NBA

"Allen Iverson nervt"

Von SPOX
Wie symbolisch: Die Tür in die NBA hat sich für Allen Iverson (2.v.r.) wieder geöffnet
© Getty

Die Show zu seinen Ehren vor dem Tipoff war großartig, seine Leistung gegen Denver eher nicht. Hätte Allen Iverson nicht aufhören sollen, statt bei der alten Liebe Philadelphia ein Comeback zu starten? Gemeinsam mit den Wolfsburgern Christian Gentner und Marcel Schäfer, beide Fußball-Nationalspieler und begeisterte NBA-Fans, diskutieren die SPOX-Redakteure Philipp Dornhegge, Haruka Gruber und Florian Regelmann die fünf Thesen des Monats. Auch dabei: Nowitzki, Jennings und Boston.
 

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These: Allen Iverson hätte aufhören sollen.

Christian Gentner: Nein. Es freut mich, dass er nach Philadelphia zurückgekehrt ist und nicht aufgehört hat. Und noch mehr würde es mich freuen, wenn er der Liga womöglich noch länger als dieses Jahr erhalten bleibt. In Philly wird er nach wie vor geliebt und er kann dort zu alter Stärke zurückfinden. Er war immer etwas Besonderes und hat die Menschen mit seinen spektakulären Aktionen fasziniert. Er ist noch nicht zu alt, um so etwas zu wiederholen.

Philipp Dornhegge: Ich finde es auch gut, dass Iverson weitermacht. Wobei es für mich keine große Rolle spielt, ob er bei den Sixers groß aufspielt oder nicht. Das Sportliche ist in Philly eh egal, weil es in der Franchise nur drunter und drüber geht. Vielmehr geht es vor allem um das Emotionale. Darum, dass er wieder bei seiner alten Liebe spielt. Obwohl er soviel Ärger gemacht hat, wird er in Philadelphia verehrt und jeder würde sich freuen, wenn er noch ein halbes Jahr anständig spielt und seine Karriere mit Würde beenden kann.

Haruka Gruber: Ich hätte mich gefreut, wenn das Kapitel Iverson endlich geschlossen und er endgültig abgetreten wäre. Die letzten Wochen hat er mit seinem Kokettieren über die Zukunft genauso genervt wie in den vergangenen Jahren Stephon Marbury oder Allan Houston. Und was soll Philly mit ihm? Als PR-Gag, okay. Aber sportlich? Vielleicht werden die Sixers dank Iverson von einem schlechten zu einem nicht ganz so schlechten Team, das die Playoffs erreicht. Aber mehr als Runde eins ist nicht drin. Was bringt es dann, Talenten wie Lou Williams und Jrue Holiday einen Iverson vorzusetzen? Eine wertvolle Saison für den Neuaufbau wird verschwendet - und mit Elton Brand hat Philadelphia ja gesehen, wie es schief gehen kann, wenn man nur auf Namen schaut.

Florian Regelmann: Das sehe ich komplett anders. Das Iverson-Thema hat mich in letzter Zeit unglaublich aufgeregt, weil es kein Team für nötig gehalten hat, Iverson zu verpflichten. Dass die Knicks ihn nicht geholt haben, zeigt doch nur, wie bescheuert sie sind. Mit Iverson hätte es wenigstens einen Grund gegeben, in den Madison Square Garden zu gehen. Den Wechsel zu Philadelphia finde ich in Ordnung, das perfekte Team wären aber die Cavaliers gewesen. LeBron und die Aussicht auf einen Titel hätten ihn schon ruhig gestellt. Und dass es Iverson im Gegensatz zu Mo Williams in den Playoffs draufhat, hat er häufig genug bewiesen. Iverson wäre das letzte Puzzleteil für Cleveland gewesen.

Marcel Schäfer: Ich finde den Move zu Philadelphia nicht schlecht. Dort hat er immer eine sehr gute Rolle gespielt, warum sollte sich daran etwas ändern? Zumal nach Lou Williams' Verletzung ein Platz in der Starting Five vakant ist. Zugegeben, in Memphis hat er so gut wie nicht gespielt und die Zeit zuvor in Detroit war eine Katastrophe. Aber ich bin mir sicher, dass er den Sixers erheblich weiterhilft, sofern er topfit ist.

These 2: Dirk Nowitzki ist der MVP der Saison.

These 3: Der Hype um Brandon Jennings ist berechtigt.

These 4: Boston ist schlechter, als es die Bilanz aussagt.

These 5: Chris Kaman gehört ins All-Star-Team.