Die Personalsituation beim HSV
Markus Gisdol hat es geschafft, aus einer völlig demoralisierten Hamburger Mannschaft, die vor der Länderspielpause mit 2:5 gegen den BVB unterging, ein Team zu formen, das in Hoffenheim nach einem Rückstand zurück kam und einen Punkt erkämpfte.
Vor dem Spiel war Gisdol zu einigen personellen Änderungen gezwungen. So ersetzte Christian Mathenia den bis zur Winterpause ausfallenden Rene Adler. Mathenia bot eine solide Leistung und bewies schon in der vergangenen Saison in Darmstadt, dass im Abstiegskampf auf ihn Verlass ist.
Im Mittelfeld rutschte Matthias Ostrzolek neben Sakai auf die Doppelsechs. So standen beim HSV mit Ostrzolek, Diekmeier, Douglas Santos und Neu-Kapitän Sakai vier Außenverteidiger in der Startelf. Davor machte Rückkehrer Lewis Holtby eines seiner besten Spiele im HSV-Trikot.
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Gisdol wurde auch durch Verletzungen zu den Umstellungen und damit ein wenig zu seinem Glück gezwungen, denn dies sorgte für Defensive Stabilität, sowie die Lauf-und Zweikampfstärke, die den Hamburgern in den Spielen zuvor abging. Alle genannten liefen um die elf Kilometer, Holtby mit 12,5 Kilometern sogar die meisten auf dem Platz.
Die Hamburger machten somit das Zentrum dicht, das zwang Hoffenheim über die Flügel anzugreifen. Da der starke Dennis Diekmeier die beste Zweikampfquote auf dem Feld hatte, attackierte die TSG meist die Seite von Douglas Santos. Folgerichtig entstanden beinahe alle gefährlichen Situationen durch Angriffe über die rechte Hoffenheimer Offensivseite. Hier wird sich der Brasilianer am Wochenende wohl dem formstarken Serge Gnabry gegenüber sehen.
Weil die TSG sehr offensiv über die Außenpositionen agierten, boten sich dem HSV im Umkehrspiel Räume, die von den schnellen Außenspielern Nicolai Müller und Filip Kostic häufig genutzt wurden. Beide deuteten nicht nur durch ihre Tore an, warum sie für viel Geld geholt wurden, sie hatten auch die meisten erfolgreichen Dribblings auf dem Platz und kreierten immer wieder gefährliche Situationen.
Die Maßnahmen Gisdols scheinen Früchte zu tragen. Sakai ging als neuer Kapitän voran und war ein Faktor dafür, dass der HSV nach dem Rückstand nicht aufsteckte, sondern sich zurück ins Spiel kämpfte. Auch menschlich scheint es im Team zu stimmen. Ex-Kapitän Djourou spielte gut und feierte die Tore demonstrativ zusammen mit seinem Nachfolger. Die Voraussetzungen für einen Derbysieg, der weitere Aufbruchsstimmung erzeugen würde, sind gegeben.