Eines der größten Vorbilder aller Zeiten

Von SPOX
Lukas Podolski bestreitet im Test gegen England am Mittwoch sein letztes Länderspiel
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8. Juni 2008: Deutschland - Polen 2:0

Wenn es ein einzelnes Spiel gibt, das man in der Nationalmannschaft mit dem Namen Lukas Podolski verbindet, dann dieses. Der gebürtige Pole trifft beim so wichtigen EM-Auftakt doppelt. Es ist ein Spiel, in dem das Prädikat "ausgerechnet" endlich seine Berechtigung erhält. Denn: Poldi trifft sein Heimatland mitten ins Herz. Während die Zuschauer vor Freude ausrasten, jubelt Poldi nicht. Er hat nicht vergessen, woher er kommt. Und jeder sieht es.

Auch seine Familie: Alle sind da. Sein Vater, seine Freunde - einige tragen Polen-Schals. Vermutlich bündelten sich bei ihm in einer einzigen Partie nie so viele Gefühle.

1. April 2009: Wales - Deutschland 0:2

Ein Spiel, in dem Poldis Ausnahmestellung beim DFB so deutlich wird wie in keinem anderen. Es ist die 67. Minute im Millenium-Stadion von Cardiff: Podolski und Michael Ballack zoffen sich trotz Führung plötzlich auf dem Rasen. Erst schimpft der Kapitän. Dann ledert Poldi zurück. Als Ballack ihn wegschieben will, rutscht Podolski die Hand aus. Er ohrfeigt den Capitano. Ein beispielloser Skandal.

Während Effenberg, Stein oder Kuranyi zuvor nach unrühmlichen Vorfällen aus dem Kader gestrichen wurden, bleibt Podolski über alle Zweifel erhaben: "Es wird keine Geldstrafen oder sonstige Sanktionen geben", stellt Bierhoff sofort klar. "Wir klären das im Hotel", sagt Podolski. Danach ist auch alles wieder gut.

29. Mai 2013: Ecuador - Deutschland 2:4

"Die Zeiten, in denen Podolski effektiv war, scheinen ja ewig her zu sein", spricht Tom Bartels ins ARD-Mikrofon. Wenige Augenblicke zuvor hat Poldi Deutschland mit dem schnellsten Tor der DFB-Geschichte in Führung gebracht. Neun Sekunden hat er ab Anpfiff nur benötigt.

Tatsächlich gehört Podolski in der Nationalmannschaft nicht mehr zur ersten Garde. Andere, jüngere Hoffnungsträger haben ihn unter Löw überholt. Umso wichtiger ist dieser Treffer für ihn. Löw weiß, was er an seinem Schützling hat. Er fühlt sich bestätigt, Podolski trotz seiner Schwierigkeiten auf Vereinsebene weiter einzuladen. Zum WM-Kader im folgenden Jahr gehört er also trotzdem.