Bester Scorer für die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Bauermann war Robin Benzing (11 Punkte), die Boomers konnten sich auf Patrick Mills (16) und Aleksandar Maric (15) verlassen.
"Australien hat sich in einen Rausch gespielt und wir waren mental blockert", sagte Heiko Schaffartzik. Jan Jagla hingegen machte vor allem die Physis verantwortlich: "Ich glaube nicht, dass wir einen Psycho-Knacks bekommen, weil wir nach dem Serbien-Spiel einfach zu kaputt waren, um dagegenzuhalten."
Nach einer Spielpause am Dienstag trifft Deutschland in den beiden darauffolgenden Tagen auf Angola (Mi., 17.45 Uhr im LIVE-TICKER) und Jordanien. Um das Achtelfinale zu erreichen, ist ein Erfolg gegen Afrika-Meister Angola wohl unabdingbar.
Dort jedoch wartet je nach Ausgang der letzten beiden Partien mit recht hoher Wahrscheinlichkeit die USA - was das fast sichere Aus bedeuten würde.
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Der SPOX-Spielfilm:
6.: Ungemein zerfahrener Beginn. Turnover Harris, 7:2 Australien.
8.: Die Boomers kommen ins Rollem. Andersen mit dem weichen Jumpshot. 11:2 Australien.
10.: Endlich klappt ein Spielzug. Schaffartzik auf McNaughton. Aber Australien führt 19:7.
13.: Autsch! Ingles mit dem Dreier in Staigers Gesicht. 27:12 Australien.
20.: Was ein bitteres zweites Viertel. 38:20 Australien.
27.: Gut für die Sicherheit: Benzing triff von Downtown. 50:30 Australien.
30.: Hoffentlich ist das Spiel bald vorbei. 62:31 Australien vor dem letzten Viertel.
40.: Das Serbien-Spiel scheint eine halbe Ewigkeit zurückzuliegen, Deutschland verliert mit 43:78 gegen Australien.
Der Star des Spiels: Patrick Mills. Startete verhalten ins Turnier (10 Punkte gegen Angola), steigerte sich im zweiten Spiel (21 Punkte gegen Argentinien) - und dominierte den deutschen Backcourt nach Belieben. Weder Hamann noch Schaffartzik kamen mit der Schnelligkeit und Treffsicherheit des Trail-Blazers-Spielmachers zurecht, der spielerisch leicht zu seinen 16 Punkten kam. Wurde er eng verteidigt, zog er beinahe mühelos am Gegenspieler vorbei und passte raus auf die Mitspieler (7 Assists). Bekam er wiederum zuviel Platz, traf er den Dreier (4/5).
Die WM-Statistiken: Das sind die besten Scorer, Rebounder und Assistgeber
Der Flop des Spiels: Die deutsche Starting Five. Vor dem Spiel kündigte Bauermann an, dass er wenn möglich einige seiner Leistungsträger schonen wolle. Doch dass das unter solchen Vorzeichen geschieht, war nicht zu erwarten. Fast die komplette erste Fünf enttäuschte, zusammengerechnet erzielte das Quintett sagenhafte 15 Punkte bei einer Wurfquote von 25 Prozent (6/24), die durch die Treffer des verbesserten Benzing in der Garbage-Time sogar etwas geschönt ist. Immerhin nutzte Backup Ohlbrecht die sich ergebenden Spielminuten und tankte am seinem 22. Geburtstag etwas Selbstvertrauen (3/4 Dreier für 10 Punkte).
Die Analyse: Welch böses Erwachen nach dem Basketball-Krimi gegen Serbien. Das DBB-Team ohne Kraft, Courage und den nötigen Punch. 12 der ersten 13 Würfe gingen vorbei, Australien legte einen 12:0-Run hin, hinzu kamen 5 Turnover: Das erste Viertel war desaströs - und es wurde nicht besser.
Zur Halbzeit verlor Deutschland bereits elfmal unnötig den Ball, gegen Serbien waren es in 50 Minuten insgesamt nur 13 Turnover gewesen. Bezeichnend die Wurfquote: Australien 53 Prozent, Deutschland 26 Prozent.
Die grundlegenden Automatismen wie das Block stellen bei Ballbesitz oder das Übergeben in der Verteidigung schienen über Nacht vergessen worden zu sein, ein geordnetes Zusammenspiel fand praktisch nicht statt (am Ende 6 Team-Assists). Das Eingreifen des Bundestrainers, der früh durchrotierte und für wenige Minuten sogar Full Court Press anordnete, half nur bedingt.
Bezeichnend für die Leistung der Deutschen, als Australiens 15 Zentimeter (!) kleinerer Shooting Guard Newley zwei Minuten vor der Pause Pleiß (1/7) blockte. Oder als Jagla nach einem technischen Foul der Australier beide Freiwürfe an den Ring setzte. Eine auch in der Höhe verdiente Klatsche gegen einen anfangs keinesfalls übermächtigen Gegner - was die Niederlage aber umso schmerzhafter macht.