Wie lief der Kampf?
Die Zuschauer in der T-Mobile Arena wurden nicht enttäuscht. McGregor begann das Duell erwartungsgemäß energisch, setzte Mayweather durch seine unorthodoxe Art unter Druck. Der US-Amerikaner ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, vermied es klare Treffer zu kassieren und übernahm mit zunehmender Dauer des Kampfes die Kontrolle über selbigen. Aufgrund des boxerischen Klassenunterschieds beider Kämpfer dominierte Mayweather ab der fünften Runde das Duell nahezu nach Belieben und durfte sich in der zehnten Runde durch einen Technischen Knockout über den 50. Sieg seiner Karriere freuen.
Was war während des Kampfes in den sozialen Medien los?
Angesichts der Bedeutung des Kampfes ging es bei Twitter, Facebook und Instagram hoch her. Neben den Fans meldeten sich auch zahlreiche Prominente zu Wort.
Wo kann ich den Kampf noch einmal sehen?
DAZN zeigte den Kampf des Jahres exklusiv in Deutschland und Österreich. Der Clou: Mayweather vs. McGregor war Teil des regulären Programms und kein gesonderter Pay-per-View-Event. Das bedeutet, jeder DAZN-Abonnent konnte den Fight am 27. August 2017 ohne Zusatzkosten sehen. Bei DAZN ist der Fight auch im Nachhinein im Re-Live noch einmal zu sehen.
Was hat DAZN im Rahmen des Fights geboten?
DAZN fuhr beim interessantesten Box-Kampf des Jahres ein Megaprogramm. Kein Geringerer als Wladimir Klitschko fungierte erstmals nach seinem Rücktritt vom Profisport als Co-Kommentator und Experte. Den Fight hat der zweifache Schwergewichtsweltmeister an der Seite von Kommentator Jan Platte begleitet.
"Als Experte den Kampf Mayweather vs. McGregor begleiten zu können, ist eine tolle Sache! Ich freue mich darauf, den Fans Hintergründe nahebringen zu können. Es gibt ja gerade bei diesem sehr speziellen Duell so viele offene Fragen wie selten zuvor bei einem großen Boxkampf", hatte Klitschko gesagt.
"Dr. Steelhammer" hatte schon im Vorfeld die Chancen von Mayweather und McGregor exklusiv auf DAZN eingeschätzt und zog am Morgen nach dem Fight ein ausführliches Fazit.
Was kostete der Stream bei DAZN?
Pay-per-View? Fehlanzeige! Mayweather vs. McGregor gehörte zum normalen Programm von DAZN, Zusatzkosten gab es nicht. Der erste Monat nach der Registrierung ist für jeden Neukunden kostenlos, erst danach kostet das Abo 9,99 Euro monatlich. Es kann aber ebenso monatlich gekündigt werden. Während des Gratismonats gab es Mayweather vs. McGregor quasi umsonst.
Das Interesse war schon vor dem Showdown enorm groß, teilte DAZN mit: Damit Neukunden den Fight unter keinen Umständen verpassen, hatte der Streamingdienst empfohlen, sich spätestens 24 Stunden vor dem Kampf anzumelden. Bei späteren Neuanmeldungen hätte es zu Verzögerungen kommen können, die rechtzeitige Freischaltung vor Kampfbeginn war bei später Registrierung in der Nacht des Kampfes nicht zu garantieren.
Selbst wer den ersten Monat seiner Mitgliedschaft schon beendet hatet und damit den Fight nicht gratis sah, durfte beim Vergleich der Preise jubeln: In den USA zeigte der Sender Showtime den Kampf als Pay-per-View. Die US-Amerikaner mussten tief in die Tasche greifen, wenn sie McGregor vs. Mayweather sehen wollten. 89,99 US-Dollar kostete der Fight. Wer ihn in HD sehen wollte, zahlte 99,99 Dollar.
Wo hat der Kampf stattgefunden?
Der Kampf fand in den Vereinigten Staaten statt. Ausgetragen wurde der Fight zwischen Mayweather und McGregor in der im Jahr 2016 eröffneten, multifunktionalen T-Mobile Arena in Paradise, einem Vorort von Las Vegas im Bundesstaat Nevada.
Die Halle, die Platz für 20.000 Zuschauer Platz bietet, liegt am Las Vegas Strip zwischen dem New York-New York Hotel & Casino und dem Monte Carlo Resort und kostete rund 375 Millionen US-Dollar. Beim Eigentümer der Halle handelt es sich um das Joint Venture Las Vegas Arena Company, an dem die Anschutz Entertainment Group, kurz AEG, und MGM Resorts International je zur Hälfte beteiligt sind.
Wer hatte im Head-to-Head die Nase vorne?
Im Kampf des Jahrtausends kam es auf viele verschiedene Dinge an. Wer hatte sich besser vorbereitet? Wer war fitter? Gab es einen mentalen Vorteil für einen der beiden Fighter? Der SPOX-Boxen-Experte Jan Höfling hatte eine Prognose gewagt, und das Head-to-Head zusammengefasst.
Wer trat sonst noch gegeneinander an?
- Halbschwergewicht: WBA-Weltmeister Nathan Cleverly vs. Badou Jack. Sieger: Badou Jack
- Super-Federgewicht: IBF-Weltmeister Gervonta Davis vs. Francisco Fonseca. Sieger: Gervonta Davis
- Cruisergewicht: Andrew Tabiti vs. Steve Cunningham. Sieger: Andrew Tabiti
Wie sahen die Bilanzen beider Kämpfer vor dem Fight aus?
Floyd Mayweather Jr | Conor McGregor (MMA) | |
49 | Kämpfe | 24 |
49 | Siege | 21 |
26 | Knockouts | 18 |
0 | Unentschieden | 0 |
0 | Niederlagen | 3 |
Mayweather stellte mit seinem letzten Kampf den Rekord von Rocky Marciano (49 Siege, keine Niederlage) für die meisten ungeschlagenen Fights ein. Gegen Andre Berto schraubte er seine Bilanz auf 49-0, anschließend verkündete er das Ende seiner Karriere. Durch den Sieg gegen McGregor ist der US-Amerikaner damit alleiniger Rekordhalter.
McGregor steht in seiner MMA-Karriere bei einer 21-3-Bilanz. Da die Niederlage gegen Mayweather im Boxring stattfand, hatte der Kampf keine Auswirkungen auf diese Bilanz.
Wie gingen die letzten Kämpfe von Mayweather aus?
Datum | Gegner | Ergebnis |
19. September 2009 | Juan Manuel Marquez | Sieg durch UD |
1. Mai 2010 | Shane Mosley | Sieg durch UD |
17. September 2011 | Victor Ortiz | Sieg durch K.o. |
5. Mai 2012 | Miguel Cotto | Sieg durch UD |
4. Mai 2013 | Robert Guerrero | Sieg durch UD |
14. September 2013 | Saul Alvarez | Sieg durch MD |
3. Mai 2014 | Marcos Maidana | Sieg durch MD |
13. September 2014 | Marcos Maidana | Sieg durch UD |
2. Mai 2015 | Manny Pacquiao | Sieg durch UD |
12. September 2015 | Andre Berto | Sieg durch UD |
Wie gingen die letzten Kämpfe von McGregor aus?
Datum | Gegner | Ergebnis |
6. April 2013 | Marcus Brimage | Sieg durch T.K.o. |
17. August 2013 | Max Holloway | Sieg durch UD |
19. Juli 2014 | Diego Brandao | Sieg durch T.K.o. |
27. September 2014 | Dustin Poirier | Sieg durch T.K.o. |
18. Januar 2015 | Dennis Siver | Sieg durch T.K.o. |
11. Juli 2015 | Chad Mendes | Sieg durch T.K.o. |
12. Dezember 2015 | Jose Aldo | Sieg durch T.K.o. |
5. März 2016 | Nate Diaz | Niederlage durch Aufgabe |
20. August 2016 | Nate Diaz | Sieg durch MD |
12. November 2016 | Eddie Alvarez | Sieg durch T.K.o. |
Mayweather oder McGregor: Wer war der Favorit?
Mayweather war inzwischen 40 Jahre alt - und der haushohe Favorit. Auch wenn McGregor ohne Frage zu den besten Fightern seiner Zunft gehörte, mit 28 zudem zwölf Jahre jünger war und über ein starkes Striking verfügte, so lagen zwischen dem Schlagabtausch mit den Fäusten im Octagon und einem Boxring Lichtjahre. Mayweather war ein früherer Weltmeister in fünf Divisionen, eine Legende seines Sports.
Die Nevada State Athletic Commission sanktionierte den Kampf trotz des ungleichen Matchups.
UFC-Embedded: Klarer Sieg oder Folter?
Die Frage nach dem Favoritenstatus beantwortete Conor McGregor aber durchaus anders als die meisten Experten. Er sprach von Folter. In Folge drei des UFC-Vlogs zu dem Superfight konnten beide ihre letzten Sprüche raushauen, bevor es ernst wurde.
Das SPOX-Expertenpanel zum McGregor-Mayweather Fight
SPOX-Experte Jan Höfling diskutierte mit DAZN-Kommentator Jan Platte, dem deutschen MMA-Fighter Nick Hein und Serafim Todorov, dem letzten Boxer, der Mayweather schlagen konnte. Hier geht's zum Talk.
Nach welchen Regeln wurde gekämpft?
Beim Duell zwischen Mayweather und McGregor handelte es sich um einen reinen Boxkampf. Sämtliche anderen Techniken, die McGregor aufgrund seines MMA-Hintergrunds beherrscht, waren nicht zugelassen.
Angesetzt war das Duell auf 12 Runden, die je drei Minuten dauerten. Beide Kämpfer trugen 10-Unzen-Handschuhe, die durch die USADA (United States Anti-Doping Agency) getestet wurden.
In welcher Gewichtsklasse fand McGregor gegen Mayweather statt?
Der Kampf wurde im Superweltergewicht (bis 69,85 Kilogramm oder 154 Pfund) ausgetragen.
Das Gewichtslimit war für Mayweather eine Klasse höher als zuletzt üblich, war der US-Amerikaner in seinen letzten Auftritten doch im Weltergewicht im Ring.
McGregor war der erste MMA-Fighter, der in zwei unterschiedlichen Gewichtsklassen Gürtel abgeräumt hatte - und diese gleichzeitig sein Eigen nennen konnte. Zuletzt kämpfte er als Leichtgewicht der UFC (bis 155 Pfund).
Was kosteten Tickets für das Mega-Event?
Beim Fight zwischen Floyd und McGregor arteten die Kosten für einen Besuch in der T-Mobile Arena ins Unermessliche aus. Wer den Kampf vor Ort miterleben wollte, zahlte für eine Karte in der besten Kategorie sage und schreibe 10.000 US-Dollar. Weitere Kategorien: 500$, 1.500$, 2.500$, 3.500$, 5.000$, 7.500$. Doch damit nicht genug. Ticketmaster erhob etwa eine 8,5 Prozentpauschale. Das machte dann 10.850 US-Dollar für einen Platz in Ringnähe. Bei 20.000 Plätzen in der T-Mobile-Arena kamen so wohl allein 72,2 Mio. US-Dollar an Eintrittsgeldern zusammen.
Für den Endkunden war es wohl nicht das Ende der Fahnenstange. Die Preise für den Fight zwischen Mayweather und Manny Pacquiao im Mai 2015 lagen zwischen 1.500 und 7.500 US-Dollar. An ein Ticket zu kommen, war zudem äußerst schwierig. Nach dem offiziellen Verkauf wurden beim Weiterkauf etwaiger Eintrittskarten deutliche höhere Preise verlangt - und durch entsprechende Käufer auch erzielt. Das teuerste Ticket soll für 128.705 US-Dollar den Besitzer gewechselt haben.
Wie viel Gage bekamen die Kämpfer?
Beim Mega-Fight zwischen Mayweather und Manny Pacquiao flossen insgesamt 623,5 Millionen Dollar. Eingerechnet sind unter anderem Ticketverkäufe, Sponsoreneinnahmen und Wettgelder.
Experten schätzen, dass diese Summe leicht überboten wurden. Alleine durch die Pay-per-View-Käufe waren Einnahmen von rund 475 Millionen US-Dollar eingeplant. Beide Hauptakteure gingen im Endeffekt wohl mit deutlich mehr als 100 Millionen Euro aus dem Aufeinandertreffen.
Wie viel Geld hatten Mayweather und McGregor vor dem Kampf verdient?
Mayweathers Spitzname Money kommt nicht von ungefähr. Der 40-Jährige hat alleine im Jahr 2015 unglaubliche 300 Millionen Dollar eingenommen. Bisher soll er 695 Millionen Dollar in seiner Karriere erboxt haben. Sein Privatvermögen wird auf 360 Millionen geschätzt.
Mit solch exorbitanten Zahlen kann McGregor (noch) nicht mithalten, für Brot und Wasser reicht es beim 28-Jährigen aber auch so gerade. Er selbst gibt an, im vergangenen Jahr 40 Millionen Dollar verdient zu haben. McGregor ist dank UFC 202 und 205 dazu ein Teil von zwei der drei best verkauften MMA-Fights in der Geschichte der UFC. Durch den Fight gegen Floyd erreichte er eine persönlich neue Dimension.
Wetten: Wer bei den Buchmachern die Nase vorn hatte
Wer sich überlegt hatte, eine Wette zu platzieren, der konnte eigentlich nur auf die Überraschung des Jahrtausends und damit auf McGregor setzen.
Beispiel gefällig? Während die Quoten auf einen Sieg des Iren bei Wettanbietern etwa bei 7/1 lagen, sah es bei Mayweather düster mit großen Gewinnen aus. Mayweathers Quote? 1/16. Natürlich konnte auch auf ein Unentschieden gewettet werden. Die Quote hierfür lag bei 33/1.
Was stand für McGregor und Mayweather auf dem Spiel?
Kurz und knapp: Für Mayweather ein Teil seines Vermächtnisses, für McGregor nichts. Zwar konnte Mayweather keine Gürtel verlieren, doch stand schlichtweg seine perfekte Bilanz und damit auch ein Großteil seines Images auf dem Spiel. Hätte er gegen einen Kämpfer, der vorher niemals auf Wettkampf-Niveau im Boxring stand, verloren, wäre nicht nur sein Ruf des Unbesiegten dahin gewesen.
The Notorious hingegen, der ähnlich wie Mayweather schon im Vorfeld große Töne spuckte und in den sozialen Medien das Vorab-Geplänkel vorantrieb, konnte aus sportlicher Sicht nur gewinnen. Die Niederlage wurde erwartet, Auswirkungen auf seine Laufbahn im Octagon wird der Wettstreit mit Mayweather nicht haben. Ein Sieg hätte ihn über Nacht auf ein neues Level katapultiert.
Was bedeutete der Kampf für den Kampfsport?
Rein sportlich gesehen wurde viel diskutiert, ob ein Kampf überhaupt sinnvoll ist, schließlich ist der Vergleich eines UFC-Fighters mit einem Boxer absolut unüblich. Auch wenn das Boxen ein Teil der Mixed Martial Arts ist, so sind die Disziplinen doch völlig verschieden.
So gut das Stand Up von McGregor auch sein mag, in einem Boxring hat er klare Nachteile gegen die besten Boxer der Welt. Beim Kampf zwischen Mayweather und McGregor stand deshalb vor allem das Event an sich und der finanzielle Aspekt im Vordergrund.
Welche Prominenten waren am Ring dabei?
Unter anderem waren NBA-Star LeBron James, Sängerin Jennifer Lopez oder Bruce Willis am Start.
Bei Floyd waren zuletzt unter anderem Jay Z und Beyonce, Sean Combs und Nicole Scherzinger am Ring. Auch David Beckham, Tom Brady, Russell Westbrook und Rob Gronkowski sowie Ben Affleck und Jack Nicholson sind regelmäßige Zuschauer. Sogar US-Präsident Donald Trump ließ sich zusammen mit seiner Frau Melania das Duell des US-Amerikaners mit Pacquiao im Jahr 2015 nicht entgehen.
Bei den MMA-Auftritten von McGregor wurden Madonna, Zac Efron, Odell Beckham Jr und Gorden Ramsey gesichtet. Dass Mega-Event wird Fans und Prominente gleichermaßen in ihren Bann ziehen.