Cordoba reiste bereits am Montag wieder aus Mainz ab, er hält sich bei der Olympiaauswahl Kolumbiens auf.
Nichtsdestotrotz: Mainz wird durch Cordoba variabler im letzten Drittel, der wendigere Muto könnte um den Kolumbianer herum spielen. Cordoba wird sich zunächst jedoch an die neue Liga und die neuen Begebenheiten gewöhnen müssen, doch wie jeder Mainz-Transfer besitzt auch er noch genügend Entwicklungspotential, um sich baldmöglichst zu akklimatisieren.
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