Sven Bender (26, im Verein seit 2009)
Der 26-Jährige wird kaum mit großer Freude auf das Fußballjahr 2015 zurückblicken. Ein gutes Jahr nach einer langwierigen Schambeinentzündung verletzte sich Bender am Meniskus und verpasste große Teile der Rückrunde.
Gegen Ende der Spielzeit kam er noch auf ein paar Partien. Beim Pokalfinale in Berlin saß er aber 90 Minuten auf der Bank.
Unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel haben sich die Vorzeichen für den verletzungsanfälligen Ex-Nationalspieler stark verändert.
Neuzugang Julian Weigl hat Bender aus seinem angestammten Gebiet im defensiven Mittelfeldzentrum verdrängt, weil dieser fußballerisch wie strategisch die Nase vorn hat und eine höhere Passsicherheit an den Tag legt.
"Natürlich ist es für mich nicht ganz so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe", gibt Bender zu. "Aber ich komme ja immer wieder rein. Ich habe schon das Gefühl, dass ich ein wichtiger Teil der Mannschaft bin. Meine persönliche Situation stelle ich gerne hinten an, wenn es uns Erfolg bringt."
Tuchel scheint in Bender zudem auch eine veritable Alternative für die Innenverteidigung zu sehen. Angesichts der aktuellen Situation um Neven Subotic hat sich Bender zum Innenverteidiger Nummer drei hinter Mats Hummels und Sokratis gemausert.
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In der Bundesliga ließ ihn Tuchel im Spitzenspiel gegen den FC Bayern sowie gegen Augsburg hinten ran, seine überzeugendste Partie auf dieser Position spielte Bender im Europa-League-Rückspiel gegen Qäbälä. Gegen einen allerdings auch wenig herausfordernden Gegner glänzte Bender mehrfach mit frühen Balleroberungen, die schon in den frühen Jahren unter Jürgen Klopp zu seinem Markenzeichen gehörten.
Von diesen Charakterzügen und Teamplayerfähigkeiten ist Tuchel enorm angetan: "Es ist ein Privileg, ihn trainieren zu dürfen. Er hat eine hohe Sozialkompetenz und ist ein Vorbildcharakter. An ihm können sich die anderen Spieler orientieren."
Benders Situation ist derzeit festgefahren. Er kam lediglich in 14 von 22 Pflichtspielen zum Einsatz, nur sechs Mal stand er in der Startelf. Trotz Tuchels lobender Worte dürfte klar sein, dass sich Bender genau überlegen wird, ob er auf Dauer mit dieser Art von Teilzeitarbeit und seiner neuen Rolle als Innenverteidiger leben kann. Er befindet sich schließlich im besten Fußballalter.