Fast-Orgasmus und vollgekotzte Shirts

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald
Mathieu Flamini (l.) hatte eine große Überraschung parat - In Spanien ging es um andere Dinge
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Premier League

Von Frank Oschwald

Abramowitsch 2.0 des Spieltags: Es gibt ja den ein oder anderen Fußballer, der sich neben der aktiven Karriere ein zweites Standbein aufbaut. Der eine gründet eine Fußballschule, der andere macht einen Sportladen auf, ein weiterer legt so klugerweise jeden Monat etwas unters Kopfkissen. So auch Arsenals Mathieu Flamini. Der Franzose macht in seiner Freizeit das, was man als Fußballprofi in seiner Freizeit halt eben so macht: den Energiemarkt revolutionieren zum Beispiel.

Gemeinsam mit einem Kumpel entwickelte Flamini eine chemische Verbindung, die offenbar das Potenzial hat, Erdöl als Energieressource zu ersetzen. Sollte dies gelingen, wäre er einer der Vorreiter der erneuerbaren Energien. Sieben lange Jahre sprach Flamini mit kaum jemandem über diese Entwicklung und lüftete das Geheimnis nun erst in der Länderspielpause. "Ich wollte erst damit rausrücken, wenn wir wirklich einen Durchbruch erzielt haben", so der Franzose.

Der Wert von Flaminis Firma, die inzwischen 80 Mitarbeiter hat, soll laut Experten bei - anschnallen - 20 Milliarden Pfund liegen. Iarden! Nicht ionen! Milliarden! Auch wenn ihm nur die Hälfte gehört, spielt er damit in der gleichen Liga wie Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch. Arsenal-Fans schlugen ihm deshalb unter der Woche schon Investitionsmöglichkeiten vor. Er solle doch mal eben Tottenham kaufen und zu Grunde richten. Kein schlechter Plan. Andere bettelten einfach nur so um Geld. Das wollen wir eigentlich gar nicht haben. Wir würden allerdings alles geben, um so zu heißen wie der Mitgründer von Flaminis Firma: Pasquale Granata.

"Schatz-es-ist-nicht-das-wonach-es-aussieht" des Spieltags: Es begann alles mit einer herzzerreißenden Geschichte. Anfang November unterzeichnete Patrick "Paddy" Kenny beim Drittligisten FC Bury einen Vertrag und kehrte somit genau dorthin zurück, wo für ihn alles begann. 1998 wechselte der siebenmalige Irische Nationalkeeper für umgerechnet 15.000 Euro von Bradford Park an die Gigg Lane. Der viel zitierte Kreis schien sich für ihn jetzt zu schließen.

Doch nach handgezählten 13 Tagen nahm der Keeper schon wieder den Hut. Dreizehn! Ach so, liebe NBA-Fans, diese albernen Tages-Verträge gibt's im Fußball nicht. Deshalb ist das hier schon etwas Besonderes. Denn das schaffte nicht einmal Christian Wetklo bei seinem Guinness-Weltrekord-Versuch im vergangenen Sommer. Doch was kann ein 37-Jähriger denn um Himmels willen in so kurzer Zeit so dermaßen falsch machen, dass er nach 13 Tagen wieder vor der Tür steht und diese herzzerreißende Geschichte hier mit Füßen tritt?

Machte er als Ex-Superstar einen auf dicke Hose? Kam er betrunken ins Training? Oder zündete er aus Versehen den Präsidenten an? Fast. Vielmehr merkte Kenny, dass seine Wadenverletzung ihm immer noch zu schaffen machte. Da er derzeit nicht spielen könne, habe er auch kein Geld vom Verein verdient, so Kenny und kündigte den Vertrag. Hach...

Ähnlich, aber doch ganz anders erging es Kennys Torwart-Kollege James Bittner vom Viertligisten Plymouth Argyle. Der Brite feierte am vergangenen Wochenende sein Debüt im Profi-Fußball. Wir geben ja zu, sportlich gesehen ist das knapp über einem Erstrundenmatch beim Nürnberger Versicherungscup der Frauen anzusiedeln. Interessant wird es allerdings, wenn man bedenkt, dass der gute Herr Bittner inzwischen 34 Jahre alt ist und, na ja, etwas auf seinen Einsatz hat warten müssen. 4991 Tage, also über 13 Jahre, nach seiner ersten Berufung in den Kader einer Profi-Mannschaft wartete der arme Tropf auf einen Einsatz. Jetzt klappte es endlich. Ewige Nummer 2? Am Arsch die Räuber!

Anything else: Ach ja, gespielt wurde am Wochenende ja auch noch. Aus deutscher Sicht natürlich ein dufter Spieltag. Schweini sorgt für den Sieg und Klopps Liverpool zerquetscht City mit 4:1. Zudem geht die irre Geschichte um Jamie Vardy weiter. Bereits im zehnten Spiel in Folge knipste der Leicester-Goalgetter und stellte somit den Rekord von einem gewissen Ruud van Nistelrooy ein. Zur Erinnerung: Vor etwas mehr als drei Jahren spielte Vardy für Fleetwood Town in der fünften englischen Liga. Und im letzten Sommer fragte er noch via Twitter, ob jemand eine Bude für ihn in Leicester habe. Jetzt rockt er die Premier League.

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