24. Südkorea
Die letzten drei Ergebnisse: Tunesien (0:1), Griechenland (2:0), USA (0:2)
Südkorea ist noch auf der Suche nach der WM-Form. Der Test gegen Tunesien ging mit 0:1 in die Hose. Der vorangegangene Sieg über Griechenland liegt bereits drei Monate zurück. Trainer Myung-Bo Hong weiß um die Defizite seiner Mannschaft. "Wir werden die Probleme mit unserer Organisation angehen", sagte er vor der Abreise ins Trainingscamp in Miami.
"Unsere Spieler müssen an ihrem körperlichen Spiel arbeiten und ihre individuellen Fähigkeiten verbessern", so Hong nachdenklich. Der Kapitän der Gastgebermannschaft von 2002 setzt auf fünf Profis aus der Bundesliga. Zuletzt nominierte er den Mainzer Joo-Ho Park nach, um die Abwehr zu stabilisieren.
23. Ghana
Die letzten drei Ergebnisse: Niederlande (0:1), Montenegro (0:1), Libyen (3:4 i.E.)
"Der ganze Kontinent wartet darauf, dass sich eine afrikanische Mannschaft den WM-Titel schnappt. Wir wollen unser Land glücklich machen." Kevin-Prince Boateng ist als Freund kerniger Aussagen bekannt. Doch angesichts der gegenwärtigen Form dürfte der Schalker etwas zu hoch gegriffen haben. Die letzten drei Spiele gingen allesamt verloren.
Der Schlüssel zum Weiterkommen in der schweren Gruppe G mit Deutschland, Portugal und den USA könnte aber genau diese Überzeugung sein. Die Truppe betont unisono die Harmonie und professionelle Arbeit im Trainingslager in Arnheim. "Der Konkurrenzkampf ist da. Niemand kann sich sicher sein. Alle strengen sich im Training enorm an, das ist gut für mich", so Trainer Kwesi Appiah.
22. Nigeria
Die letzten drei Ergebnisse: USA (1:2) Griechenland (0:0), Mexiko (0:0)
Auf kontinentaler Ebene konnte Nigeria in jüngster Vergangenheit überzeugen, denn mit dem Triumph beim Afrika Cup 2013 und dem dritten Platz bei der Nationen-Meisterschaft im Februar, bei der nur Spieler teilnehmen dürfen, die in den nationalen Meisterschaften ihrer Heimatländer aktiv sind, weist das Team von Stephen Keshi eine nicht zu verachtende Erfolgsbilanz auf.
In den bisherigen Vorbereitungsspielen zum Turnier in Brasilien reichte es aber noch nicht zu einem Sieg. Bei der fünften WM-Teilnahme trifft Nigeria bereits zum vierten Mal auf Argentinien. Gegen die Südamerikaner, wie auch gegen den Debütanten Bosnien-Herzegowina, dürfte es für die Afrikaner sehr schwer werden. Kapitän Vincent Enyeama ist dennoch zuversichtlich, Großes leisten zu können: "Ghana hat vor vier Jahren fast das Halbfinale erreicht. Wir werden ein besseres Resultat erzielen und das erste afrikanische Team sein, das in ein WM-Halbfinale einzieht."
21. Russland
Die letzten drei Ergebnisse: Marokko (2:0), Norwegen (1:1), Slowakei (1:0)
Kein einziger Legionär hat es in den WM-Kader von Fabio Capello geschafft. Der italienische Trainer der Sbjornaja setzt in Brasilien ausschließlich auf Profis, die in Russland ihr Geld verdienen und will so bei der ersten WM-Teilnahme seit zwölf Jahren besser abschneiden als beim Vorrundenaus der EM 2012. In der Qualifikation ließ Russland überraschenderweise Portugal hinter sich, in den Testspielen zuletzt überzeugte die Sbornaja gegen vermeintlich leichte Gegner jedoch wenig.
Capello zeigt sich dennoch zuversichtlich: "Ich bin wirklich zufrieden damit, wie meine Spieler im Trainingscamp arbeiten", sagte der 67-Jährige. Unter dem Italiener hat Russland viel an taktischer Disziplin gewonnen und ein neues, effektiveres 4-3-3 einstudiert, daher dürfte ein Achtelfinaleinzug im Rahmen des Möglichen liegen. Dort könnte dann Portugal warten. Dass die Iberer schlagbar sind, haben die Russen bereits bewiesen.
20. Ecuador
Die letzten drei Ergebnisse: England (2:2), Mexiko (1:3), Niederlande (1:1)
"Wir haben keine großen Fußballmächte erwischt." Geht es nach Christian Noboa, ist für Ecuador in Gruppe E gegen Frankreich, die Schweiz und Honduras einiges drin. Von der Form her gesehen dürfte sich das jedoch schwierig gestalten. Nach dem Achtungserfolg gegen Vizeweltmeister Niederlande folgte eine weitestgehend enttäuschende Leistung gegen Mexiko. Dabei hatte Nationalcoach Reinaldo Rueda den Test gegen die Mittelamerikaner zur Bewährungsprobe erklärt.
Richtig rund läuft es nicht für La Tri, in Brasilien könnten ihnen aber die klimatischen Bedingungen entgegen kommen. Passiert in der Offensive nichts unerwartetes, wird es für Ecuador dennoch schwer, die Vorrunde zu überstehen. Zu viel Verantwortung lastet auf den Schultern von Felipe Caicedo und vor allem von United-Star Antonio Valencia.
19. USA
Die letzten drei Ergebnisse: Nigeria (2:1), Türkei (2:1), Aserbaidschan (2:0)
Die US-Boys legten unter Jürgen Klinsmann das erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte hin und fuhren mit der souveränen WM-Qualifikation und dem Titel beim Gold Cup zwei Achtungserfolge ein. Die USA dürften auch ohne ihren großen Star Landon Donovan, der von Klinsmann nicht berücksichtigt wurde, ernstzunehmender denn je sein. In den letzten drei Vorbereitungsspielen gab es drei Siege, vor allem gegen die Türkei überzeugten die Yanks.
Von dieser Leistung war auch der gegnerische Trainer Fatih Terim angetan: "Ich glaube, dass sie bei der WM einen sehr guten Job machen können. Sie sind ein solides Team mit guten Spielern", sagte der Türke. Alles andere als ein Vorrundenaus in der "deutschen" Gruppe G wäre dennoch eine Überraschung. Um die Chance auf das Achtelfinale zu wahren, muss gleich zu Beginn gegen Ghana ein gutes Ergebnis her - das weiß auch Klinsmann. "Es ist wichtig, dass wir einen guten Start haben. Dieses Spiel wird wie ein K.o.-Spiel sein", sagte der frühere Bundestrainer.
18. England
Die letzten drei Ergebnisse: Honduras (0:0) Ecuador (2:2), Peru (3:0)
Das magere Remis gegen Honduras dämpfte die sowieso schon spärliche Euphorie für das WM-Turnier in Brasilien mehr als ordentlich. Die Kader-Konstellation in England aus vielen unerfahrenen Nationalspielern und den drei Routiniers Rooney, Lampard und Gerrard stellt eine regelrechte Wundertüte dar. Aufgrund der beiden Großkaliber Italien und Uruguay in Gruppe D droht dem Mutterland des Fußballs ein frühes Aus.
Als Lichtblick und Anlass zur Hoffnung fungiert der Block aus Liverpool-Profis, die eine starke Saison gespielt haben und im Vergleich zu den United-Spielern deutlich formstärker sind. Vor allem von Daniel Sturridge, der mit 22 Toren bester englischer Angreifer der Premier League wurde und wohl neben Wayne Rooney stürmen wird, erwartet ganz England einiges.
17. Mexiko
Die letzten drei Ergebnisse: Portugal (0:1), Bosnien-Herzegowina (0:1), Ecuador (3:1)
Nach der verkorksten Qualifikation konnte man in Mexiko froh sein, überhaupt zur WM fahren zu können. Erst über die Playoffs konnte sich El Tri gegen Neuseeland die Teilnahme am Turnier sichern. Unter Trainer Miguel Herrera, dem vierten seit Beginn der Qualifikation, scheinen die Mittelamerikaner aber zu altem Selbstbewusstsein zurück gefunden haben. Die vergangenen drei Testspiele waren allesamt ordentlich.
"Wir werden ein Spektakel liefern und gute Ergebnisse abliefern. Es ist keine Frage, dass wir gegen stärkere Teams besser spielen - das war bei uns schon immer der Fall", zeigte sich Herrera ob des großen Gruppengegners Brasilien zuversichtlich. Formtechnisch scheint Mexiko auf dem aufsteigenden Ast und kämpferisch gibt der Trainer ohnehin die Richtung vor: "Wir werden um jeden herrenlosen Ball kämpfen, damit er uns gehört."
16. Elfenbeinküste
Die letzten drei Ergebnisse: El Salvador (2:1), Bosnien-Herzegowina (1:2), Belgien (2:2)
Die WM 2014 ist die letzte Chance für die Generation Drogba. König Didier und die Toure-Brüder Yaya und Kolo sind in die Jahre gekommen - aber immer noch gut genug, um die Elefanten endlich über die Vorrunde einer WM-Endrunde hinaus zu bringen. Dafür soll auch Gervinho sorgen, der eine starke Saison beim AS Rom gespielt hat.
Die Testspielpleite gegen Bosnien darf man nicht überbewerten, da Trainer Sabri Lamouchi die komplette zweite Garde von Beginn an spielen ließ. Allerdings gewann die Elfenbeinküste seit August 2013 nur zwei Spiele.