In Südafrika stehen fünf Talente vor dem Durchbruch. Nicolas Lodeiro erinnert an den großen Enzo, Alexis Sanchez hört auf den Namen "El Nino Maravilla" und Javi Hernandez ist Mexikos Golden Boy. Fünf Spieler, auf die Sie achten sollten.
Uruguay: Nicolas Lodeiro (21, Ajax Amsterdam)
Der 21-jährige Lodeiro will daher so gar nicht in den Kreis der Wüstlinge vom Schlage eines Diego Lugano passen. Lodeiros Stil ist mehr elegant denn derb, seine Spezialität sind tödliche Pässe statt lebensmüder Grätschen.
Genau deshalb ist das Babyface jedoch derart wertvoll. In einem Mittelfeld, in dem es sonst an Kreativität mangelt, scheint er als Einziger für geniale Momente sorgen zu können, für die in den 80er und 90er Jahren der legendäre Enzo Francescoli verantwortlich zeichnete.
"Ich tue fast immer das, was der Trainer von mir verlangt, aber manchmal mache ich auch gerne Dinge, die nicht im Drehbuch stehen, beispielsweise einen Gegenspieler überraschend angreifen oder tunneln", sagt der Spielmacher, der 2009 seinen Heimatklub Nacional Montevideo ins Halbfinale der Copa Libertadores und zur nationalen Meisterschaft führte.
Im Winter hatte Lodeiro nach all den glanzvollen Auftritten die Wahl zwischen Liverpool, Neapel und Alkmaaar, entschied sich jedoch wegen der scheinbar besseren Perspektiven für Ajax Amsterdam. Bisher ein Fehler, in der Rückrunde stand er kein einziges Mal in der Startelf. Bei der WM sollte ihm ein Stammplatz jedoch gewiss sein.
Uruguays Nicolas Lodeiro: So wie früher Enzo Francescoli
Chiles Alexis Sanchez: El Nino Maravilla
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Mexikos Javi Hernandez: Der neue Golden Boy
Portugals Fabio Coentrao: Das ewige Supertalent
Chile: Alexis Sanchez (21, Udinese Calcio)
Gereift und mit dem Spitznamen "El Nino Maravilla" (Wunderkind) dekoriert, ging der Rechtsaußen 2008 endgültig in die Serie A und gehört seit zwei Jahren zu den besten Flügelstürmern Italiens.
Hatte zwar wie fast das komplette Udine-Team in der abgelaufenen Saison seine Tiefen, bekam jedoch rechtzeitig die Kurve (4 Tore in den letzten 7 Spielen) und erzielte bei seinen letzten beiden WM-Testspielen drei Treffer für Chile. Manchester United, Liverpool, Real Madrid und Lyon sollen über seine Verpflichtung nachdenken.
"Ich will ihn nicht mit Cristiano Ronaldo vergleichen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass er genauso groß werden kann", sagte der Schweizer Nationalspieler Gökhan Inler, Teamkollege von Sanchez in Udine, im SPOX-Interview. "Mir gefällt es enorm, wie er spielt. Er arbeitet vor allem auch viel in der Defensive mit, das zeichnet ihn aus. Er wird ein Großer."
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Slowakei: Miroslav Stoch (20, FC Chelsea)
Mit 15 Jahren (!) nämlich schoss Stoch als Torschützenkönig der zweiten slowakischen Liga seinen Heimatverein Nitra in die Erstklassigkeit. Da er jedoch in der darauffolgenden Saison noch unterhalb der erlaubten Altersgrenze war, musste er einige Wochen aussetzen, bevor er nach seinem 16. Geburtstag auch in der ersten Liga auflaufen durfte.
2006 stand er vor einem Wechsel zu Nizza, doch als Chelsea auf ihn aufmerksam wurde, entschied sich der Flügelstürmer 2007 für den Wechsel zu den Blues, bei denen er Ende 2008 sein Premier-League-Debüt feierte. Die für Chelsea-eigene Talente fast schon obligatorische Ausleihe absolvierte Stoch höchst erfolgreich bei Twente Enschede, das auch dank Stochs zehn Toren erstmals nach 84 Jahren niederländischer Meister wurde.
Bei der WM ist er im linken Mittelfeld gesetzt und bildet mit den ebenfalls jungen Marek Hamsik und Vladimir Weiss eine der interessantesten Mittelfeld-Reihen bei der WM. Nach dem Turnier kehrt Stoch voraussichtlich zu Chelsea zurück - oder wird für eine Millionen-Ablöse gewinnbringend verkauft. Galatasaray gilt als größter Verehrer von "Lolita".
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Mexiko: Javi Hernandez (22, Manchester United)
Er schien erdrückt zu werden von all den Erwartungen. Davon, dass sein Opa und sein Vater beide an einer WM teilnahmen und zu den Granden im mexikanischen Fußball gehören. Davon, dass er nicht viel mehr war als ein talentierter Hänfling.
Doch die Familie überredete ihn zum Weitermachen - und plötzlich traf er nach Belieben. Mehr noch: 21 Tore in 28 Spielen in der mexikanischen Liga für Deportivo Guadalajara später verpflichtete ihn Manchester United zur kommenden Saison für rund zehn Millionen Euro.
Etwas mehr als vor einem Jahr galten die beiden Wunderkinder Giovani Dos Santos und Carlos Vela als die Zukunft des mexikanischen Fußballs. Damals war Hernandez ein Nobody. Jetzt ist er Stammspieler und der neue Golden Boy.
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Portugal: Fabio Coentrao (22, Benfica Lissabon)
Mit 22 jedoch scheint Coentrao der Schritt vom Talent zum gestanden Profi gelungen zu sein. Überraschend spielte er sich bei Benfica in die Stammelf und debütierte in der portugiesischen Nationalelf, bei der WM winkt sogar der Stammplatz.
Angesichts der Konkurrenz von Ronaldo und Simao zwar nicht auf seiner erlernten Position links außen, sondern als Linksverteidiger. Coentrao fühlt sich wie seine Konkurrenten Duda (Malaga) und Miguel Veloso (Sporting) im Mittelfeld heimisch, doch anders als die beiden anderen Kandidaten scheint er weniger Probleme mit der Umstellung zu haben - weswegen er zeitweise sogar bei Real Madrid als Neuzugang gehandelt wurde.
Reals neuer Coach Mourinho: "Wir haben mit Marcelo den gleichen Linksverteidiger-Typen, daher sehen wir von einer Verpflichtung ab. Aber fest steht, dass Coentrao ein großartiger Spieler ist."
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