3. Taktische Umstellung: Rückkehr der Hoffenheim-Barca-Vision
Rangnicks Inbegriff der fußballerischen Perfektion ist das Mittelfeld des FC Barcelona, weswegen er in Hoffenheim ein ähnliches 4-3-3 aufbot mit drei Mittelfeldspielern, die variabel als Zehner, Achter oder Sechser agierten.
In der Halbzeitpause in Mailand besann sich der neue Schalke Trainer auf sein Ideal und modifizierte das ursprüngliche 4-4-2 zu einem verkappten 4-3-3. Je nach Spielsituation schob sich Farfan aus dem Mittelfeld nach rechts vorne, Raul lief nach links außen und Baumjohann sowie Jurado gingen auf die Halbpositionen im Mittelfeld, mit Papadopoulos als Absicherung.
"In der Halbzeit haben wir noch mal umgestellt auf drei Sechser. Das war wichtig, denn dann haben wir nicht mehr so viele Chancen zugelassen. In der ersten Halbzeit hatten wir noch zu viele Räume geliefert. Wichtig war es, dass wir in der zweiten Halbzeit besser verteidigen konnten als in der ersten. Sonst hätte es am Ende 7:7 stehen können", sagte Rangnick.
Sein Gegenüber Leonardo hingegen wurde von Rangnick auf schmerzliche Weise ausgecoacht. Trotz der offensichtlich fehlenden Balance im Inter-Spiel beließ er es beim 4-4-2 in der Raute, dabei hatte er zahlreiche Optionen zur Korrektur. Etwa, indem er den ballsicheren Javier Zanetti zur Unterstützung von Thiago Motta ins defensive Mittelfeld gestellt hätte, statt den Argentinier auf links hinten zu verschenken, wo es mit Yuto Nagatomo eine Alternative gegeben hätte.
Den stabilsten Eindruck hinterließ Inter zum Ende der ersten Halbzeit, als sich Sneijder der Bewachung von Papadopulos entzog und nach links außen ging, während der taktisch ungewohnt undisziplinierte Esteban Cambiasso mit Motta die Doppel-Sechs bildete und aus der 4-4-2-Raute ein flaches 4-4-2 wurde.
Direkt nach der Pause jedoch kehrte Inter aus welchen Gründen auch immer zur Raute und damit zur gewohnten Unsicherheit zurück.
1. Taktische Ausrichtung: Run'N'Gun
2. Aufstellung - Rangnick geht bewusst volles Risiko