Juventus Turin hat sich dank eines 2:1 (0:1)-Sieges im Achtelfinal-Rückspiel bei den Tottenham Hotspur für das Viertelfinale der Champions League qualifiziert. Das Hinspiel in Turin war 2:2 ausgegangen.
Tottenham-Trainer Pochettino beorderte im Vergleich zum Hinspiel Son für Lamela in die Startelf. Eine Maßnahme, die sich auszahlte, denn Son war in der ersten Halbzeit der aktivste Spieler auf dem Platz. Bereits in der 3. Minute zog er erstmals ab, scheiterte aber genau wie mit seinem Kopfball in der 20. an Juventus-Keeper Buffon.
Mit seinem fünften Abschluss brachte Son Tottenham schließlich verdient in Führung (39.). Die Spurs hatten ähnlich viel Ballbesitz wie Juventus, spielten aber viel zielstrebiger nach vorne. Das Torschussverhältnis sprach in der ersten Halbzeit mit 12:3 für Tottenham.
Juventus kam nur einmal wirklich gefährlich in den gegnerischen Strafraum: In der 17. Minute setzte sich Douglas Costa gut durch, wurde dann aber klar von Vertonghen gefoult. Schiedsrichter Marciniak verweigerte jedoch den eigentlich fälligen Elfmeter.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel härter und hitziger, vor allem die Juventus-Spieler gingen zunehmend aggressiver in die Zweikämpfe und begingen etliche Fouls. Die bessere Mannschaft war weiterhin Tottenham, das jedoch nicht mehr so zwingend wie in der ersten Halbzeit agierte.
Wie aus dem Nichts gelang Juventus dann in der 64. Minute der Ausgleich (es war Juventus' erster Schuss aufs Tor) und ging drei Minuten später sogar in Führung. Nach einer kurzen Schock-Phase rannte Tottenham in der Schlussphase an und drückte energisch auf den Ausgleich. Die beste Chance vergab Kane, der in der 90. Minute (aus Abseitsposition) nur den Pfosten traf.
Die Daten zum Spiel
Tore: 1:0 Son (39.), 1:1 Higuain (64.), 1:2 Dybala (67.)
- Son erzielte in dieser Saison 14 seiner 16 Pflichtspieltore zu Hause.
- Tottenham traf im 25. Pflichtspiel in Folge. Eine längere Trefferserie hatten die Spurs zuletzt zwischen September 2007 und Januar 2008 (28 Spiele in Folge).
- Tottenham kassierte genauso viele Gegentore wie in den acht Pflichtspielen zuvor im Wembley Stadium.
- Juventus gewann auswärts das elfte Pflichtspiel in Folge und baute damit den Vereinsrekord aus.
Der Star des Spiels: Gonzalo Higuain
Lange war vom Stürmer wenig zu sehen, doch dann entschied er das Spiel mit zwei starken Aktionen: Erst huschte er in den Rücken der Tottenham-Verteidigung und versenkte den Ball zum Ausgleich; dann schickte er mit einem hervorragenden Pass Dybala in die Tiefe, der das 2:1 erzielte.
Der Flop des Spiels: Ben Davies
Vor dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 hinderte Davies Lichtsteiner nicht an seiner Flanke. Sowohl seine Zweikampf- (36 Prozent) als auch seine Passquote (66 Prozent) zählte zu den schlechtesten auf Seiten Tottenhams.
Der Schiedsrichter: Szymon Marciniak (Polen)
In der 14. Minute berührte Chiellini den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand, doch Marciniak wertete die Aktion als unabsichtlich - eine zumindest diskussionswürdige Entscheidung. Klar falsch lag der Schiedsrichter drei Minuten später, als er im Strafraum von Tottenham ein Foulspiel von Vertonghen gegen Douglas Costa nicht ahndete. In der 33. Minute übersah Marciniak ein Nachtreten von Barzagli gegen Son (der in der Folge ebenfalls ungeahndet nachtrat).