Nach nur knapp 100 Tagen haben sich Mesut Özil und Sami Khedira beim spanischen Rekordmeister Real Madrid etabliert. Real-Präsident Florentino Perez sagt beiden eine glorreiche Zukunft voraus.
Vom Präsidenten erhielt Mesut Özil den Ritterschlag, vom Trainer bekam er eine Sonderschicht im Kraftraum aufgebrummt.
Als einziger Stammspieler des spanischen Rekordmeisters Real Madrid musste der Nationalspieler am Sonntag eine Fitnesseinheit absolvieren, durfte sich währenddessen aber über ein außergewöhnliches Lob von Real-Boss Florentino Perez freuen.
"Aus meiner Sicht wird Özil der beste Fußballer der Welt werden", sagte der Bauunternehmer der "Welt am Sonntag", vergaß aber bei seinen Lobeshymnen auch Sami Khedira nicht. "Beide werden eines Tages zu den allerbesten Fußballern gehören."
Sonderlob von Trainer Mourinho
Zumindest beim 3:1-Erfolg über Aufsteiger Hercules Alicante stand Özil im Schatten seines Nationalmannschaftskollegen Khedira. Der 22-Jährige wurde kurz vor Schluss ausgewechselt, während es für den ehemaligen Stuttgarter von Trainer Jose Mourinho ein Extralob gab.
"Er war einfach überall überragend, im Mittelfeld, nach Pepes Auswechslung dann in der Innenverteidigung. Er war top", sagte der Portugiese und bezeichnete den defensiven Mittelfeldspieler als "besten Spieler" der Begegnung - trotz zweier später Tore von Superstar Cristiano Ronaldo.
Neun Spiele, sieben Siege, Tabellenplatz eins: Nach zwei Jahren ohne Meistertitel sind die in dieser Saison in der Liga noch ungeschlagenen Madrilenen mit den deutschen Neuzugängen drauf und dran, die Vormachtstellung des Erzrivalen FC Barcelona zu erschüttern.
"Wenn wir so weitermachen, kann es für mich nur einen Meister geben - Real Madrid", sagte Khedira im Interview mit dem Fachmagazin "kicker": "Ich spiele in erster Linie nicht, um die Herzen der Fans zu erobern, sondern um etwas zu gewinnen. Deshalb kann ich mich mit Mourinhos Spielweise auch sehr gut anfreunden."
Özil der Liebling der Fans
Doch während der eher unauffällig, aber äußerst effektiv spielende Khedira zum neuen Trainerliebling aufzusteigen scheint, haben die Real-Fans Mesut Özil zum neuen Heilsbringer erkoren.
Nach anfänglichen Vorbehalten gilt der Nationalspieler als idealer Neuzugang - und außerdem, mit einer kolportierten Ablösesumme von 16 bis 18 Millionen Euro, in Real-Maßstäben gemessen als Schnäppchen.
"Der Druck, bei Real zu gewinnen, ist ganz anders. Du bist gezwungen, jedes Spiel zu gewinnen", sagt Özil: "Genau diese Herausforderung habe ich aber gesucht und deswegen den nächsten Schritt gemacht. Ich will jetzt Titel gewinnen."
Özil: "Teil eines Mythos"
Für beide scheint sich die Herausforderung gelohnt zu haben. Galten sie vor der Saison noch als sichere Kandidaten für die Auswechselbank, haben beide mittlerweile einen Stammplatz sicher.
"Ich fühle mich jetzt schon bestätigt, dass dieser Schritt der richtige für mich ist", sagt Khedira: "Ich werde mich als Mensch und Spieler weiterentwickeln." Und auch Özil ist von seinem Arbeitgeber begeistert: "Wir sind Teil eines Mythos. Das merken wir in jedem Spiel."
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