Der Wahnsinn und seine Folgen

Von Sebastian Hahn
Falcao, Danny Welbeck, Alvaro Negredo und Javier Hernandez wechselten schnell noch den Verein
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Alvaro Negredo (29)

Alter Verein: Manchester City

Neuer Verein: FC Valencia

Leihgebühr: keine (Kaufoption im nächsten Jahr)

Lange waberte auch der Name des Spaniers durch die Gerüchteküche, konkret wurde es aber kaum. Dabei war die Ausgangslage den ganzen Sommer über dieselbe: Negredo wollte weg, am liebsten nach Spanien, und City hatte auch keine Verwendung mehr für den Offensivmann.

Das Last-Minute-Angebot aus Valencia kam daher für beide Seiten wie gerufen. Der 29-Jährige kehrt nun in die Primera Division zurück, wo er bereits vor seinem Wechsel in die Premier League mit 101 Toren in 209 Partien glänzte.

Für die Citizens ändert sich durch den Abgang des Spaniers fast nichts. Die Fülle an variablen Offensivspielern im Etihad ist erdrückend, so dass Trainer Manuel Pellegrini seinen Abgang locker verkraften kann.

Valencia dagegen bekommt mit der Verpflichtung des Ex-Madrilenen einen Last-Minute-Push im Angriff. Man will in dieser Saison wieder angreifen, die bereits hochklassig besetzte Offensive um Rodrigo, Sofiane Feghouli und Paco Alcacer bekommt mit Negredo eine weitere Facette hinzu. Platz drei in der Liga sollte mit diesem Kader anvisiert werden.

Toby Alderweireld (25)

Alter Verein: Atletico Madrid

Neuer Verein: FC Southampton

Leihgebühr: -

Abgesehen von dem Wahnsinn bei Manchester United zeigten sich auch die Saints aktiv auf dem Transfermarkt und konnten ihren Kader am Deadline Day nochmal ordentlich aufpolstern. Alderweireld soll die nach den Abgängen von Luke Shaw, Dejan Lovren und Calum Chambers komplett zerpflückte Abwehr weiter aufpolstern.

Angesichts der äußerst dünnen Personaldecke im Defensivbereich dürfte der Belgier auch direkt in der Startelf stehen. Bis zum Montagabend standen in Southampton nämlich nur fünf Verteidiger unter Vertrag. Der Nationalspieler kann sowohl in der Innenverteidigung, als auch auf rechts spielen.

Für Atletico ergibt der Last-Minute-Move ebenfalls Sinn. Der talentierte Alderweireld hätte sich gegen Godin, Miranda und Juanfran wohl nicht durchsetzen können und wäre auf der Bank versauert. Überzeugt er jetzt bei den Saints, ist er nicht nur für die Rojiblancos interessant, sondern könnte auch andere Vereine anlocken. Atletico würde dann eine ordentliche Ablösesumme kassieren.

Alessio Cerci (27)

Alter Verein: FC Turin

Neuer Verein: Atletico Madrid

Ablösesumme: 16 Millionen Euro

35 Tore schossen Ciro Immobile und Cerci in der vergangenen Saison für den FC Turin, für knapp 35 Millionen Euro verließen beide den Verein dann auch im Sommer. Atletico krallte sich jetzt überspitzt gesagt die zweite Geige im Turiner Sturm, auch der 27-Jährige wurde schon seit Wochen von mehreren Top-Klubs umworben - unter anderem dem AC Milan.

Die Verpflichtung durch Atletico bestätigt den Verdacht, dass die Rojiblancos den Abgang von Diego Costa im Kollektiv ersetzen wollen. Mit Mario Mandzukic, Antoine Griezmann und Raul Jimenez besetzen drei weitere Neuzugänge die Offensivabteilung, der Konkurrenzkampf ist so groß wie nie.

16 Millionen sind ein zu hoher Preis, um Cerci nur auf die Bank zu setzen. Mit Koke, Raul Garcia und dem noch verletzten Arda Turan wird die Konkurrenz allerdings nicht kleiner. Ist eine Systemumstellung durch Diego Simeone notwendig, um das immense Offensivpotential der Mannschaft auszuschöpfen?

In Turin reagierte man noch rechtzeitig und fing den Verlust der zweiten Traum-Spitze des Vorjahres mit Oldie Amauri ab. Die Gefahr, die Immobile und Cerci im letzten Jahr ausstrahlten, wird der neue Turiner Sturm - egal in welcher Besetzung - nicht haben.

Sadio Mane (22)

Alter Verein: RB Salzburg

Neuer Verein: FC Southampton

Ablösesumme: 15 Millionen Euro

Vielen deutschen Fußball-Fans ist der Senegalese noch als "Bayern-Schreck" bekannt. Mane war beim 3:0-Testspiel-Erfolg der Salzburger gegen den Rekordmeister an allen drei Treffern maßgeblich beteiligt und machte auch sonst mit 13 Treffern ebenso vielen Assists im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam.

Laut des "Kurier" soll sogar der BVB mit den Bullen nach Manes furiosem Saisonstart mit zwei Treffern und vier Vorlagen verhandelt haben. Am Ende landete er aber doch bei den Saints, die nach den Abgängen von Adam Lallana und Rickie Lambert auch in der Offensive Verstärkung vertragen können.

Die 15 Millionen, die Southampton nach Salzburg überweist, sind Rekord für einen Spieler aus der österreichischen Bundesliga. Die Bullen werden den Abgang ihres Flügelflitzers verkraften können. Mit Jonatan Soriano, Alan, Marcel Sabitzer und Massimo Bruno stehen genügend Alternativen parat.

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