Keine Spielminute, eine peinliche Verwechslung und ganz viel Selbstironie: Mats Hummels und seine kuriosen ersten Wochen bei der Roma

Von Oliver Maywurm
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Seit rund einem Monat ist Mats Hummels in Rom, hat sich gut eingelebt. Auf dem Rasen stand er in Italien aber bisher noch nicht.

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Hier ein Coffee to go bei herrlichem Sonnenschein, da eine italienische Köstlichkeit und dort ein offenbar genüsslicher Restaurantbesuch. Mats Hummels kostet Rom bereits voll aus und grinst um die Wette - zumindest abseits seines Jobs, der eigentlich auf dem grünen Rasen stattfinden sollte.

Denn zu den launigen Freizeitbildern postete der 35-Jährige jüngst auch Bilder aus dem Training oder von der Ersatzbank, auf denen er mitunter mürrisch drein schaute. "Rome so far", also "Rom bis hierhin", überschrieb Hummels den Instagram-Post zu seinen ersten rund fünf Wochen in der italienischen Hauptstadt. Selbstironisch fügte er an: "Spielbilder sind auch bald dabei denke ich."

Bis dato stand Hummels, der Anfang September bei der Roma unterschrieben hatte, noch keine einzige Minute für seinen neuen Verein auf dem Platz. Der riesigen Euphorie der Roma-Fans bei seiner Ankunft in Rom konnte der Weltmeister von 2014 bisher also noch nicht gerecht werden. Möglicherweise hätte es kurz vor der Länderspielpause, beim 1:1 in Monza am vergangenen Sonntag, zum Debüt gereicht - doch Hummels war mit Fieber nicht einsatzfähig.

Zuvor stand der Innenverteidiger stets im Kader, saß aber jeweils 90 Minuten lang auf der Bank. Im ersten Spiel dirigierte dabei noch Daniele De Rossi als Trainer an der Seitenlinie, kurz darauf war die Entlassung der Vereinslegende schon der erste große Einschnitt in Hummels' Roma-Zeit. Ivan Juric übernahm und fuhr direkt mal zwei Liga-Siege ein, für Hummels hatte aber auch der neue Coach bisher noch keinen Platz.

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Roma-Trainer über Mats Hummels: "Eine schwierige Rolle"

"Er ist spät zu uns gestoßen und muss sich erst in die richtige Verfassung bringen", erklärte Juric zuletzt. Als zentraler Verteidiger habe Hummels "eine schwierige Rolle. Man muss bereit sein."

Im Abwehrzentrum der Roma sind mit Gianluca Mancini und dem Ex-Frankfurter Evan Ndicka aktuell zwei hochkarätige Namen gesetzt, denen auch ein hundertprozentig fitter Hummels erst einmal den Rang ablaufen muss. Innenverteidiger Nummer drei war zuletzt Neuzugang Mario Hermoso, der schon auf sechs Einsätze kam und in beiden Europa-League-Spielen in der Startelf stand.

Auch Hermoso war erst spät gekommen, unterschrieb Anfang September nur zwei Tage vor Hummels bei der Roma. Zuvor war der 29-jährige Spanier ebenfalls seit dem Ende der vergangenen Saison ohne Verein, nachdem sein Vertrag bei Atlético Madrid nicht verlängert worden war. Dennoch wurde Hermoso Hummels bisher vorgezogen.

"Wir machen Druck und er arbeitet hart, aber er ist nicht zu 100 Prozent fit", führte Coach Juric zur Situation von Hummels aus. Der Ex-Dortmunder selbst sieht seine Lage indes betont entspannt, lässt sich von der noch ausbleibenden Spielpraxis überhaupt nicht stressen.

"Es wurde jetzt ein bisschen viel daraus gemacht, dass ich die ersten Spiele nicht gespielt habe", sagte Hummels vor kurzem in seinem Podcast Alleine ist schwer. "Aber es war ehrlich gesagt das Erwartbarste auf der Welt, wenn ein 35-Jähriger nach drei Monaten ohne Mannschaftstraining dann doch drei Wochen braucht, um wieder in Form zu kommen."

Auf persönlicher Ebene ist Hummels indes gut in Rom angekommen, wo er für ein Jahr unterschrieben hat. Eine peinliche Verwechslung der neuen Kollegen hat sich der ehemalige deutsche Nationalspieler aber schon geleistet. "Das Gute ist, dass bei allen die Initialen auf den Shirts stehen. Das heißt, ich kenne eigentlich, glaube ich, alle schon. Aber ich bin mir sicher, dass ich zuletzt mal Zwei verwechselt habe. Das war mir sehr unangenehm", so Hummels.

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Mats Hummels bei der Roma: Trikottausch mit Robin Gosens ist fest eingeplant

Körperlich sieht sich Hummels mittlerweile in einer Verfassung, "wo ich auch wirklich dann auf einem gewissen Niveau spielen kann", so der Routinier. Zumal er in der aktuellen Länderspielpause weiterhin in Ruhe an seinem Fitnesszustand arbeiten kann - um dann final durchzustarten?

Juric stellte Hummels jedenfalls schon die ersten Einsätze in Aussicht. "Mario Hermoso und Mats Hummels werden in diesen drei Spielen ihre Chancen bekommen", sagte er jüngst mit Blick auf die kommenden Partien. "Sie haben zwei gute Trainingseinheiten hinter sich, auch wenn sie bisher nicht in einer Top-Verfassung sind."

Möglicherweise bekommt Hummels also am 20. Oktober die ganz große Bühne für sein Roma-Debüt. Dann geht es für die Giallorossi in der Serie A mit dem Heimspiel gegen Meister Inter Mailand weiter. Und eine Woche später hat Hummels dann schon eine Vereinbarung zum Trikottausch mit Robin Gosens, wenn die Römer bei der AC Florenz zu Gast sind. "Ist schon alles in die Wege geleitet", sagte Gosens bei Copa TS.

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