"Wir träumen vom Finale", sagte Hertha-Trainer Pal Dardai vor dem vierten Duell gegen einen Zweitligisten in dieser Pokalrunde. Sicher hatte die Losfee auch ihren Anteil daran, dass die Berliner noch im Rennen sind.Doch sportlich braucht sich Hertha mittlerweile auch vor den möglichen Halbfinalgegnern nicht mehr zu verstecken. Das mehr als verdiente Unentschieden am vergangenen Woche gegen Borussia Dortmund (0:0) hat das Selbstvertrauen nochmal gestärkt.
"Jeder hat seine Defensivarbeit verrichtet, Dortmund hatte ja nicht einmal eine Idee", sagte Dardai stolz. Der Ungar warnte jedoch davor, das Duell gegen die klassentieferen Heidenheimer als Selbstläufer zu betrachten: "Das wird ein schweres Spiel, es ist ein sehr gut organisierter Gegner."
Die Organisation ist auch Herthas größter Trumpf, allerdings droht ausgerechnet im so wichtigen Pokalspiel das Herzstück zu fehlen. In den zuletzt überragenden Vladimir Darida (Wadenprellung) und Fabian Lustenberger (Knieprobleme) könnten die zwei Schlüsselspieler im Mittelfeld ausfallen. Die beiden angeschlagenen Profis sollen am Spieltag testen und selbst über einen Einsatz entscheiden, verriet Dardai, der vorsorglich mit einem 20-Mann großen Kader in die Schwäbische Alb reiste.
"Kein Risiko eingehen"
"Wir werden schon etwas zusammenbasteln", sagte der Hertha-Coach. Ein Risiko werde er aber nicht eingehen, das wäre auch aus sportlicher Sicht unverantwortlich: "Das wird ein Pokalfight, vielleicht über 120 Minuten, da will ich nicht schon nach 20 Minuten jemanden auswechseln."
Dardai hatte schon vor der für Hertha bislang so überragenden Saison als sein persönliches Ziel den Einzug ins Pokalendspiel ausgegeben. "Ich will als Finalist in Berlin dabei sein", hatte der 39-Jährige im Sommer gesagt und damit bei vielen Hertha-Fans für ein unbehagliches Déjà-vu gesorgt. Auch seine Vorgänger Jos Luhukay, Markus Babbel, Huub Stevens und Co. hatten sich dieses Ziel auf die Fahnen geschrieben - und waren mehr oder weniger kläglich gescheitert.
Bislang ist die Pokalsaison 2015/16 für den Hauptstadtklub aber eine Erfolgsgeschichte - auch finanziell gesehen. Die bisher eingespielte Summe von zwei Millionen Euro dürfte sich im Halbfinale verdoppeln. Doch Geld ist nicht Herthas Hauptmotivation.
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