Stefan Reuter
Aktuell: Geschäftsführer Sport beim FC Augsburg
Im Vergleich zu Eberl hat der 50-jährige Reuter beim FC Bayern den deutlich stärkeren Stallgeruch. Reuter kickte von 1988 bis 1991 bei den Bayern. Der Wechsel vom 1. FC Nürnberg zum FCB war damals der Startschuss seiner erfolgreichen Karriere: Champions-League-Sieger (1997 mit Dortmund), fünfmal deutscher Meister, Weltmeister (1990), Europameister (1996) - kaum ein anderer deutscher Fußballer gewann mehr Titel. Und nur die zählen beim FC Bayern.
Reuter hatte immer schon einen guten Draht zu Hoeneß und bei Dortmund zu Präsident Gerd Niebaum und Manager Michael Meier. Dort stieg er nach seiner aktiven Karriere im Jahr 2004 als Teammanager ein - der erste Schritt in die Funktionärsebene. Fuß fasste er letztlich aber ausgerechnet beim großen Bayern-Rivalen, dem TSV 1860 München.
Im Jahr 2006 wurde Reuter von den Löwen zum Sportlichen Leiter ernannt. Drei Jahre blieb er bei dort, seine Arbeit wurde zwiespältig bewertet: Unter Reuter spielte 1860 in der 2. Liga nicht besser, aber auch nicht schlechter als unmittelbar vor und nach ihm. Das Löwen-Umfeld gab sich damit nicht zufrieden, im Februar 2009 trennten sich die Wege. Was aus dieser Zeit bis heute bleibt, sind einige Erstliga-Profis, die sich unter Reuter entwickelten: Lars und Sven Bender, Julian Baumgartlinger und Fabian Johnson gehören dazu.
In den Jahren danach arbeitete Reuter unter anderem bei einer Sportmarketing-Agentur, ehe der FC Augsburg ihn Anfang 2013 als Geschäftsführer Sport engagierte. Zusammen mit Markus Weinzierl bescherte er dem FCA die erfolgreichsten Jahre der über 100-jährigen Vereinsgeschichte. Augsburg blieb nach dem Aufstieg erstklassig und erreichte sogar die Europa League.
Wie bei Eberl läuft auch Reuters Vertrag bis zum Sommer 2020. "Im Moment fühle ich mich unheimlich wohl in dieser Funktion hier beim FCA. Fußball ist aber so schnelllebig, man sollte da nicht so weit in die Ferne blicken", sagte er im Oktober der Augsburger Allgemeinen. Kurz darauf verriet er der Bild-Zeitung, dass er sich den Job als Sammer-Nachfolger beim FC Bayern zutraue.
Dieses Selbstvertrauen, gepaart mit seinem großen Netzwerk und einem guten Händchen für Spieler, bringt ihn auf die Liste der zu diskutierenden Namen an der Säbener Straße.