Midwest Region:
Der Top-Seed:
Kentucky Wildcats (34-0)
NCAA-Titel: 8
Letztes Jahr: Runner-Up
Was macht man, wenn man alle 34 Saisonspiele gewonnen hat, teilweise unglaublich dominant. Wenn man so viele Superspieler im Team hat, dass man einfach zwei Starting Fives hintereinander ins Spiel schickt, damit alle genug Einsatzzeit bekommen? Wenn die Five-Star-Rekruten Schlange stehen und der Draft mal wieder von den Wildcats dominiert werden dürfte? Wenn eigentlich alle davon ausgehen, dass man der erste Champion ohne Niederlage seit den Hoosiers 1976 und dem legendären Bobby Knight werden wird?
Naja. Wahrscheinlich alles so wie immer. Schließlich fehlen nur noch sechs Siege. Wobei sich John Caliparis Team nach dem SEC Championship Game Kritik anhören musste - hatte man doch nicht das Netz heruntergeschnitten. Ein Zeichen für Arroganz? "Ehrlich, wir haben das einfach vergessen", so der Coach gegenüber ESPN. "Wir wollten einfach so schnell wie möglich in den Flieger."
Symbolcharakter hat die Geste so oder so - schließlich kräht bei diesem Team kein Hahn nach einem SEC-Titel. Entweder das Team reiht sich per Start-Ziel-Sieg unter die historischen Größen, oder das ganze Land wird mit dem Finger zeigen. Auf Center Karl-Anthony Towns, den Big Man der in den letzten zehn Spielen 74 seiner Würfe und 29/33 von der Linie traf und Okafor den Top-Pick streitig machen könnte. Auf Willie Cauley-Stein, seinem Nebenmann, der defensiv so stark ist, dass er im Draft an den Top Five kratzen könnte. Oder auf Devin Booker, der Shooting Guard mit dem pittoresken Jumper. Oder auf die Harrison-Twins. Oder oder oder.
Die Stats verraten bei den Wildcats nicht alles, schließlich knackt kein einziger Akteur die 26-Minuten-Marke. Obwohl sich Alex Poythress am Knie verletzt, hat Calipari immer noch acht (!) McDonald's All-Americans im Roster. Es ist einfach unfair. Kentucky ist größer, talentierter, tiefer, und einfach besser als die Konkurrenz. Es braucht schon einen perfekten Tag, um sie zu schlagen.
Die weiteren Favoriten
Kansas (2):
Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen für die Jayhawks, die sich acht Pleiten einfingen und zum Dank in Kentuckys Bracket einfanden. Zum elften Mal in Serie gewann man die Big 12 Championship, doch wie aussagekräftig ist das? Bill Self hat eine Menge Scorer im Team, angeführt von Perry Ellis (14,2 PPG) und Top-Ten-Pick Kelly Oubre Jr., aber gegen eine Defense mit viel Druck macht man Fehler. Darüber hinaus sind einige Leistungsträger (Ellis, Wayne Selden) angeschlagen.
Wichita State (7):
Vor einem Jahr gingen die Shockers ungeschlagen ins Tournament - und schafften es immerhin ins Final Four. Diesmal ist man nicht ganz so stark, aber die Erfahrung des letzten Jahrs wird helfen. Außerdem hat man weiterhin Point Guard Fred VanFleet an Bord, der einfach unerschütterlich ist und zu den besten Guards des Landes gehört. Seine Defense könnte den Jayhawks enorme Probleme bereiten, sollte es in der Runde der letzten 32 zum Duell kommen.
Upset-Tipp:
Texas (11) über Butler (6)
Die beiden Teams sind fast gleichauf, sodass die Longhorns bei den Buchmachern gerade mal mit einem Punkt im Rückstand sind. Das liegt auch daran, dass Texas sein Potenzial nicht immer abrufen konnte. Defensiv ist man jedoch eine Macht - lediglich 37,8 aller gegnerischen Zweipunktwürfe finden ihr Ziel. Das ist die Bestmarke in der NCAA, und daran dürften sich die Bulldogs die Zähne ausbeißen.
Madness Fun Fact
Dass der Sieger nach dem Finale die Netze herunter schneiden darf, ist bekannt. Weniger bekannt: Wer das Tournament gewinnt, darf auch den Parkett behalten, auf dem gespielt wurde. Seit 1986 geht also auch der Untergrund an den Champion. Der wird manchmal neu gestrichen und in die eigene Halle gesetzt, manchmal in Stückchen verhökert. Und manchmal passiert auch einfach - nichts.
Seite 1: South Region: Duke, Gonzaga, Iowa State
Seite 2: East Region: Villanova, Virginia, Louisville
Seite 3: West Region: Wisconsin, Arizona, North Carolina
Seite 4: Midwest Region: Kentucky, Kansas, Wichita State
Die March Madness im Überblick