Atletico Madrid steht im Viertelfinale der Champions League. Nach dem 4:2-Sieg im Hinspiel reichte den Rojiblancos im Rückspiel gegen Bayer Leverkusen ein 0:0.
Vor 49.133 Zuschauern im Vicente Calderon hielten die beiden starken Torhüter Bernd Leno und Jan Oblak das torlose Remis gegen zahlreiche Chancen fest.
Atletico entschied damit die letzten acht K.o.-Duelle gegen deutsche Mannschaften für sich und qualifiziert sich zum vierten Mal in Serie für das Viertelfinale der Champions League.
Insgesamt schied bei den letzten elf K.o.-Duellen gegen Spanier immer das deutsche Team aus.
Bayer Leverkusen scheiterte bei den letzten sieben Europapokalteilnahmen fünfmal an spanischen Mannschaften.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Simeone nimmt nach dem 1:0 gegen Granada vier Änderungen in seiner ersten Elf vor. Correa, Vrsaljko, Hernandez und Gimenez spielen anstelle von Savic, Juanfran, Gaitan und Filipe Luis.
Korkut verändert seine Startformation nach dem 1:1 gegen Werder Bremen am vergangenen Freitag auf zwei Positionen. Hilbert und Jedvaj ersetzen Henrichs und Toprak.
4.: Kampl spielt den Ball an den Strafraum. Volland dreht sich mit einer geschickten Körpertäuschung um Gimenez herum und zieht aus halblinker Position ab. Der Ball rauscht unten rechts am Pfosten vorbei.
21.: Links im Sechzehner kommt Brandt ans Leder und legt auf den Elfmeterpunkt zu Chicharito. Der zieht aus der Drehung direkt ab - knapp über den Querbalken.
38.: Jetzt geht es einmal schnell: Godin spielt von der Mittellinie vertikal auf Griezmann, der direkt tropfen lässt. Correa nimmt den Ball mit und zieht aus zentraler Position aufs rechte Eck. Leno macht sich lang und lenkt das Ding irgendwie mit den Fingerspitzen um den Pfosten.
40.: Zweite starke Leno-Parade innerhalb kürzester Zeit! Koke spielt 20 Meter vor dem Tor einen Doppelpass mit Correa und zieht halbrechts vor dem Sechzehner aus vollem Lauf ab. Diesmal ist Leno im linken unteren Eck und lenkt erneut zum Eckstoß ab.
55.: Nach einem gewonnenen Zweikampf in der eigenen Hälfte treibt Partey den Ball bis an den gegnerischen Strafraum, wo er rechts auf Correa ablegt. Dieser tanzt Dragovic und Jedvaj aus und zieht flach aufs lange Eck ab. Allerdings zischt der Schuss einen Meter links am Kasten vorbei.
57.: Wieder wird es ganz eng: Carrasco steckt im richtigen Moment für Griezmann durch. Halbrechts im Sechzehner versucht der Franzose aus 12 Metern Leno zu überlupfen. Doch auch dieser Versuch landet neben dem Tor.
68.: Slapstick! Nach einem fatalen Fehlpass von Gimenez geht Brandt frei aufs Tor zu, doch Oblak wehrt seinen unplatzierten Abschluss ab. Volland hat gleich zweimal die große Nachschusschance und scheitert zunächst ebenfalls am Atletico-Torhüter, dann an einem Abwehrmann. Schließlich vergibt auch Chicharito noch einen Abpraller. Das hätte die Führung für Leverkusen sein müssen.
Fazit: Zwar wehrte sich Leverkusen tapfer und hatte mit 18:13 Torschüssen (6:4 aufs Tor) sogar ein leichtes Übergewicht, doch die unter dem Strich reifere Mannschaft zieht nach 180 Minuten verdient ins Viertelfinale ein.
Der Star des Spiels: Bernd Leno. Zeigte Ende der ersten Halbzeit innerhalb weniger Sekunden zwei Weltklasse-Paraden und hielt Bayer damit im Spiel. Strahlte auch darüber hinaus große Sicherheit aus und hob sich damit von seinem Gegenüber Jan Oblak ab, der im zweiten Durchgang ebenfalls einige starke Paraden ablieferte, aber auch immer wieder nach vorne abprallen ließ und nicht immer souverän wirkte.
Der Flop des Spiels: Kevin Volland. Vielversprechender Beginn, als er bereits in der 4. Minute zum Abschluss kam. In der Folge allerdings überfordert und mit technischen Schwächen. Gewann nur 26 Prozent seiner Zweikämpfe (zweitschwächster Wert nach Brandt), hatte die wenigsten Ballaktionen (38) und die schwächste Passquote (58 Prozent) bei Bayer, dazu mit dem zweifach kläglichen Nachschuss nach Brandts Großchance (68.).
Der Schiedsrichter: Sergey Karasev (Russland). Hatte in der fairen Partie keine Probleme. Musste erst bei Jedvajs Grätsche gegen Correa (63.) die erste Gelbe Karte zücken - und zeigte diese auch zu Recht. Korrekt, Gimenez nach Hilberts leichtem Kontakt in der 65. Minute keinen Elfmeter zu geben. spox
Das fiel auf:
- Wie zu erwarten war, begann Atletico aufgrund des deutlichen Hinspielergebnisses im Energiesparmodus. Die Hausherren übergaben der Werkself weitgehend den Ball (nur 42 Prozent Ballbesitz nach 20 Minuten) und warteten ab.
- Leverkusen dagegen begann besonders in den Anfangsminuten schwungvoll und hatte sich sichtlich etwas vorgenommen. Nach knapp zehn Minuten flachten jedoch auch die Offensivbemühungen der Werkself ab, sodass sich über weite Strecken des ersten Durchgangs eine zähe Partie entwickelte.
- Neben Tempo fehlte es dem Spiel vor allem an Intensität: In der ersten Halbzeit gab es insgesamt nur zwei Fouls (Vrasljko und Volland) - der niedrigste Wert in einer Hälfte in der bisherigen Champions-League-Saison.
- Die erste Atletico-Chance durch Correa (38.) kam aus dem Nichts, war jedoch die Initialzündung für eine steigende Überlegenheit der Gastgeber. Besonders mit Beginn der zweiten Hälfte drückten die Rojiblancos zunehmend auf den Führungstreffer, um die Entscheidung herbeizuführen.
Atletico Madrid - Bayer Leverkusen: Die Daten zum Spiel