Premier League
von Stefan Zieglmayer
Performance des Spieltags: Dass Louis van Gaal ein Sympathisant des verhöhnten fliegenden Holländers vom FC Bayern ist, dürfte sich auch schon in Manchester herumgesprochen haben. Offenbar nimmt diese Sympathie aber mehr und mehr unheimliche Auswüchse an. Der Tulpengeneral weiß jedoch - anders als Arjen Robben - die Massen mit einer Schwalbe zu begeistern.
Mit seiner grazilen, oscarverdächtigen Imitation einer angeblichen Schwalbe von Arsenals Alexis Sanchez heimste der 64-Jährige das eine oder andere Pluspünktchen auf seiner etwas ramponierten Gunst-Skala ein. Der sonst so strenge General ließ sich eigentlich nur von seinen Emotionen leiten. Als "sehr merkwürdig, aber auch sehr lustig" wurde seine Showeinlage im Anschluss gefeiert.
Während Leonardo di Caprio bereits ehrfürchtig seine Dankesrede einstampfte und sich vor Frust dem noch nicht eröffneten Dessert-Buffet widmete, betonte der Coach der Red Devils tiefe Reue. Der Niederländer versteht es, die Aufmerksamkeit vom Team weg zu lenken - Chapeau.
"Shithouse" des Wochenendes: American Football und das Wembley Stadium, das gehört inzwischen schon fast zusammen. 14 Mal gastierte die NFL bereits in Londons prächtigster Sportarena. Legendäre Teams waren schon zu Gast: Die 49ers, die Patriots oder die Steelers. Doch noch nie wurde jemandem dabei ein Ring an den Finger gesteckt. Das hat sich am Sonntag während des Capital-One-Cup-Finals geändert.
Inmitten grölender Liverpool-Fans senkte Wide Receiver Mohamed Sanu von den Cincinnati Bengals ein Knie und bat seine Freundin um deren Hand. Selten wurde einem öffentlichen Heiratsantrag wohl so wenig Beachtung geschenkt.
Irgendwo im Hintergrund brüllte jemand "Fucking Shithouse" und meinte damit hoffentlich einen der Spieler auf dem Rasen. Welche Frau würde in einem solch romantischen Ambiente nicht dahin schmelzen und ihr Jawort geben? Herzlichen Glückwunsch, Mr. und Mrs. Sanu. Das muss echte Liebe sein.
Anything else? Nicht immer endet eine Romanze mit einem Happy End. Das musste auch Pep Guardiola erfahren. Seit bekannt ist, dass der aktuelle Bayern-Coach in der kommenden Saison bei ManCity in der Premier League anheuert, geht's in der Gerüchteküche rund. Jeder Spieler der Welt, der gut und teuer ist, wird auf den Wunschzettel des Katalanen fantasiert. Besonders im Blickpunkt stehen dabei freilich aktuelle und ehemalige Schützlinge Guardiolas. Für Gerard Pique, der mit Pep einst eine ganze Lastwagenladung Silberware gewann, ist eine Wiedervereinigung aber eher kein Thema. "Dazu ist meine Liebe zu Manchester United zu groß", meinte Barcas Abwehrchef. Er wolle zwar vor seinem Karriereende nochmal in einer anderen Liga spielen, könne sich aber eher Kolumbien als Manchester City vorstellen. Word!