FC Barcelona am Boden: Ronald Koemans Krise verschärft sich

SID
Die Barca-Krise hat sich durch die Pleite bei Atletico verschärft - doch Trainer Ronald Koeman gibt sich kämpferisch.
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Der FC Barcelona taumelt auch in der Liga bedenklich. Die Krise des ruhmreichen Klubs hat sich durch die Pleite bei Atletico verschärft - doch Trainer Ronald Koeman gibt sich kämpferisch.

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Ronald Koeman zuckte auf der Tribüne nur noch ratlos mit den Schultern, die Stars um Pique schnauzten sich auf dem Feld wild an - und Luis Suarez schämte sich fast schon für den Treffer gegen seine einstige Liebe. Wie schmerzhaft der ungebremste Absturz des ruhmreichen FC Barcelona sein muss, offenbarte sich einmal mehr an diesem Abend in Madrid. Doch noch bleiben die Konsequenzen nach dem neuerlichen Rückschlag aus.

Der Präsident habe "seine Entscheidung getroffen, und alles ist perfekt", sagte Trainer Koeman nach dem bitteren 0:2 (0:2) bei Atletico Madrid und betonte, dass diese Klarheit "sehr wichtig" sei, "für das Vertrauen des Trainers, auch für die Spieler, damit sie wissen, dass der Trainer noch hier ist." Wenige Stunden zuvor hatte Vereinsboss Joan Laporta dem Niederländer den Rücken gestärkt - trotz der tiefen Krise.

"Ganz unabhängig vom Resultat bleibt Koeman weiterhin unser Trainer", stellte Laporta im Vorfeld klar. Koeman hänge an dem Verein, man müsse ihm einen "Spielraum des Vertrauens geben". Doch der Druck nach der ersten Ligapleite und dem desaströsen Start in der Königsklasse ist immens.

FC Barcelona: Koeman-Rauswurf nur eine Frage der Zeit

In spanischen Medien wird längst nur noch über den Zeitpunkt der Entlassung spekuliert - und bereits über mögliche Nachfolger, die den hoch verschuldeten Weltklub nach dem Abgang des Superstars Lionel Messi retten könnten. Die Klublegende Xavi wird gehandelt, auch Roberto Martinez oder Andrea Pirlo sollen im Gespräch sein.

"Ich bin hoffnungsvoll und zuversichtlich, dass es besser wird", sagte Koeman voller Zweckoptimismus. Doch große Teile der Mannschaft sollen laut AS nicht mehr hinter ihm stehen, es rumort in der Kabine. Auf dem Rasen lieferten sich Pique und Sergio Busquets nach dem ersten Gegentreffer ein heftiges Wortgefecht.

Und Suarez, vor rund einem Jahr von Koeman am Telefon abserviert, hob nach seinem Tor zwar entschuldigend die Arme, gönnte sich mit einem Telefon-Jubel dennoch einen Seitenhieb gegen seinen Ex-Coach. Koeman musste all das wegen einer Rot-Sperre machtlos auf der Tribüne mitansehen.

"Es ist nicht nur ein Problem, es sind viele", sagte Pique. Koeman hat nun in der Länderspielpause Zeit, diese zu beheben. In einer "Woche der Wahrheit" warten dann die Heimspiele gegen Valencia, Kiew und der Clasico gegen Real Madrid. Spätestens dann wird sich zeigen, ob Laportas Worte mehr als nur ein Lippenbekenntnis waren.

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