Flops
Schweiz: Trotz Ottmar Hitzfeld ist es den Schweizern nicht gelungen, sich für die EM 2012, oder zumindest für die Playoffs zu qualifizieren. Erstmals seit 2002 steigt somit wieder eine Endrunde ohne Schweizer Beteiligung.
"Das ist ein Schock und natürlich ein großer Rückschlag", sagte der Erfolgstrainer dann auch geknickt nach der entscheidenden 0:2-Niederlage in Wales.Die Mannschaft mit gestanden Profis wie Gökhan Inler oder Stephan Lichtsteiner und hoffnungsvollen Youngstern wie Xherdan Shaqiri oder Granit Xhaka zeigte keine Konstanz und kann sich deshalb bereits mental auf die WM-Qualifikation für 2014 einstellen.
Serbien: Die einst stolze Fußballnation Serbien musste sich in Gruppe C den unbeugsamen Esten (siehe Tops) beugen. Einen gehörigen Anteil am Ausscheiden der mit Spitzenfußballern wie Nemanja Vidic oder Dejan Stankovic gespickten Elf haben jedoch auch die Hooligans, die beim Spiel in Genua gegen Italien erst für Entsetzen und schließlich für die Niederlage am grünen Tisch sorgten.
Vidic und Stankovic erklärten nach der gescheiterten Quali ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft.
Ricardo Carvalho: Der Spieler von Real Madrid verließ vor dem Qualifikationsspiel gegen Zypern fluchtartig das Mannschaftsquartier der Portugiesen und erklärte kurz darauf, dass er sich in seiner Ehre verletzt fühle.
Offenbar wollte Coach Paulo Bento Carvalho auf die Ersatzbank verbannen, was dieser als Affront gegen seine Person wertete: "Wenn man mich behandelt, als sei ich überflüssig, kann ich nur gehen. Noch nie habe ich mich so wenig respektiert gefühlt", wurde der 75-malige Nationalspieler in portugiesischen Medien zitiert.
Der Verband sperrte ihn ein Jahr für alle Länderspiele. Nach dem Ausfall von Pepe hätte der erfahrene Innenverteidiger den Portugiesen in den entscheidenden Spielen die nötige Stabilität verleihen können, doch er zog den Schmollwinkel vor und ließ seine Kollegen im Stich die dann auch prompt die direkte Qualifikation verpassten.
Slowakei: Der WM-Achtelfinalist von 2010 verabschiedete sich sang- und klanglos als Vierter in Gruppe B aus der Quali. Besonders enttäuschend: die Torausbeute der Mannschaft um Marek Hamsik und Martin Skrtel. Nur sieben Tore erzielten die Osteuropäer in zehn Spielen - und das, obwohl man Andorra in der Gruppe hatte.
Schlechter war nur die Fraktion um Liechtenstein, Luxemburg oder San Marino. Von den namhafteren Nationen bekleckerten sich auch Wales und die ehemals von Lothar Matthäus trainierten Bulgaren nicht mit Ruhm: In Abwesenheit von Dimitar Berbatow erzielte Bulgarien nur vier Treffer.
Wayne Rooney: Obwohl die Engländer in Montenegro eine 2:0-Führung herschenkten, qualifizierten sie sich für die EM. So weit so gut. Wayne Rooney vermieste den Three Lions den Abend allerdings gewaltig, als er sich in Minute 74 zu einem Tritt hinreißen ließ und von Schiedsrichter Wolfgang Stark folgerichtig mit Rot in die Kabine geschickt wurde.
Die englische Presse war tags darauf gewohnt gnadenlos. "An idiot abroad" titelte die "Times", "ROO FOOL!" war bei der "Daily Mail" zu lesen. Das große Problem: Die Rote Karte wird Rooney wohl die ersten EM-Spiele 2012 kosten. Zur Erinnerung: Bei einer EM gibt es ganze drei Vorrundenspiele.
EM-Qualifikation 2010/2011 - Alle Ergebnisse