Der Anstalt, die jährlich 540 Millionen Euro für Live-Rechte an die Ligue 1 bezahlt, werden der Zugang zu Pressekonferenzen, Blitz-Interviews nach Abpfiff der Spiele sowie Aufnahmen aus den Kabinengängen und Sonder-Interviews sowieso verweigert. Auf die den Vereinen zustehenden Fernsehgeldern bestehen die Klubs weiterhin.
PSG und OM reagieren damit auf die Tatsache, dass der Sender aus dem Kabinengang Flüche und Beleidigungen gegen Frankreich bzw. die Schiedsrichter veröffentlicht hatte. Zlatan Ibrahimovic (nach Bordeaux - Paris) wurde daraufhin für vier Spiele gesperrt, Dimitri Payet nach Marseille - Lyon für zwei.
Verletzung der Privatsphäre?
Beide Vereine sehen in der Ausstrahlung der "privaten" Video-Bilder zwischen Spielfeld und Umkleidekabine, die zur Sperre zweier Stars geführt haben, eine unzulässige Beeinflussung der Meisterschaft und überhaupt eine Überschreitung journalistischer Grenzen.
Auch die französische Liga verweist darauf, dass in den Fernsehverträgen im Paragraphen VIII.B festgehalten ist, in den Übertragungen müsse ein positives Bild des Fußballs gezeichnet werden. Der Sender habe nicht das Recht, dem Image des Fußballs allgemein und des Profifußballs im Besonderen, der Liga oder der Vereine zu schaden.
Die Disziplinarkommission des französischen Verbandes hatte die ausgestrahlten Aufzeichnungen der aufgewühlten Spieler aus dem Kabinengang - also nicht bei einem offiziellen Interview - als Videobeweis genommen und Sperren verhängt.
Pikant wird die französische Geschichte, weil Paris St. Germain Katar gehört und damit dem Canal-plus-Konkurrenten BeinSport zugeneigt ist. Und was macht Paris vor dem Champions-League-Spiel am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr im LIVE-TICKER) gegen den FC Barcelona? Denn die Europäische Fußball-Union (UEFA) schreibt freien Zutritt zu Pressekonferenzen verpflichtend vor.
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