NBA

"New York ist für Nowitzki reizvoll"

Von SPOX
Nowitzki-Jubel im Madison Square Garden: "Warum sollte Nowitzki nicht mit LeBron zu den Knicks?"
© Getty

Die Dallas Mavericks träumen vom Titel - doch was passiert bei einem erneuten frühen K.o.? Sollte Dirk Nowitzki endlich wechseln? Welcher Gegner ist für Dallas am gefährlichsten? Und wohin geht Miamis Dwyane Wade? Tennis-Legende und NBA-Fan Boris Becker diskutiert mit den SPOX-Redakteuren Philipp Dornhegge, Haruka Gruber und Florian Regelmann die wichtigsten Themen vor den Playoffs.

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These: Dwyane Wade soll bei den Miami Heat bleiben.

Boris Becker: Für ihn ist es eine sehr schwere Entscheidung. Er will um Meisterschaften spielen, aber das geht in Miami nur, wenn der Klub einen starken Center oder Power Forward verpflichtet, der jeden Abend mindestens 20 Punkte garantiert. Das Fehlen eines zweiten Superstars war bisher wohl auch der Grund dafür, dass Wade noch nicht verlängert hat. Sollte es den Heat jedoch gelingen, Amare Stoudemire oder Carlos Boozer zu verpflichten, gehe ich davon aus, dass Wade auch bleibt.

Philipp Dornhegge: Wenn Stoudemire oder Boozer kommen würde, hätte Wade wirklich Grund zu bleiben. Dennoch glaube ich nicht daran, dass Miami gut ist für Wades Zukunft. Seit Shaq weg ist, hat die Organisation keinen großen Fortschritt gemacht und ist immer früh in den Playoffs ausgeschieden oder hat sich nicht einmal dafür qualifiziert. Spätestens wenn es Miami nicht gelingt, einen starken Big Man zu holen, sollte Wade einen Schlussstrich ziehen und sofort in seine Heimatstadt Chicago wechseln.

Boris Becker: Ich sehe das anders. Miami hat nicht stagniert, sondern unterzog sich nach dem Shaq-Trade einem Riesenumbruch. Und das erfolgreich. Erik Spoelstra hat als Rookie-Coach eine unerfahrene Mannschaft gleich in die Playoffs geführt und ist nur denkbar knapp gegen Atlanta ausgeschieden. Eine junge Truppe - die mit einigen Millionen noch deutlich verstärkt werden kann, weil unter dem Salary Cap noch genug Platz ist. Das sollte Wade überzeugen.

Haruka Gruber: Das Finanzielle spricht eindeutig für Miami. Die Verträge von Jermaine O'Neal und Quentin Richardson laufen aus, das sollte reichen, um einen Superstar und zwei sehr ordentliche Rollenspieler zu holen. Dazu weiß Wade mit Mario Chalmers und Michael Beasley zwei Talente neben sich, um die sich einiges aufbauen lässt. Und was nicht unterschätzt werden sollte: Wade ist in Miami der Superstar und das ganze Umfeld ist auf ihn ausgerichtet. Das Paket spricht für die Heat - auch wenn Chicago seine Heimat ist.

Boris Becker: Genau das meine ich. In Miami ist er die Lichtgestalt und kann machen, was er will. Er braucht viele Würfe, um das Spiel zu dominieren, und hier bekommt er sie. Woanders muss er sich dieses Standing erarbeiten. Heat-Besitzer Micky Arison weiß genau, wie wichtig Wade für die Franchise ist und wird ihm liebend gerne einen 100-Millionen-Dollar-Vertrag geben. Zumal Chicago von der Lebensqualität nicht mit Miami mithalten kann.

Florian Regelmann: Dass die Lebensqualität in Miami hoch ist und die Heat durch Verstärkungen eine sehr gute Mannschaft haben könnten, ist schon richtig. Aber Wade sollte trotzdem gehen. Die Idee mit Chicago ist einfach extrem verlockend. Spielmacher Derrick Rose kommt ja auch aus Chicago, so dass zwei Hometown-Boys zukünftig den dynamischsten Backcourt der Liga bilden könnten. Rose und Wade, das wäre der Hammer. Außerdem hat Wade im Sommer schon ein Haus in Chicago gekauft. Ich glaube, dass er schon weiß, was er macht.

Boris Becker: Sicher wird es sehr eng. Vor zwei Monaten, als es bei den Heat sehr schlecht lief und die Playoffs außer Reichweite waren, wäre Wade die Entscheidung bestimmt leichter gefallen. Und in Chicago hätte er mit Rose und Joakim Noah wichtige Hilfe. Aber: Durch die neun Siege in Folge zuletzt hat Wade gesehen, was in Miami möglich ist.

These 2: Joakim Noah ist der meist unterschätzte Spieler der NBA.

These 3: Dirk Nowitzki muss wechseln, wenn Dallas früh ausscheidet.

These 4: Dallas muss in der 1. Runde am meisten San Antonio fürchten.

These 5: Orlando ist der größte Konkurrent für die Lakers aus dem Osten.