Bayern Münchens Co-Trainer Miroslav Klose, Danny Röhl und Hermann Gerland sprechen über ihre Zusammenarbeit mit Cheftrainer Hansi Flick und geben Insights aus dem Arbeitsalltag bei Bayern München. Oliver Kahn verrät, wieso er heute nicht mehr rumbrüllt und Robert Lewandowski durfte nach Dubai und muss trotzdem nicht in Quarantäne. Hier gibt es News und Gerüchte zum FCB.
FC Bayern: Wann Flick grantig werden kann
Der nette Herr Flick? Das gilt wohl nicht uneingeschränkt immer für den Meistertrainer des FC Bayern München. Im kicker, der Flick in seiner aktuellen Ausgabe zur "Persönlichkeit des Jahres" gekürt hat, spricht Weltmeister und Bayern-Co-Trainer Miroslav Klose auch über die andere Seite Flicks. Der Trainer könne demnach sehr wohl grantig werden.
"Die Dinge, auf die er Wert legt, zieht er konsequent durch. Er sagt seine Sachen sehr verständlich, aber nie beleidigend. Er kann schon autoritär sein, er hat auch diese Seite", sagt Klose. Jedoch sei dieser Wesenszug für Klose quasi unumgänglich. "Es ist eine klare Linie", sagt Klose, der unter Flick in seiner Arbeit über große Freiheiten verfügt. "Hansi hört zu und lässt sich auch umstimmen", sagt Klose. "Das ist das Gute, dass er nicht ich, ich, ich sagt."
Jeden Morgen träfe sich das Trainerteam des FC Bayern München um 8 Uhr am Trainingsgelände an der Säbener Straße, um das Tagesprogramm zu besprechen. "Wir diskutieren alles im Trainerteam, Details wie taktische Fragen, aber auch das große Ganze", sagt Flicks anderer Co-Trainer Danny Röhl im kicker. Die Art der Zusammenarbeit sei "einfach super".
FC Bayern: An wen Flick Hermann Gerland erinnert
Hermann Gerland war 1990 zum ersten Mal bei Bayern München als Trainer angestellt, seit 2009 ist der 66-Jährige mit Unterbrechungen Co-Trainer der jeweiligen Profitrainer. In der Zusammenarbeit mit Hansi Flick fühlte Gerland schnell so etwas wie ein Deja-vu.
Flick sei noch keine "zwei Monate Cheftrainer" gewesen, "da sagte ich zu Jupp Heynckes, dass er mich in einer Art und Weise an ihn erinnerte, ‚das kannst du dir gar nicht vorstellen, Jupp'", sagte Gerland dem kicker und ergänzte: "Ich habe Louis van Gaal, Pep Guardiola, Heynckes und - als Gegner - Jürgen Klopp erlebt und kann mir ein fundiertes Urteil erlauben: Ich sehe Hansi Flick auf einer Ebene mit diesen Größen, er zählt zu den großen Trainerpersönlichkeiten."
Anfang des Jahrtausends trafen sich Gerland und Flick als Gegner mit ihren Mannschaften in der Regionalliga. "Ich lobe nur, wenn es berechtigt ist, und kenne Hansi schon aus der Zeit, als ich mit Bayern II gegen ihn als Hoffenheimer Trainer gespielt habe. Meistens hat er verloren; aber wir hatten halt die bessere Mannschaft", erinnert sich Gerland. Flick betreute von 2000 bis 2005 als Cheftrainer die Mannschaft der TSG Hoffenheim. Der FC Bayern ist seit 2019 erst die zweite Trainerstation als Chefcoach für den Bammentaler.
FC Bayern: Darum muss Lewandowski nicht in Quarantäne
Robert Lewandowski wird derzeit mit Trophäen überhäuft. Nach den Goal50, dem Ballon d'Or und der Trophäe für den FIFA-Weltfußballer erhielt der Torjäger am Sonntag als bester Spieler des Jahres den Globe Soccer Award. Hansi Flick wurde zudem als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Der FC Bayern wurde Mannschaft des Jahres.
Lewandowski reiste selbst nach Dubai, um die Trophäe entgegenzunehmen - obwohl die Vereinigten Arabischen Emirate von der Bundesregierung als Corona-Risikogebiet eingestuft wurden. In die eigentlich obligatorische zehntägige Quarantäne muss Lewandowski aber nach seiner Rückkehr nach München nicht, auch am kommenden Bundesligaspiel des FC Bayern am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 (18 Uhr) wird Lewandowski teilnehmen können.
Grund: Bei "zwingend notwendig und unaufschiebbar beruflich veranlassten" Dienstreisen bis zu fünf Tagen kann die Quaränte laut der bayerischen Quarantäneverordnung entfallen. Lewandowski befand sich weniger als 24 Stunden in Dubai, der Trip soll vom FC Bayern außerdem genehmigt worden sein.
FC Bayern: Darum brüllt Kahn nicht mehr herum
Als Spieler galt Oliver Kahn als nie zufriedener, vom Ehrgeiz fast zerfressener Profi. "Weiter, immer weiter" und "Eier, wir brauchen Eier" wurden zu geflügelten Sprüchen und symbolisierten den Spieler Kahn. Seit er im Januar 2020 sein Vorstandsamt beim FC Bayern antrat, tritt der einstige Welttorhüter deutlich ruhiger auf.
Im Interview mit der Bild verrät er, wieso: "Es muss mir als Vorstand um die besseren Argumente gehen, nicht darum, wer am lautesten brüllt. Es gibt Verhaltensweisen, die passen in der Hitze des Gefechts auf den Platz, funktionieren aber nach der aktiven Karriere nicht mehr. Meine Aufgabe ist es jetzt, den Klub in die Zukunft zu führen, weiterzuentwickeln. Warum soll ich dabei rumbrüllen? Ich brauche diese 'Fähigkeit' heute auch gar nicht mehr."
FC Bayern als "Identifikations-Instanz"
Für Vorstand Oliver Kahn muss der FC Bayern auch außerhalb des Platzes eine Vorbildfunktion einnehmen. "Zunächst einmal geht es beim FC Bayern im Kern darum, erfolgreich Fußball zu spielen. Wenn ich mir die Rolle des FC Bayern in der Gesellschaft anschaue, muss der Verein für mehr als Erfolg stehen. Der FC Bayern hatte und hat aufgrund seiner Strahlkraft eine große Verantwortung", sagte Kahn der Bild.
Der Champions-League-Sieger müsse auch eine "Identifikations-Instanz" sein. "Die Fans wollen die Gemeinschaft und Kraft des FC Bayern spüren. Und das müssen wir jetzt speziell jüngeren Generationen zeitgemäß vermitteln", sagte der künftige Vorstandschef und ergänzte: "Die Menschen wollen wissen, wofür wir neben dem sportlichen Erfolg stehen. Was bedeutet euch Nachhaltigkeit, was bedeutet euch Diversität? Das sind Themen, die in der Vergangenheit wichtig waren und die in der Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen werden."
FC Bayern: Die kommenden Spiele
Datum | Wettbewerb | Gegner | H/A |
03.01.21 | Bundesliga | Mainz 05 | H |
08.01.21 | Bundesliga | Borussia Mönchengladbach | A |
13.01.21 | DFB-Pokal | Holstein Kiel | A |
17.01.21 | Bundesliga | SC Freiburg | H |
20.01.21 | Bundesliga | FC Augsburg | A |