Zenit St. Petersburg - Borussia Dortmund
Hinspiel: 25. Februar (A) - Rückspiel: 19. März (H)
"Ich war noch nie in Russland und freue mich sehr auf die Partien im Februar und im März." Mit dieser Ansicht dürfte Jürgen Klopp wohl in Dortmund ziemlich alleine dastehen. In St. Petersburg ist zu dieser Jahreszeit mit extrem frostigen Bedingungen zu rechnen.
Rein sportlich hat der BVB allerdings vermeintlich das leichteste Los aller deutschen Teams gezogen. Zenit besitzt zwar durchaus individuelle Qualität, aber Luciano Spaletti hat es noch immer nicht geschafft, aus einer Ansammlung von Stars eine homogene Einheit zu formen.
Bestes Beispiel war der Auftritt am letzten Spieltag gegen Austria Wien, als sich Hulk und Co. beim 1:4 vorführen ließen und nur dank der Schützenhilfe von Atletico Madrid ins Achtelfinale einzogen. Den Russen reichten dafür magere sechs Pünktchen - der schlechtestes Achtelfinalist in der CL-Geschichte.
Seit seinem Amtsantritt im August 2012 gab Zenits Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer über 120 Millionen Euro für neue Spieler aus. Der sportliche Erfolg hält sich aber noch in Grenzen. Im letzten Jahr schied St. Petersburg bereits in der Vorrunde aus und auch in der Liga musste man ZSKA Moskau den Vortritt lassen.
"Mit Zenit haben wir nicht das stärkste Los gezogen, es hätte uns schlimmer treffen können. In St. Petersburg haben wir allerdings noch nie gespielt. Und wir müssen uns auf unangenehme Temperaturen einstellen. Ich glaube aber, dass wir große Chancen haben, die nächste Runde zu erreichen, wenn wir alles abrufen", sagte Sebastian Kehl nach der Auslosung.
Kevin Großkreutz hätte sich lieber wärmere Gefilde gewünscht: "Ich hätte ehrlich gesagt gern beim AC Mailand gespielt. Eine tolle Stadt, nicht zu weit entfernt, und deshalb für unsere vielen Fans gut zu erreichen. Aber auch St. Petersburg ist für uns ein interessantes Los. Mir ist vor allem Hulk ein Begriff, das ist ein bulliger Angreifer mit viel Durchschlagskraft."
Ob der brasilianische Stürmer im Februar überhaupt noch zum Team gehört, bleibt abzuwarten. Immer wieder kokettierte Hulk mit seinem Abschied aus Russland. Der FC Chelsea war schon vor seinem Wechsel nach St. Petersburg an ihm dran. Außerdem werden ihm Differenzen mit Coach Spaletti nachgesagt.
Ein weiterer Vorteil für Dortmund könnte sein, dass die Russen aufgrund ihrer dreimonatigen Winterpause bis März kein Pflichtspiel mehr bestreiten werden. Der BVB dagegen steht voll im Saft. Des Weiteren dürfte der ein oder andere Langzeitverletzte bis dahin wieder zur Verfügung stehen.
Trotz der äußeren Umstände ist der BVB in dieser Partie Favorit. Aus St. Petersburg hört man allerdings sehr forsche Töne. "Wir spielen gegen eines der besten Teams der Welt. Natürlich wird es nicht einfach, gerade weil wir im Rückspiel in Dortmund antreten müssen und dort eine gigantische Stimmung herrscht. Dennoch treten wir an, um zu gewinnen", sagte Geschäftsführer Maxim Mitrofanov.
Understatement auf Russisch klingt anders.
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