FC Bayern - Boca Juniors 1:0 n.V.
27. November 2001 in Tokio
Tor: 1:0 Kuffour (109.)
Ausgerechnet Sami Kuffour machte das Jahr 2001 zum bis dahin erfolgreichsten der Vereinsgeschichte: Die Bayern hatten die Meisterschaft gewonnen und in einem an Dramatik nicht zu übertreffenden Finale gegen den FC Valencia zum ersten Mal die Champions League. Die Wichtigkeit dieses Titels war gerade angesichts des Traumas von Barcelona 1999 gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Das Weltpokalfinale in Tokio gegen Riquelme und Co. war ein hartes Stück Arbeit für die Bayern. Das Niveau war überschaubar, wie Franz Beckenbauer in der ihm eigenen Art analysierte: "Das war wie Obergiesing gegen Untergiesing." Dass ein Innenverteidiger am Ende mit einem Abstauber aus kurzer Distanz zwar nicht für einen fußballerischen, aber ganz sicher für den emotionalen Höhepunkt sorgte, passte zur Geschichte des Spiels.
"Ein großer Moment", sagte Kuffour dieser Tage in der "AZ": "Der FC Bayern hatte diesen Titel 25 Jahre lang nicht gewonnen, und dann mache ich das Tor." Kuffour wurde damals als "Man of the Match" ausgezeichnet und gewann ein Auto, das er postwendend seiner Mutter schenkte.
"Das war Wahnsinn, speziell für ihn hatte es mich gefreut, dass ausgerechnet er das Siegtor gemacht hatte", sagte der damalige Trainer Ottmar Hitzfeld. "Sammy war in der Gruppe immer etwas zurückhaltend, ein introvertierter Typ, aber trotzdem ein ganz wichtiger Spieler."
Aber ähnlich wie dem HSV oder dem BVB brachte den Bayern die Teilnahme am Finale in Tokio kein Glück. Im Sommer 2002 stand der 3. Platz zu Buche. Im Pokal und in der Champions League war man im Halb- bzw. Viertelfinale ausgeschieden. Das Weltpokal-Finale in Tokio bleibt aber ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins und definitiv einer in der Biographie von Sami Kuffour.
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