Mit den Franken hatte der 44-Jährige seit seinem Amtsantritt 2008 vier Meisterschaften und drei Pokalsiege gefeiert. In dieser Spielzeit war Bamberg nach einem 1:3 gegen die Artland Dragons bereits im Viertelfinale der Playoffs ausgeschieden.
"Die Ziele und die Realität waren in dieser Saison weiter auseinander als je zuvor. Die gesamte Leistung war im Vergleich zu dem Aufwand, den wir treiben, noch nie so schlecht", sagte Bambergs einflussreicher Aufsichtsratsvorsitzender Michael Stoschek bei "Brose Baskets TV".
Man sei schon in der letzten Saison deutlich in der Leistung zurückgefallen, die Meisterschaft sei nach dem Verlauf der Saison eher unerwartet gewesen. In diesem Jahr habe "überhaupt kein Zusammenspiel" mehr stattgefunden: "Wir haben den zweithöchsten Etat in der Liga und müssen uns anstrengen, dass wir gegen Aufsteiger mit ein paar Punkten gewinnen."
"Gesellschafter, Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Bamberger Basketball GmbH danken ihm für seine erfolgreiche Arbeit", heißt es in der Mitteilung.
Heyder legt Amt nieder
Geschäftsführer Wolfgang Heyder legt sein Amt zudem auf eigenen Wunsch nieder. In seiner Rolle als Sportdirektor wird er weiterhin tätig bleiben, bis ein Nachfolger gefunden wurde. "Ich unterstütze mit meiner Entscheidung den sportlichen Neuanfang der Brose Baskets", sagte Heyder, der sich aktiv in die Suche nach einem Nachfolger für Fleming einbringen wird.
Seit Tagen hatte es Gerüchte um die Ablösung des Amerikaners gegeben, nach der schwächsten Saison der letzten sechs Jahre zog der Aufsichtsrat der Bamberger nun die Konsequenzen und beschloss die Trennung. Fleming hatte ursprünglich noch einen Zweijahresvertrag und betonte Anfang der Woche, diesen auch erfüllen zu wollen.
"Zahlreiche Missverständnisse"
"Nach den zahlreichen Missverständnissen in der Öffentlichkeit in den letzten Wochen begrüße ich die klaren Personalentscheidungen für einen Neuanfang", sagte Michael Stoschek, Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender.
Fleming war der erfolgreichste Trainer, den die Bamberger je hatten. Von 2010 bis 2012 errang er in "Freak City" dreimal in Serie das Double aus Meisterschaft und Pokal, 2013 gewannen die Brose Baskets zudem zum vierten Mal in Serie die Meisterschaft.
Fleming war zwischen 1994 und 2000 selbst als Profi bei den Artland Dragons aktiv und führte die Niedersachsen als Trainer in der Saison 2002/2003 in die Bundesliga.
Bauermann ein Kandidat?
2008 wechselte er von Quakenbrück nach Bamberg und formte die Franken über Jahre zur Nummer eins im deutschen Basketball. Einzig in den internationalen Wettbewerben blieben große Erfolge verwehrt.
Dirk Bauermann im SPOX-Interview: "Modern, schnell, mit Pace"
Als neuer starker Mann wird in Bamberg der Name Dirk Bauermann gehandelt. Der ehemalige Bundestrainer begründete gemeinsam mit Heyder Bambergs Aufstieg zum deutschen Vorzeigeklub mit zwei Meistertiteln (2005, 2007) und gilt als aussichtsreichster Kandidat. Noch gab es aber keinen Kontakt.
Die Brose Baskets Bamberg im Überblick