"Gold-Lena" Neuner hat der deutschen Mixed-Staffel zwei Wochen nach ihren Gala-Auftritten von Vancouver eine gelungene WM-Generalprobe in der Mixed-Staffel beschert.
Mit der zweimaligen Olympiasiegerin an der Spitze schoss und lief sich das Quartett beim Weltcup im finnischen Kontiolahti auf den zweiten Platz hinter Norwegen und so zum besten Ergebnis seit zwei Jahren.
"Ich bin sehr überrascht, dass es so gut ging", sagte Neuner, die Kati Wilhelm, den guten Weltcup-Debütanten Erik Lesser und den ebenfalls überzeugenden Simon Schempp mit starker Laufleistung aufs Podium brachte. "Ich habe nur viermal trainiert seit Olympia, aber das war wohl genau richtig", meinte Neuner, die beim WM-Rennen Ende März im russischen Chantij-Mansijsk erneut auf das "Stockerl" will.
5,4 Sekunden fehlten Neuner und Co. zum Sieg, den sich Norwegen holte. Eine gemischte deutsche Staffel war nur einmal besser: beim WM-Rennen im Februar 2008 als Sieger in Östersund. Die Bundestrainer Uwe Müßiggang und Frank Ullrich waren daher "sehr zufrieden". Platz drei belegte Italien (35,6 Sekunden zurück).
Wilhelm verpatzt den Start
Startläuferin Wilhelm übernahm sich bei dem Versuch, das Rennen von der Spitze weg zu bestimmen. Sie brauchte vier Nachlader für die zehn Scheiben und übergab mit knapp einer Minute Rückstand auf Platz zwölf an Neuner.
"Es lief nicht ganz optimal. Je zwei Nachlader, das war ein bisschen zu viel. Mir fehlte die Spritzigkeit, ich hatte gar keinen schnellen Schritt und bin froh, dass die anderen mir noch auf das Podest geholfen haben", sagte die 33-Jährige.
Die "anderen" - das war vor allem Neuner. Mit zwei zusätzlichen Patronen zeigte sie eine gute Schießleistung, von ihrer Laufform hat sie trotz mangelnden Trainings nichts eingebüßt. Mit 4,1 Sekunden Rückstand auf Weißrussland schickte sie Neuling Lesser in die Loipe. "Es ist sehr beruhigend, dass es läuferisch noch so gut geht", sagte Neuner, die sich in den noch ausstehenden sieben Einzel-Rennen noch den Gesamtweltcup schnappen will.
Auch Lesser machte seine Sache gut. Dabei hatte er "ziemlichen Bammel" vor seiner Premiere. "Vor mir die starken Frauen - und dann komme ich kleiner Hansel und versemmle das Rennen", hatte er geunkt. Ein Gespräch mit Neuner und Wilhelm nahm ihm die Nervosität, und so hielt er das Quartett mit acht Sekunden Rückstand auf Rang drei.
Schempp am Ende kraftlos
Schempp, zuvor schon zweimal Schlussläufer der Männer-Staffel, kämpfte sich sogar noch einen Platz vor und attackierte auf seiner letzten Runde noch den Norweger Tarjei Bö, "aber dann haben mir doch die Kräfte gefehlt. Mit dem zweiten Platz können wir aber trotzdem sehr zufrieden sein." Am 28. März darf es dann gerne mehr sein.
Bis dahin stehen in Kontiolahti und Oslo noch weitere Rennen an. Neuner will dabei den Grundstein zum zweiten Gesamtweltcup-Sieg legen. Sie hat magere zwei Punkte Vorsprung auf Titelverteidigerin Helena Jonsson aus Schweden.
"An den Gesamtweltcup habe ich ja bis Olympia ehrlich gesagt nicht gedacht, aber jetzt ist das noch ein großes Ziel für mich. Ich hoffe, Gelb steht mir ganz gut. Ich würde das Trikot gerne behalten", sagte sie.