Der Raum in Modrics Rücken

Von Johannes Rohrmaier
Auf Thiago kommt gegen Real Madrid eine Schlüsselrolle zu
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Bayerns Option gegen den Ball: Das Spiel auf Reals linke Seite lenken

Abgesehen vom schnellen Gegenpressing hat der FC Bayern noch eine Möglichkeit, das übliche Spiel der Madrilenen zu unterbinden. Gewährt man den Königlichen Raum zum geordneten Spielaufbau, ist es für gegnerische Teams sehr schwierig, in gute Pressingsituationen zu kommen, da Modric und Kroos im Zentrum extrem pressingresistent und ballsicher sind.

Ein beliebter Spielzug Reals ist die Verlagerung auf die rechte bzw. halbrechte Seite, von der dann ein hoher, diagonaler Flugball auf den weit in den offenen Raum vorgerückten Marcelo gespielt wird. Der versucht dann, den schnellen Ronaldo in die Tiefe hinter der gegnerischen Abwehr zu schicken, die gezwungen ist, extrem schnell zu verschieben, wodurch die Ordnung nicht immer gegeben ist.

Schafft es Bayern, Reals Aufbauspiel auf die linke Seite zu lenken, muss Marcelo gezwungenermaßen tiefer stehen, um eine Anspielstation zu bilden.

Dani Carvajal auf der anderen Außenverteidigerposition steht naturgemäß nicht so offensiv wie sein brasilianisches Pendant, womit das Mittel der schnellen Spielverlagerung durch diagonale Flugbälle unterbunden werden kann.

Die zentrale Rolle dabei dürfte wohl Thomas Müller zukommen, der den Spielaufbau der Königlichen durch richtiges Anlaufen der Innenverteidiger auf die gewünschte Seite lenken muss.

Ebenfalls wichtig: Bayerns Zentrum muss möglichst verhindern, dass Luca Modric und Toni Kroos in den Spielaufbau eingebunden werden. Das wird zweifellos nicht immer möglich sein, die Zeit, platzierte Flugbälle zu spielen, dürfen die Madrilenen allerdings nicht haben.

Bayern München - Real Madrid: Die Daten zum Spiel