Es kann nur eine geben
Da sämtliche Chronographen wöchentlich überprüft werden, dürften sie ihm stets bei einem weiteren Hobby zuverlässig dienen: Schließlich wollen etwaige Wetten rechtzeitig platziert sein. Und damit sich die ganze Sache auch lohnt, dürfen die Summen gerne etwas höher ausfallen, als es beim durchschnittlichen Spieler der Fall ist. Im Oktober des vergangenen Jahres wettete Mayweather beispielsweise 660.000 Euro auf die Indianapolis Colts. Der Gewinn betrug knapp 1,3 Millionen Euro. Andere Einsätze sollen zudem deutlich höher gewesen sein.
Ob die 1,3 Millionen in einem Strip-Club in Miami, in dem er Bargeld in Form von mehr als einhunderttausend US-Dollar regnen ließ, zum Einsatz kam, ist nicht überliefert. Allerdings habe es Scheine geregnet, "als sei es Konfetti", erinnert sich Robinson-White. Ihr ehemaliger Arbeitgeber habe es stets geliebt seine finanzielle Potenz in Szene zu setzen, so die 42-Jährige weiter.
Als regelmäßiger Gast in jenen Etablissements quälte Mayweather jedoch eine entscheidende Frage. Um herauszufinden, wer die beste Stripperin der Vereinigten Staaten sei, wurden die talentiertesten und besten Stripperinnen des ganzen Kontinents quer durch das Land geflogen, ehe es in einem extra gekauften Club zum entscheidenden Dance-Off um eine Siegprämie von 91.000 Euro kam.
Gewonnen hat keine der jungen Damen, da Mayweather kurzerhand entschied, dass sich alle als Gewinner fühlen sollten und deshalb einfach jedem die ausgeschriebene Siegessumme aushändigte, bevor es zur standesgemäßen After-Show-Party in seine Villa, die bei neun Bädern und sieben Schlafzimmern etwas mehr als 2500 Quadratmeter umfasst und täglich komplett geputzt wird, ging. Alles in allem handele sich um eine normale Form der Unterhaltung für sogenannte "Mayweather Weekends", bestätigt Robinson-White.
Selbstverständnis als Grundlage
Das Handeln Mayweathers resultiert in all seiner Verrücktheit und Grenzenlosigkeit aus einem Selbstverständnis heraus, das auf seinen Leistungen basiert. "Es gibt viele, die ganz gut sind - ich bin groß", sagte Mayweather vor kurzem gegenüber ESPN und fügte an: "Niemand kann mir das Gehirn so waschen, dass ich glaube, Muhammad Ali und Sugar Ray Robinson waren besser als ich."
Ein Statement passend zum Kampf gegen Manny Pacquiao, der als Kampf des Jahrhunderts gilt. Der Multimillionär versteht es sich zu vermarkten. Er mag zwar exzentrisch und verschwenderisch sein, im Gegenzug ist er aber auch ein exzellenter Geschäftsmann, der das Business wie kaum ein anderer zu seinen Gunsten nutzt. Und dessen Finanzkraft deshalb immer weiter zunimmt.
Spricht man Mayweather auf seine Vorbilder an, so fallen keine Sportlernamen. Stattdessen nennt er Bill Gates, Steven Wynn, Dallas-Mavericks-Besitzer Mark Cuban oder Warren Buffet als Inspirationsquellen.
Bösewicht und Banker
Ähnlich wie bei seinen Vorbildern spielt Kontrolle eine große Rolle. "Ich sage, wo es lang geht", so der 38-Jährige: "Ich weiß, dass mein Weg nicht immer der richtige ist, allerdings mag ich es, wenn alles so läuft, wie ich es will." Meinungen werden zur Nebensache: "Mich interessiert nicht, was andere Leute über mich denken, was sie über mich sagen. Ich lebe für mich und nicht für andere." Ein Held will er nicht sein, die Rolle als Bösewicht akzeptiert er nur zu gerne - zumindest solange am Ende der Zahltag stimmt.
Denn egal, ob die Fans sich seine Pay-per-View-Kämpfe kaufen, um zu sehen, wie er verliert oder um seine Siege mitzuerleben, letztlich zahlen alle, um ihn zu sehen. "Er nimmt gerne die Rolle als Bösewicht an. Denn am Ende ist er auch der Banker", unterstreicht Leonard Ellerbe, der Präsident von Mayweather Promotions gegenüber Showtime. Polarisierung als Geschäftsmodell: Ein Konzept, das Mayweather nach all den Jahren perfektioniert hat.
Eine neue Dimension
Und welches er immer wieder auf die Spitze treibt. Eine extra engagierte Köchin bekommt 920 Euro pro Mahlzeit. "Ich bin immer für ihn da. 24 Stunden, sieben Tage die Woche. Wenn er mich um 3.00 Uhr braucht, mache ich ein Frühstück", bestätigte die Dame gegenüber TMZ. Die Vorbereitung auf Pacquiao scheint zumindest in diesem Bereich also bestens zu laufen.
Um den größten Kampf seiner Karriere auch im Ring entsprechend bestreiten zu können, ließ er sich ferner seinen bereits äußerst exklusiven Mundschutz weiter aufwerten. Das gute Stück hat deshalb nun einen Wert von rund 23.000 Euro. Der Grund ist simpel: Der 38-Jährige ließ sich 100-Dollar-Scheine und Diamantenstaub in den Mundschutz einarbeiten.
Peanuts für den nach eigener Definition größter Boxer aller Zeiten, schließlich bringt ihm das Duell gegen Pacquiao mindestens 141 Millionen Euro ein. Eine astronomische Summe, für die Schwergewichtsweltmeister Wladimir Klitschko nach aktuellem Stand mehr als zehn Kämpfe absolvieren müsste.
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