U 20 verspielt vorzeitigen Achtelfinaleinzug

SPOX
29. September 200923:08
Die deutsche U 20 ist erfolgreich in die WM in Ägypten gestartetsid
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Deutschland spielt gegen Südkorea 1:1 und muss am Ende mit diesem Punkt zufrieden sein. Die Führung von von Richard Sukuta-Pasu glich Minwoo in der 70. Minute nach einem kollektiven Aussetzer der deutschen Hintermannschaft aus. Auch in der Folge war Südkorea die bessere Mannschaft und war dem zweiten Tor näher als Deutschland.

Das Rumpfteam der deutschen U 20 hat bei der Fußball-WM in Ägypten den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale leichtfertig verspielt. Die durch 29 Ausfällen geschwächte Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) kam gegen Südkorea nur zu einem 1:1 (1:0), hat mit vier Punkte nach zwei Spielen aber immer noch beste Chancen auf die K.o-Runde.

Nur im unwahrscheinlichen Optimalfall bei den Ergebnissen der Abendspiele am Dienstag hätte das DFB-Team danach den Achtelfinal-Einzug schon vorzeitig sicher gehabt.

Zum Auftakt hatte der am Dienstag nicht überzeugende U-19-Europameister die USA mit 3:0 bezwungen, letzter Gegner ist am Freitag in Ismaila Kamerun.

Sukuta-Pasu erzielt die Führung

Gegen die Koreaner brachte Stürmer Richard Sukuta-Pasu von Bayer Leverkusen das DFB-Team vor 18.000 Zuschauern in Suez in Führung (33.). Nach einem kollektiven Aussetzer der deutschen Hintermannschaft gelang Min Woo Kim aber der verdiente Ausgleich (71.).

"Wir hätten nach der Führung das Spiel für uns entscheiden müssen", sagte Trainer Horst Hrubesch und ergänzte enttäuscht: "In der zweiten Halbzeit haben wir förmlich um das Gegentor gebettelt. Ich erwarte deutlich mehr von meinem Team."

Hrubesch hatte seine Startelf nur auf einer Position geändert. Für den nach einer Grippe genesenen Fürther Dani Schahin musste der Bremer Tobias Kempe, Sohn des langjährigen Bundesliga-Profis Thomas Kempe, weichen.

Im Gegensatz zur Partie gegen die USA erwischten die DFB-Junioren aber keinen guten Start. Die Koreaner waren das bessere Team und trafen in der 9. Minute durch einen Kopfball von Park Heeseong sogar die Latte.

Hrubesch muss auf die Tribüne

Hrubesch war mit dem Spiel seines Teams sichtlich unzufrieden und echauffierte sich dabei so sehr, dass er in der 23. Minute auf die Tribüne verwiesen wurde. Zehn Minuten später nutzte Sukuta-Pasu den allerersten Torschuss zur Führung.

Der Treffer gab dem deutschen Team aber nur bis zur Pause Sicherheit. Nach der Pause kämpften die Asiaten nach der 0:2-Niederlage zum Auftakt gegen Kamerun aber tapfer um ihre letzte Chance.

Viele Fehler beim Gegentor

Zunächst stand die deutsche Abwehr sicher, doch nach Stellungsfehlern von gleich mehreren Verteidigern stocherte Kim den Ball über die Linie. Zuvor hatte DFB-Sportdirektor Matthias Sammer die Einstellung der deutschen Talente in den höchsten Tönen gelobt.

"Das sind gute Jungs. Ich habe das Gefühl, dass sie sehr stolz sind, dass Trikot zu tragen. Wenn ich sehe, wie sie sich mit vollem Herz reinbeißen, nötigt mir das Respekt ab", sagte er im "SID"-Interview: "In solch schwierigen Phasen zeigt sich, ob die Jungs echte Kerle sind. Das haben sie bewiesen."

Die Fitness war der Schlüssel

Den Titel fordert der Europameister von 1996 unter den gegebenen Umständen aber ausnahmsweise nicht. Denn bei mehr als 30 Grad im Schatten hat der Sportdirektor eine Sorge.

"Das Geheimnis unserer drei jüngsten Titel im U-Bereich war die Fitness. Diesmal gab es aber gar nicht die Möglichkeit einer ordentlichen Vorbereitung", sagt er: "Deshalb konnten wir im Vorfeld wenig steuern. Man kann nur hoffen, dass uns das im Laufe des Turniers nicht einholen wird."

Das Spiel im Re-Live zum Nachlesen

93.: Die drei Minuten sind um und der Schiedsrichter beendet das Spiel in Suez. Die deutsche Mannschaft kann mit diesem Punkt leben und steht nun schon mit etwas mehr als einem Fuß im Achtelfinale.

90.: Der Südkoreaner Jeongho hat sich verletzt. Sieht nach einer Knöchelverletzung aus. Er hält sich das schmerzverzerrte Gesicht und wird vom Platz getragen.

90.: Vrzogic sieht nach einem Foul im Mittelfeld Gelb. Er wollte einen Konter verhindern. Das geht in Ordnung. Drei Minuten werden nachgespielt.

87.: Schäffler kommt bei Deutschland für Vrancic.

85.: Wieder Konfussion im koreanischen Strafraum. Kopplin hält dann aus dem Hinterhalt drauf, trifft den Ball aber völlig falsch. Die seltsame Bogenlampe segelt Richtung Tor, dort springt eine Traube von Menschen auf der Linie hoch und knallt zusammen. Der Schiedsrichter pfeift Stürmerfoul.

83.: Jetzt kommt wieder Deutschland. Sukuta-Pasu kommt im Sturmzentrum mit dem Fuß nur einen Tick zu spät. Das hätte die Führung sein können.

80.: Unglaublich. Ein deutscher Konter. Sukuta-Pasu, "Der Wühler" setzt sich im Strafraum durch, verpasst den richtigen Moment für den Pass in die Mitte aber, dann zieht er ab, geblockt, Holtby kommt an den Ball und zieht ab, geblockt, nochmal Holtby, wieder geblockt.

78.: Minwoo bleibt gleich draußen. Für ihn kommt Sungguen.

77.: Der Koreanische Torschütze wird nach einem Foul gerade mit der Trage vom Platz getragen.

75.: Eine viertel Stunde noch. Deutschland läuft nun Gefahr, dieses Spiel zu verlieren. Südkorea hat Chancen im Minutentakt. Zieler, der zunächst sehr sicher auftrat, scheint von seinem Fehler beim Gegentor mitgenommen. Grade lässt er schon wieder einen Ball fallen.

73.: Südkorea wechselt nochmal. Es kommt Seungyeoul für Heeseong.

70.: Tor für Südkorea, 1-1, Minwoo! Duplizität der Ereignisse. Diesmal wühlt sich ein Südkoreaner im Strafraum durch und kommt dann aus 14 Metern zum Abschluss. Zieler wird auf dem falschen Fuß erwischt und lässt den Holperball passieren. Ein unnötiger Gegentreffer.

68.: Wechsel bei Südkorea. Jungjin geht, Youngcheol kommt.

66.: Ein Zuckerpass in die Schnittstelle der deutschen Abwehr. Heeseong ist wieder da, aber glücklicherweise offenbart er weiterhin seine Abschlussschwäche. Bender kann ihn in letzter Sekunde am Elfmeterpunkt stören.

65.: Die Koreaner machen derzeit vor allem über den linken Flügel mächtig Dampf. Es scheint nur eine Frag der Zeit zu sein, wann eine der vielen Flanken in der Mitte einen Abnehmer findet.

63.: Wie lange kann das gut gehen? Deutschland verlässt kaum die eigene Hälfte und spielt die wenigen Konter schon im Ansatz so schlampig, dass keine Gefahr entsteht.

60.: Nach einem Foul am linken Flügel sieht der Deutsche Kopplin die Gelbe Karte.

60.: Deutschland kann sich nur schwer befreien und steht mit sieben Mann am eigenen Sechzehner. Das sieht ein wenig nach Powerplay aus. Nicht nach Barca-Powerplay, aber immerhin.

58.: Die deutsche Mannschaft gerät nun wieder ein bisschen in Bedrängnis. Im Aufbauspiel fehlt wie schon in der ersten Halbzeit die Präzision. So gehen viel Bälle verloren und die Koreaner können Druck entwickeln.

56.: Wieder muss Zieler eingreifen, wieder ist er auf dem Posten. Jacheol wird der Ball 30 Meter vor dem Tor aufgelegt. Der Kapitän hält direkt drauf. Den Flachschuss kann Zieler entschärfen. Er fängt sicher. Guter Auftritt von Zieler.

54.: Das Spiel ist nun generell offener. Für beide Teams gibt es mehr Räume, als in Halbzeit eins. Wir werden sehen, für wen das besser ist.

52.: Zieler hält die Führung fest. Die Südkoreaner kommen über die linke Seite und ein flacher Pass vom Flügel geht perfekt in den Rücken der Abwehr. Heeseong schließt mit links ab. Sein Schuss kommt zentral aufs Tor und Zieler hält.

51.: Die Einwürfe von Kopplin kommen dem Abschuss mit einer Schleuder gleich. 35 Meter sind da locker drin und ordentlich Dampf ist auch dahinter - beeindruckend!

48.: Deutschland kommt mit viel Schwung aus der Halbzeit und ist bisher das bestimmende Team. Mal sehen, ob das so weiter geht.

46.: Was für eine Chance für das deutsche Team. Nach einer Ecke herrrscht Konfussion im koreanischen Strafraum. Kopplin fällt der Ball drei Meter vor dem Tor vor die Füße, aber er ist zu überrascht, um abzuschließen.

46.: Deutschland wechselt gleich zwei Mal. Aidylek und Schahin bleiben in der Kabine. Vrzogic und Kaptan komment.

46.: Es geht weiter im Mubarak Stadion.

Die erste Halbzeit zum Nachlesen

45.: Nun schickt Schiedsrichter Ruiz die Teams in die Kabine. Das Team von Horst Hrubesch führt durch ein Tor von Sukuta-Pasu in der 32. Minute mit 1:0. Das Tor war mit der einzige Lichtblick aus deutscher Sicht. Kurz vor Abpfiff versucht sich Vrancic noch einmal mit einem satten Linksschuss aus 18 Metern, knapp drüber.

45.: Die reguläre Spielzeit in Suez ist vorbei. Vom Schiedsrichtergespann gibt es zwei Minuten oben drauf.

43.: Bei Ballverlust, und davon gab es wahrlich viele, zieht sich die deutsche Mannschaft sehr schnell hinter den Ball zurück. Aus taktischer Sicht sieht das ganz gut aus, aber ein ansprechendes Spiel sieht trotzdem anders aus.

41.: Die deutsche Mannschaft übernimmt, mit der Führung im Rücken, nun etwas mehr die Initiative. Vielleicht kommt das den flinken Südkoreanern sogar entgegen. Noch vier Minuten bis zur Halbzeit.

38.: Der Koreaner Bokyoung sieht nach einem Halten im Mittelfeld die Gelbe Karte.

37.: Bliebe es bei diesem Ergebnis, wäre die deutsche U 20 vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert.

35.: Zeit für eine kurze Fußball-Floskel. Deutschland hat den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Bis zum Tor gab es keine einzige echte Chance für den DFB.

32.: TOR für Deutschland, 1:0, Sukuta-Pasu! So einfach ist das. So macht man aus keiner Chance ein Tor. Sukuta-Pasu hat im Zentrum an der Strafraumgrenze drei Gegenspieler und würgt sich nach links durch. Er schließt ab und versenkt die Kugel im langen Eck.

30.: Im Mittelfeld ist es in den vergangenen Minuten verdammt eng. Gerade begeht Aidylek dort ein Foul. Ruiz holt den jungen Deutschen zu sich und ermahnt ihn. Er hatte schon in der ersten Minute Gelb gesehen und muss sich jetzt zurück halten.

28.: Deutschland findet besser in diese Partie, hat mehr Ballbesitz und kann das Spiel mehr in die südkoreanische Hälfte verlagern. Das Spiel ist nun ausgeglichen.

26.: Das war so etwas Ähnliches, wie die erste deutsche Chance.

24.: Sukuta-Pasu läuft im Alleingang einen Konter. Am Ende wird er vom südkoreanischen Kapitän Jacheol per Trikot ziehen gestoppt. Das gibt Gelb. Die Flanke aus dem rechten Halbfeld kommt auf den zweiten Pfosten. Dort ist der Fuß von Pasu zu kurz.

23.: Upps, was war das denn? Auf einmal geht Trainer Hrubsch auf die Tribüne. Der Referee hat ihn des Platzes verwiesen. Wieso? Das weiß wohl nur der Kolumbier.

21.: Das Niveau in diesem Spiel ist bisher mehr als überschaubar. In einer kurzen Verletzungspause kommt beinahe das gesamte deutsche Team zum Trinken an die Seitenlinie. Erfrischung ist bei diesen Temperaturen dringend notwendig.

19.: Das deutsche Team kommt nun schwer in die Zweikämpfe. Der Ball läuft gut in den koreanischen Reihen. Als die deutschen in den Zweikampf kommen, begehen sie im linken Halbfeld ein Foul. Der Freistoß bringt nichts ein.

16.: Deutschland nun in Ballbesitz. Die Südkoreaner ziehen sich mit Mann und Maus in die eigene Hälfte zurück. Die Räume sind eng, das erfordert von der deutschen Mannschaft große Präzision im Passspiel. Diese ist nicht vorhanden. Hrubesch ist auf der Bank genervt.

14.: Auf beiden Seiten gibt es viele kleine Fouls, die bisher keinen richtigen Spielfluss zulassen.

12.: Diesmal greift Zieler ein. Jungjin setzt sich auf der rechten Seite durch und flankt von der Strafraumgrenze. Zieler kann den Ball, der zu Nahe ans Tor kommt, locker fangen.

11.: Südkorea ist bisher die bestimmende Mannschaft: Mehr Ballbesitz, mehr Zug zum Tor und besseres Zweikampf-Verhalten.

9.: Da wäre die deutsche Mannschaft fast in Rückstand geraten. Auf links setzt sich ein Südkoreaner durch und schlägt eine perfekte Flanke an den Elfmeterpunkt. Heeseong ist mit dem Kopf da. Der Ball geht an die Oberkante der Latte.

7.: Die Südkoreaner bisher mit mehr Ballbesitz. Die Deutschen stehen aber gut, sodass den Koreanern oft nur die Option des langen Balles bleibt.

5.: Vor allem die deutsche Mannschaft spielt bei der großen Hitze sehr schnell und direkt in die Spitze. Dabei geht der Ball meist schnell wieder verloren. So kann man ein Spiel nicht unter Kontrolle bringen.

3.: Das Spiel wird bisher von viel Tempo, aber auch von vielen Fehlern geprägt.

1.: Schon nach einer Minute die erste Ecke für Südkorea. Keeper Zieler klärt nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld ins Toraus. Deutschland kann klären, begeht aber auf dem rechten Flügel gleich das nächste Foul. Gelb für Aidylek. Wieder Freistoß.

1.: Jetzt geht es los. Schiedsrichter Ruiz pfeift die Partie an. Südkorea stößt an.

15.56 Uhr: Die deutsche Mannschaft wird voraussichtlich mit folgender Aufstellung ins Spiel gehen: Zieler - Jung, Jungwirth, Bender, Kopplin - Funk, Schahin, Vrancic, Holtby, Adylek - Sukuta-Pasu.

15.53 Uhr: Das Spiel im Mubarak Stadion wird von Oscar Ruiz aus Kolumbien geleitet.

15.47 Uhr: In einer knappen viertel Stunde geht es für die deutsche U 20 in Suez gegen Südkorea. Mit einem Sieg kann sich das Team von Horst Hrubesch vorzeitig für das Achtelfinale qualifizieren.

Der Vorbericht zum Spiel

Das deutsche Team, das wegen Bundesliga und Champions League ohne 29 Spieler nach Ägypten gereist ist, machte im ersten Spiel einen sehr guten Eindruck.

"Die Jungs haben in so einer schwierigen Phase gezeigt, dass sie Kerle sind", lobte Sportdirektor Matthias Sammer die Mentalität beim Spiel gegen die Amerikaner: "Aber wir wissen das Ergebnis auch einzuschätzen, obwohl sich die USA wie einer der Turnierfavoriten gefühlt haben."

Die Koreaner sollen deshalb nicht unterschätzt werden, damit das abschließende Spiel gegen Kamerun nicht zum Endspiel wird. "Sie sind eines der technisch besten Teams des Turniers", mahnt Hrubesch trotz der unglücklichen 0:2-Niederlage der Asiaten gegen Kamerun: "Ich habe das Spiel verfolgt, um nach möglichen Schwächen zu suchen. Wir werden uns sehr gut auf diesen Gegner einstellen müssen."

Wie sich die deutsche U 20 auf Südkorea eingestellt hat, erfahrt ihr ab 15.45 Uhr hier im LIVE-TICKER.