Thomas Lemar (AS Monaco, Off. Mittelfeld, Frankreich, Jahrgang 1995)
Einfach hat man es als werdender Profi bestimmt nicht. Aus der Flut von Talenten hervorzustechen, gelingt entweder mit herausragenden Qualitäten oder oft über hohe Flexibilität, die einem zumindest einen Kaderplatz einbringt, von dem aus Einsätze gesammelt werden können.
Thomas Lemar hat beides. "Er kann alles spielen, vom Mittelstürmer mal abgesehen", schwärmte Ex-Monaco-Verteidiger Eric Di Meco. Tatsächlich sammelte Lemar in seiner ersten Saison im Fürstentum Erfahrung auf nahezu allen offensiven Positionen im Mittelfeld. Egal ob zentral, links oder rechts, der junge Franzose lieferte ab.
So verwunderte es nicht weiter, dass sich bald Gerüchte um den FC Bayern rankten. Im Sommer bestätigten sich diese noch nicht. Vielleicht auch aufgrund der großen Schwäche des 20-Jährigen. "Er muss lernen, dass Talent nicht alles ist", forderte Xavier Gravelaine, Präsident von Ex-Klub SM Caen.
Dann aber könne er "so gut sein, wie er" wolle. Und mancher Mitspieler ist sich jetzt schon sicher, dass er durchaus etwas auf dem Kasten hat. "Sein linker Fuß ist der Wahnsinn. Er ist wie eine Hand, er bekommt den Ball genau da hin, wo er ihn hin haben möchte."
Gelson Martins (Sporting Club, Rechtsaußen, Portugal, Jahrgang 1995)
Was Guedes für Benfica ist, ist Gelson Martins für Sporting. Ein Eigengewächs, ausgezeichnet mit großer Explosivität, technisch beschlagen und mit einer Ausstiegsklausel von 60 Millionen Euro an den Klub gebunden. Doch wo bei Guedes noch nicht viele Vergleiche zu Ronaldo zu ziehen waren, sieht das bei Martins schon anders aus.
Der 21-Jährige sucht aus vielen Positionen mit einem satten Distanzschuss das Tor, setzt seinen Körper nur selten ein, sondern geht eher mit Tempo an der Seitenlinie entlang, um dann plötzlich abzubremsen, Täuschungen und Richtungswechsel einzubauen und wieder zu beschleunigen.
"Ich bin bereit, zu arbeiten und das Maximum zu geben", freute er sich erst kürzlich über Lob von Trainer Jorge Jesus. Hoch verdientes Lob, das Martins sonst nur selten erhält. Im Sporting-Kader stehen andere Spieler, die momentan für mehr Aufsehen sorgen, renovierte der Klub doch im Sommer die gesamte Offensive.
Es spielt und trifft allerdings immer noch Martins. So etwa beim 2:1-Sieg über den FC Porto am 3. Spieltag. Da sieht man auch über die rechte Eindimensionalität in seinem Angriffsspiel hinweg. Ein Spieler für enge Räume wird aus Martins wohl trotz aller Arbeit nicht mehr.