Die Fünf von der Bank

Für einige langjährige BVB-Spieler haben sich die Vorzeichen unter Thomas Tuchel geändert
© spox
Cookie-Einstellungen

Lukasz Piszczek (30, im Verein seit 2010)

Für Piszczek gilt dasselbe wie für Bender: 2015 lief für ihn ganz anders als geplant. Ein Syndesmosebandanriss ließ ihn große Teile der vergangenen Rückrunde aussetzen, in den letzten Partien - unter anderem im Pokalendspiel - durfte er dann wieder einige Minuten Spielpraxis sammeln.

Was seitdem passierte, lässt sich schlicht mit dem Wort Pech zusammenfassen. Aufgrund von Problemen mit seiner im Sommer 2013 operierten Hüfte verpasste Piszczek zunächst das Playoff-Spiel bei Odds BK (4:3) in der Europa League.

Nach einer katastrophalen ersten Dortmunder Halbzeit reagierte Tuchel, nahm den als Rechtsverteidiger indisponierten Gonzalo Castro vom Feld und stellte Ginter auf diese Position. In der Folge mauserte sich der Weltmeister dort zu einem in der Offensive enorm effektiven Stammspieler - und Piszczek bleibt seither außen vor.

"Wenn Matthias Ginter in dieser Form ist, dann wird er spielen", so Piszczek zu polnischen Medien. "Ich habe meine Chance am Donnerstag bekommen, 90 Minuten gespielt und mich darüber sehr gefreut", richtete er nach dem Rückspiel gegen Qäbälä aus.

Seit der Versetzung von Ginter an den äußeren Platz der Viererkette kam der Pole, der zwischenzeitlich mit einer Muskelverhärtung im Adduktorenbereich zehn Tage pausieren musste, nur noch in acht Pflichtspielen zum Einsatz (drei Mal von Beginn an). Zwar konnte er dabei einen Treffer und zwei Vorlagen beisteuern, Piszczek muss sich dennoch weiterhin hinten anstellen.

"Seine aktuelle Situation ist nicht leicht. Lukasz muss jetzt kämpfen, jederzeit bereit sein und auf seine Chance warten", riet ihm Jakub Blaszczykowski im SPOX-Interview.

Der 30-jährige Piszczek, jahrelang unumstrittener Stammspieler, wirkt angesichts seiner so plötzlich veränderten Perspektive unzufrieden. Zwar lieferte er bei seinen Kurzeinsätzen zuletzt tadellose Leistungen ab. Dass ein Umschüler wie Ginter, der im Vorjahr noch keine Konkurrenz für ihn darstellte, auf einmal vor ihm steht, wurmt naturgemäß.

Klar ist: Wäre Tuchel nicht grundsätzlich von ihm überzeugt, hätte Piszczek angesichts der EM im kommenden Jahr wohl ähnlich wie sein Kumpel Blaszczykowski reagiert und einen Vereinswechsel erwogen.

Ob in der Winterpause ein Umdenken stattfinden wird, ist fraglich. Piszczek ist noch bis 2017 an den Verein gebunden. "Ich werde Zeit haben, mit Nationaltrainer Adam Nawalka über dieses Thema zu sprechen", sagt er über einen möglichen Wechsel. "Was dann kommt, werden wir sehen. Das ist Fußball, man hat nicht immer eine Stammplatzgarantie. Man muss um sie kämpfen."

Pflichtbewusst schob er hinterher, dass er vorhabe, seinen im Oktober 2012 vorzeitig verlängerten Vertrag zu erfüllen.

Seite 1: Sven Bender

Seite 2: Neven Subotic

Seite 3: Lukasz Piszczek

Seite 4: Jonas Hofmann

Seite 5: Moritz Leitner