WM

Angriff der Außenseiter

Von SPOX
Romelu Lukaku und Kevin de Bruyne überzeugten in den Tests vor der WM
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15. Japan

Die letzten drei Ergebnisse: Sambia (4:3), Costa Rica (3:1), Zypern (1:0)

Für viele Experten ist Japan ein Geheimfavorit bei der WM. Trainer Alberto Zaccheroni setzt auf einige Bundesliga-Legionäre und hat eine laufstarke, technisch gut ausgebildete Mannschaft mit Offensivdrang geformt. Anhand der Testspielergebnisse wird deutlich, dass Spiele mit den Samurai Blue reichlich Spektakel bieten - das machte man auch im letzten Test gegen Sambia deutlich.

Gegen Belgien (3:2) und die Niederlande (2:2) ging es zuvor ebenfalls rauf und runter. Wer das Angriffsspiel liebt, geht immer auch ein Risiko ein. Und die Japaner haben Schwierigkeiten, die richtige Balance zu finden.

14. Schweiz

Die letzten drei Ergebnisse: Peru (2:0), Jamaika (1:0), Kroatien (2:2)

"Wir haben eine goldene Generation mit Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka, Ricardo Rodriguez oder Haris Seferovic. Alle sind noch sehr jung und spielen bereits auf einem hohen Niveau", beschrieb Ottmar Hitzfeld zuletzt sein Team. Die Schweiz hat sich ein anderes Selbstverständnis zugelegt als noch bei vergangenen Turnieren, daher sollte es schon mindestens das Achtelfinale sein für die Eidgenossen. Dagegen haben Ecuador und vor allem auch Frankreich jedoch gute Argumente vorzubringen.

Die Nati selbst verlor zwar keines seiner letzten drei Testspiele, musste aber auch nicht gerade gegen große Fußballmächte antreten. Nach der Partie gegen Peru gab sich Stephan Lichtsteiner noch selbstkritisch. "Es liegt noch Arbeit vor uns. Der Gegner stand defensiv gut, wir haben uns zu wenig bewegt. Die Reihen sind zu weit auseinander gestanden, wir müssen daran arbeiten, höher zu stehen. Wenn man 80 Meter zurücklaufen muss, wird das bei 30 Grad umso schwieriger", sagte der Italien-Legionär.

13. Kroatien

Die letzten drei Ergebnisse: Australien (1:0), Mali (2:1), Schweiz (2:2)

Ausgerechnet ohne Mario Mandzukic, der in den Playoffs gegen Island vom Platz flog, muss Kroatien das Eröffnungsspiel gegen Brasilien bestreiten. Trainer Niko Kovac hat aber noch andere Torjäger. Gegen die Schweiz traf Ivica Olic doppelt, gegen Mali Ivan Perisic. Zudem ist Champions-League-Sieger Luka Modric in Topform.

Kroatien ist traditionell ein unangenehmer Gegner bei großen Turnieren. Die technisch gute Mannschaft lebt von ihrem Einsatz und ihrer Härte. Ex-Bayern-Kicker Daniel Pranjic fehlt zum Auftakt wegen einer Knöchelverletzung - es droht sogar das WM-Aus.

12. Uruguay

Die letzten drei Ergebnisse: Slowenien (2:0), Nordirland (1:0), Österreich (1:1)

Durchatmen beim WM-Vierten von Südafrika. Luis Suarez, Stürmerstar vom FC Liverpool, musste zwar am Knie operiert werden und steht Trainer Oscar Tabarez in der Vorbereitung bis zum ersten Spiel gegen Costa Rica am 14. Juni nur sehr eingeschränkt zur Verfügung, wird aber während der Vorrunde einsatzbereit sein. Bis dahin trägt Edinson Cavani die Last auf seinen Schultern.

Uruguay spielt körperbetonten Fußball und ist schwer zu bespielen. In der Abwehr gibt Diego Godin vom spanischen Meister Atletico Madrid den Ton an. Allerdings hat die Mannschaft spielerische Defizite. Mit Italien und England haben die Urus eine starke Gruppe erwischt, aber in jedem Fall das Zeug, die Vorrunde zu überstehen. Ein ähnlicher Coup wie 2010 ist dem Team zuzutrauen.

11. Portugal

Die letzten drei Ergebnisse: Mexiko (1:0), Griechenland (0:0), Kamerun (5:1)

Wie viele Nationen plagen auch Portugal Personalsorgen. Bei keiner Mannschaft fallen sie aber derart ins Gewicht wie beim WM-Vierten von 2006: der Superstar schlechthin schlägt sich seit Wochen mit Knieproblemen herum. Cristiano Ronaldo ist nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, wurde nach seiner Ankunft im Trainingslager in Watte gepackt und bestritt kein einziges Vorbereitungsspiel. Zudem ist auch Verteidiger Pepe angeschlagen.

Beim müden 0:0 gegen Griechenland waren die Portugiesen nur nach Standards gefährlich, im Offensivspiel gibt es noch einige Baustellen. Ganz Portugal wird in den nächsten Tagen die Daumen drücken für Ronaldos vollständige Genesung.

10. Frankreich

Die letzten drei Ergebnisse: Jamaika (8:0), Paraguay (1:1), Niederlande (2:0)

Mitfavorit oder nur Mitläufer? Die ständigen Schwankungen der Equipe Tricolore lassen kurz vor WM-Beginn kaum eine Prognose zu. Holland wurde auch ohne Franck Ribery beherrscht, beim 1:1 gegen Paraguay funktionierte vor allem in der Offensive wenig, nur um dann die Jamaikaner ordentlich zu vermöbeln.

Das endgültige WM-Aus von Ribery bringt Trainer Didier Deschamps große Probleme, ohne den Bayern-Spieler ist Frankreich definitiv kein Favorit auf den Titel. Dafür reisen Karim Benzema und Raphael Varane mit dem Champions-League-Titel im Rücken nach Brasilien. Zudem überzeugten Antoine Griezman und Benzema als Ribery-Vertreter im letzten Test. Gefährlich macht die Franzosen außerdem ihre Fähigkeit, sich im Laufe eines Turniers zu steigern. 2006 standen Zidane & Co. kurz vor dem Vorrunden-Aus und kamen dann bis ins Finale.

9. Kolumbien

Die letzten drei Ergebnisse: Jordanien (3:0), Senegal (2:2), Tunesien (1:1)

Dienstagmorgen kam die Hiobsbotschaft: Radamel Falcao muss seine WM-Teilnahme endgültig absagen. Die Zeit nach dem im Januar erlittenen Kreuzbandriss reichte für Kolumbiens Nationalheld nicht. Dabei wäre Kolumbien mit einem gesunden Falcao eine sehr gute Rolle in Brasilien zuzutrauen gewesen. Die Quali schaffte die Mannschaft von Trainer Jose Pekerman problemlos und in Testspielen gegen europäische Spitzenteams hinterließ Kolumbien einen reifen Eindruck.

In den Duellen mit Tunesien und Senegal zeigten Los Cafeteros allerdings Schwächen in der Defensive. Gegen Senegal wurde eine 2:0-Halbzeitführung verspielt. Kolumbien hat auch ohne Falcao eine gute Mannschaft, muss bei der WM aber über sich hinauswachsen, um das Minimalziel Viertelfinale zu schaffen.

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