Boca Juniors - Borussia Mönchengladbach 2:2 / 3:0
21. März / 1. August 1978
Tore im Hinspiel: 1:0 Mastrangelo (15.), 1:1 Hannes (25.), 1:2 Bonhof (30.), 2:2 Ribolzi (51.)
Tore im Rückspiel: 1:0 Felman (2.), 2:0 Mastrangelo (33.), 3:0 Salinas (35.)
Es gehört zu der bewegten Geschichte des Weltpokals, dass der Titelträger des Jahres 1977 im Jahr darauf ausgespielt wurde und zwischen Hin- und Rückspiel fünf Monate und eine Weltmeisterschaft lagen. Dass der FC Liverpool als Europacupsieger nicht teilnahm und von der Gladbacher Borussia nur vertreten wurde und diese das Rückspiel in - logisch - Karlsruhe bestritt, sind nur Randnotizen.
Für das Hinspiel in Buenos Aires konnte man der Borussia nur viel Glück wünschen. Boca galt im Hexenkessel La Bombonera als unschlagbar, erst recht für ein Team aus der alten Welt. Zu den schlechten Vorzeichen gesellte sich bei den Fohlen noch der Ausfall von Allan Simonsen, seines Zeichens amtierender Fußballer Europas.
Doch Gladbach erkämpfte ein 2:2 und galt plötzlich selbst als Favorit. Das Rückspiel jedoch wurde zum Reinfall. Zum einen hatten sich die Argentinier auf die Fahnen geschrieben, dem Offensivfußball der Lattek-Elf mit gnadenloser Härte zu begegnen, was vor allem Simonsen leidvoll erfahren musste.
Zudem wuchs ein Mann über sich hinaus, den sie in der Heimat nur El Loco, den Verrückten, nennen. Boca-Keeper Hugo Gatti, äußerlich schon auffällig mit breitem Stirnband über der wilden Haarmähne und einem Brustkorb imposanten Ausmaßes, hatte sich vorgenommen, seinen Kasten förmlich zuzunageln. Was die Borussia auch unternahm, Gatti war nicht zu überwinden. Die Chancen hätten leicht ausgereicht, um selbst das 0:3 noch zu drehen, doch nicht mit El Loco.
Eine ganz besondere Genugtuung war der Erfolg gerade über eine deutsche Mannschaft für Boca-Trainer Juan Carlos Lorenzo, der 1974 mit Atletico Madrid gegen die Bayern eine ganz bittere 0:4-Pleite im Landesmeisterfinale in Brüssel erlebt hatte.
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