Hamburger SV - Gremio Porto Alegre 1:2 n.V.
11. Dezember 1983 in Tokio
Tore: 0:1 Renato (37.), 1:1 Schröder (87.), 1:2 Renato (93.)
Der HSV erreichte im Mai 1983 den Gipfel seiner Vereinsgeschichte. Erst gewannen die Hanseaten den Europapokal der Landesmeister gegen die favorisierte Weltauswahl von Juventus Turin, dann die Meisterschaft im Fernduell mit Werder Bremen.
Damals hätte sich vermutlich niemand vorstellen können, dass die Trophäen - abgesehen vom Pokalsieg 1987 - die letzten für die nächsten drei Jahrzehnte sein würden. Doch schon in der Saison 1983/84 war der HSV nicht mehr die Übermannschaft der Vorsaison, was nicht nur an den Abgängen der Stürmer Horst Hrubesch und Lars Bastrup lag.
Gerade mal Fünfter war man zum Abschluss der Hinserie und hatte nur eins der letzten sechs Spiele gewonnen, als man sich nach Japan aufmachte, um die Kräfte mit Copa-Libertadores-Sieger Gremio Porto Alegre zu messen. Das Spiel ging dann, wenn auch etwas unglücklich, mit 1:2 verloren. Der überragende Renato Gaucho, damals gerade 21 Jahre jung, ließ die HSV-Hintermannschaft in den Anfangsminuten der Verlängerung ganz schlecht aussehen, wackelte Michael Schröder aus und ließ Uli Stein aus kurzer Distanz keine Chance.
Viel interessanter als die Niederlage waren aber deren Folgen. Es kam zum offenen Konflikt zwischen den alten HSVern und den beiden Neuzugängen Dieter Schatzschneider und Wolfram Wuttke. Beiden wurde vorgeworfen, den Mund zu weit aufgerissen zu haben, dafür aber zu wenig Leistung, Leidenschaft und Einsatz abzuliefern.
Noch auf dem Rückflug organisierte Kapitän Felix Magath ein Teammeeting, zu dem er die beiden Neuen explizit nicht einlud. Geholfen hat es nicht. Schatzschneider und Wuttke wurden zu keinem Zeitpunkt zu den erhofften Verstärkungen und fanden nie Zugang zum harten Kern der Mannschaft. Ohne Hrubesch begann die große Mannschaft des HSV zu zerbröckeln und das schneller, als irgendjemand geahnt hätte.
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