Fazit
"Mia san mia" steht im Kragen der Trikots des FC Bayern. In Topspielen bringt die Mannschaft dieses Selbstverständnis in der laufenden Saison jedoch nur selten konsequent auf den Platz. Das haben die Gegner gemerkt und begegnen dem Meister lange nicht so ehrfürchtig wie in den vergangenen Jahren.
Der Eindruck des Sieges im Supercup, als die Abkehr des Dominanz-Fußballs hin zum Effizienz-Fußball prophezeit wurde, ist mittlerweile weggewischt. Erdrückende Ballbesitzraten, starke Zweikampfquoten und eine hohe Passgenauigkeit sind nach wie vor bestimmende Kennwerte im Spiel der Münchner. Einzig die Ergebnisse sprangen speziell zuletzt (eine Niederlage und drei Remis in den letzten neun Pflichtspielen) nicht mehr in der gewohnten Regelmäßigkeit heraus.
Dabei haben die Resultate verschiedene Gründe: Mal fehlte es trotz zahlreicher Großchancen an der Effizienz (gegen Hoffenheim oder Köln), mal stimmte die Form nicht (gegen Frankfurt), mal fand man keine Mittel gegen einen taktisch perfekt ausgerichteten Gegner (Atletico).
Eines haben die Auftritte gegen starke Gegner in dieser Spielzeit bislang allerdings gemeinsam. 90 Minuten Konzentration und Dominanz hat der FCB noch nicht im Köcher (das Spiel gegen die Hertha bildet hier die Ausnahme). Durch die andere Positionierung auf dem Spielfeld läuft die Maschinerie des Gegenpressings der Münchner noch nicht wie in den vergangenen Jahren. Die Bälle werden nicht so schnell zurückerobert und es ergeben sich vermehrt Konterchancen für die Gegner.
90 Minuten Konstanz wird es aus Bayern-Sicht am Samstagabend gegen Borussia Dortmund jedoch benötigen. Der BVB hat nämlich bereits im Supercup unter Beweis gestellt, dass er den Meister vor große Probleme stellen kann. Damals waren es aber die Schwarz-Gelben, die über fehlende Effizienz stolperten.
Der FC Bayern in der Übersicht