Was kommt jetzt?
"Wir sind nach der WM auf dem harten Boden der Realität gelandet", sagte Löw. "Wir müssen dieses Kapitel jetzt auch mal beenden." Er werde sich in der Winterpause "Gedanken über die eine oder andere Veränderung machen."
Vor allen Dingen die Spielausrichtung lässt viel Raum für Spekulationen. Löw deutete bereits an, in alle Richtungen offen zu sein für Neues. Eine Formation mit zwei nominellen Angreifern sei möglich, die gegen die Spanier erneut getestete Dreier- beziehungsweise Fünferkette gehört dazu.
Die Suche nach geeigneten Außenverteidigern und Angreifern wird auch die Zeit bis zur EM 2016 in Frankreich bestimmen. Nebenbei muss die Mannschaft den Rückstand in der Qualifikationsrunde aufholen - eine ungewohnte Herausforderung, die mit dem weltmeisterlichen Personal aber zu schaffen sein muss.
Mit der Partie gegen Spanien schließt Löw das WM-Buch. Die "totale Zufriedenheit", die DFB-Präsident Wolfgang Niersbach dem Jahr 2014 überstülpt, das "Weltklasse" von Kroos, das "tolle Jahr", das Mustafi ausgemacht hat - das alles muss vergessen sein, wenn es im Frühjahr wieder in den Alltag geht.
Deutschland hat sich in den letzten zehn Jahren die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen, um langfristig im internationalen Vergleich zu bestehen. Der WM-Titel hat der Mannschaft nun auch die Gewissheit verliehen, die ganz großen Ziele erreichen zu können. In Europa stellt Deutschland mit seinem Potenzial die Spitze dar. Nur muss sich das auch auf dem Platz und in den Ergebnissen widerspiegeln.
Der Sieg gegen Europameister und Weltmeister-Vorgänger Spanien sei "eine gute Vorlage für das nächste Jahr" gewesen, sagte Löw. "Wir haben nochmal gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist", meinte Müller. 2015 wird ein Übergangsjahr mit dem Pflichtprogramm der erfolgreichen EM-Qualifikation. Begonnen hat es bereits mit dem Sieg im Testspiel von Vigo.