Jede Sportart braucht ihre Legenden-Duelle

Am Donnerstag könnte es zum letzten Duell zwischen Phil Taylor und Raymond van Barneveld kommen
© getty
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30. Dezember 2012: Eklat im WM-Halbfinale!

Selten stiegen Taylor und van Barneveld die Emotionen zu Kopf, an diesem Tag lief das Fass aber über. Nach einem (wieder mal) spannungsgeladenen Fight behielt Taylor die Oberhand und sein Jubel ließ keine Zweifel: Das war nicht irgendein Sieg für The Power. Gewinnerfaust Richtung Publikum, erleichterter Jubelschrei zu seinen Anhängern. Auf dem Weg zum Abklatschen mit den PDC-Verantwortlichen dreht sich Taylor um und streckte die Faust Richtung Barney.

Dieser starrte wie ein begossener Pudel auf seine Pfeile und regte sich nicht. Als The Power die Glückwünsche der Offiziellen entgegengenommen hatte, folgte das obligatorische Abklatschen zwischen den beiden Kontrahenten. Während der Gewinner schnellstmöglich wieder feiern wollte, hielt van Barneveld ihn fest und zog ihn zurück.

Der Versuch, den Briten in die Arme zu schließen scheiterte ebenso, wie eine Versöhnung auf der Bühne. Taylor befreite sich wuchtig aus dem Griff, erntete dafür einen kleinen Schubser, was wiederum in einem Wortgefecht mündete. Sichtlich gereizt packte Taylor seine Darts ein und stampfte von der Bühne. Um Schlimmeres zu verhindern, sah sich ein Security-Mitarbeiter genötigt, einzugreifen.

Doch wie konnte es soweit kommen? Van Barneveld erwischte einen Kaltstart, der eisiger kaum hätte sein können. Taylor sagte Danke und schnappte sich die komfortable Führung (5:1). Aber was nach einem lockeren Weiterkommen für den Rekordweltmeister aussah, avancierte zu einem spannenden Krimi. Barney wachte auf und sackte Satz um Satz ein - plötzlich war die Führung auf einen mickrigen Satz geschmolzen. Das Publikum im ausverkauften Alexandra Palace quittierte die Aufholjagd mit seiner Gunst. "Barny Army", hallte es durch die Halle.

Aber die Hypothek war für den heute 49-Jährigen einfach zu groß. Taylor trotzte dem Höhenflug seines Rivalen und zog mit einem 6:4-Erfolg doch noch ins Finale ein. Der Rest ist Geschichte.

Immerhin zeigte Taylor später Reute. Er habe sich fürchterlich verhalten und könne sich nur entschuldigen: "Ich fühle mich schrecklich, so etwas wird niemals wieder passieren."