FC Basel: Der Umbruch nach dem Titel 2017
Die Erfolgsgaranten Heusler und Heitz traten im Zuge des achten Titelgewinns zurück, was ein Großteil der Fans nachvollziehen konnte. "Das Präsidium hat sich im Niemandsland bewegt: zu stark für die nationale Liga und international das Maximum herausgeholt. Es gab keine Ziele mehr", erinnert sich Pfister. "Deshalb war es gut, dass ein Wechsel mit neuem Konzept und neuen Leuten erfolgt ist."
Zum Präsidenten gewählt wurde der Medienunternehmer Bernhard Burgener. Ihm zur Seite standen Basler Klub-Ikonen: Marco Streller übernahm das Amt des Sportdirektors, Alex Frei und Massimo Ceccaroni bekamen Posten als Verwaltungsräte. Auf der Trainerbank ersetzte der bisherige Jugendtrainer Raphael Wicky Fischer, der in seiner zweijährigen Amtszeit den besten Punkteschnitt der Klubgeschichte erreicht hatte und mittlerweile erfolgreich bei Union Berlin arbeitet. Alles Identifikationsfiguren. Aber auch: Novizen.
Im offiziellen Klub-Magazin wurde unter dem Titel "Der Umbau eines blitzsauberen Hauses" die Philosophie der neuen Führung dargelegt. "Ein Ziel ist, dass wir nicht mehr ganz so viele Spieler im Kader haben - dafür aber vermehrt junge Akteure aus den eigenen Reihen, sodass wir eines Tages hoffentlich wieder rund sechs bis acht Basler in der ersten Mannschaft haben", wurde Burgener zitiert.
FC Basel und das Problem mit den Nachwuchsspielern
Auf allen Ebenen ging es der neuen Führung um mehr Identifikation. So sollte die Begeisterung im Umfeld neu entfacht werden - selbstverständlich bei Fortsetzung des Erfolgslaufs. "Ich war sehr positiv gestimmt, habe viele Sachen davon gut gefunden", erinnert sich Pfister. Die Aussicht auf noch mehr Xherdan Shaqiris, Granit Xhakas und Breel Embolos war reizvoll. Nur: Wo waren sie denn?
"Man hat versucht, Nachwuchsspielern Chancen zu geben, musste dabei aber feststellen, dass ihre Qualität nicht ausreicht. Wenn man sagt, man will Nachwuchsspieler einbauen, heißt das nicht automatisch, dass man auch gute Nachwuchsspieler hat", sagt Pfister. Abgesehen vom jungen Stürmer Albian Ajeti startete kaum einer durch, gleichzeitig wurden die Leistungsträger Manuel Akanji, Renato Steffen und Marc Janko abgegeben.
In der Meisterschaft hechelte der neue FC Basel von Beginn an den Young Boys hinterher, die letztlich souverän den Titel holten. Tatsächlich! Das Undenkbare war passiert. In der Champions League gelang Basel noch der beachtliche Sprung ins Achtelfinale. Ein letztes Hurra.