NBA

Vier Schützen für ein Hallelujah

Von Philipp Dornhegge
Ty Lawson (l.) und Steph Curry lieferten sich ein spannendes Duell - das der Warrior klar gewann
© getty

Dank einer starken Teamleistung und einem überragenden Stephen Curry haben die Golden State Warriors das zweite Spiel ihrer Erstrundenserie der Playoffs gegen die Denver Nuggets mit 131:117 gewonnen.

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Curry erzielte 30 Punkte und verteilte 13 Assists, als Team schossen die Warriors überragende 64,6 Prozent auf dem Feld - Franchise-Playoff-Rekord.

Jarrett Jack (26), Harrison Barnes (24) und Klay Thompson (21) trugen ebenfalls maßgeblich zum Sieg bei. Als Team traf Golden State 14 Dreier.

Bei den Hausherren punkteten sechs Spieler zweistellig, allein 62 Punkte gingen auf das Konto der Bankspieler. Corey Brewer (19) und Ty Lawson (19 Punkte, 12 Assists) waren die Topscorer ihres Teams.

Kenneth Faried feierte nach überstandener Knöchelverletzung sein Comeback, konnte die erste Heimpleite nach zuvor 24 Siegen in Folge im Pepsi Center aber auch nicht verhindern.

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Die Reaktionen:

Mark Jackson (Trainer Warriors): "Wir haben sehr gute Schützen. Denkt doch an Steph Curry und Klay Thompson. Das ist vielleicht der beste Shooting-Backcourt der NBA-Geschichte."

Stephen Curry (Warriors): "Wir sind Kämpfer. Wenn einer ausfällt, kommt jemand anders und trumpft auf. So war es auch heute Abend. Jetzt müssen wir den Heimvorteil nur verteidigen."

George Karl (Trainer Nuggets): "Wir haben nicht allzu viel richtig gemacht."

Ty Lawson (Nuggets): "Der Plan war, den Ball aus Steph Currys Händen zu halten. Aber aus dem Pick'N'Roll hat er viele offene Würfe bekommen. Und dann hat er auch noch seine Mitspieler einbezogen. Wir sind nur hinterhergelaufen, so geht es nicht."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Faried kann nach seiner Knöchelverletzung wieder spielen, wird aber zunächst auf der Bank sitzen. Es starten daher Lawson, Fournier, Iguodala, Chandler und Koufos.

Bei den Warriors ist nach der Lee-Verletzung Small Ball angesagt. Jack rückt in die Starting Five und komplettiert mit Curry den Backcourt, Thompson rückt auf die Drei und Barnes auf die Vier. Der Center heißt Bogut.

8.: Iguodala ist in der Offense ungewöhnlich aggressiv, zögert auch an der Dreierlinie keine Sekunde. Zwei Distanzwürfe saßen schon, dazu stopft er einmal spektakulär. Aber Curry trifft seinerseits einen Jumper, die Partie ist flott und völlig offen. 19:18 Warriors.

13.: Fragwürdiger Pfiff gegen Faried, der das Offensivfoul von Jefferson aufnehmen wollte. Das ist schon das zweite, der Energizer der Nuggets darf trotzdem erstmal weitermachen. Green trifft anschließend einen Dreier, 29:28 Warriors.

18.: Uiuiui, Curry at his best! Im Duell mit dem größeren Chandler täuscht er den Zug zum Korb an, bringt seinen Gegenspieler aus der Balance und zeigt dann den Stepback Jumper. Chandler ist fast dran, aber eben nur fast. Und der Ball flutscht butterweich durch die Reuse. 47:42 Warriors.

21.: Curry ist jetzt richtig drin in der Partie, nagelt einen Dreier rein und zieht danach aggressiv zum Korb. Aus einem Ballgewinn resultiert anschließend ein Barnes-Dunk. Die Warriors erstmals mit zweistelliger Führung, 54:44.

25.: Golden State mit berauschendem Shooting zu Beginn der zweiten Hälfte: Curry eröffnet den Reigen aus der Mitteldistanz, Thompson und Barnes legen von außen nach. 69:54 Warriors, das kommt unerwartet.

32.: Denver ist nach wie vor im Spiel, hatte den Rückstand mit verbesserter Defense auf sieben Zähler verkürzt. Aber wie das eben so ist mit den Warriors: Da knallen Thompson und Curry die nächsten Dreier rein - und schon sind es wieder 13. 82:69 Warriors.

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34.: Schock für alle Warriors-Fans! Bei einem harmlosen Dribbling im Backcourt will Curry abstoppen, rutscht aber leicht weg und knickt mit dem linken Fuß böse um. Angesichts der Vorgeschichte Currys ist das eine Horrorszene, der Shooter geht erstmal vom Court. 87:74 Warriors.

37.: Während Curry wieder auf dem Feld steht, freuen sich die Nuggets über die Leistung von Ersatzspieler Randolph. Der Big Man hat 10 Punkte auf dem Konto und gibt seinem Team extrem solide Minuten.

42.: Der nächste Ansturm der Hausherren: Chandler für drei, Faried mit dem Layup. Nur noch 115:105, aber die Warriors hatten bis jetzt stets die richtige Antwort. Auch diesmal?

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Der Star des Spiels: Steph Curry. Eigentlich müsste man alle vier Spieler nennen, die in Golden States Mannschaft zweistellig punkteten. Denn alle vier nahmen zu verschiedenen Punkten im Spiel wichtige Würfe, die jeweils alle Sieghoffnungen der Nuggets im Keim erstickte.

Die Randstatistiken sprechen letztlich für Curry: 13 Assists, 3 Steals, nur 1 Turnover. Das sind Zahlen, die sich sehen lassen können.

Der Flop des Spiels: Wilson Chandler. Wenn er heiß ist, kann er ein X-Faktor sein. Wenn nicht, dann kann er auch ein Ärgernis sein. So gesehen in Spiel zwei gegen Golden State.

Chandler nahm schlechte Würfe und traf mies (4/15 Field Goals), seine Entscheidungen gerade in der Offense waren oft nicht nachvollziehbar.

Analyse: Wer nach der brutalen Auftaktniederlage und dem Saisonaus von David Lee eine gebrochene Warriors-Mannschaft erwartet hatte, sah sich sehr schnell getäuscht.

Coach Mark Jacksons Entscheidung, Power Forward Lee in der Starting Five durch Guard Jarrett Jack zu ersetzen, erwies sich als genau richtig. Golden State hatte so viel Ruhe am Ball und kam entsprechend gut in die Partie.

Klay Thompson gab mit drei schnellen Jumpern die Richtung vor, Steph Curry und Jack mischten auch munter mit. Allerdings hatte der Gast auch Probleme in der Defense. Andrew Bogut als einziger Verteidiger unter dem Korb ist auf Dauer zu wenig, um die Mannschaft mit den meisten Punkten in der Zone vom Scoren abzuhalten.

Erst mit mehr Aggressivität am Perimeter bekam Golden State das Problem einigermaßen in den Griff. Und viele Punkte zu kassieren macht ohnehin nichts, wenn man offensiv die Lichter ausschießt.

Und genau das tat Curry ab dem zweiten Viertel. Praktisch jeder Angriff lief über den derzeit vielleicht besten Shooter der NBA, im Privatduell mit dem ebenfalls stark aufgelegten Ty Lawson zeigte er sein ganzes Repertoire.

Bis er gegen Ende des dritten Viertels fies umknickte und vom Court ging. Jetzt waren andere Spieler gefragt, die ohnehin schon gut aufgelegten Jack, Harrison Barnes und Klay Thompson ließen sich nicht zwei Mal bitten.

In der Defense stellte Jackson zwischenzeitlich auf eine Zonenverteidigung um, um so Denver zu Distanzwürfen zu zwingen. Der Plan ging auf, Golden State ging mit einer 16-Punkte-Führung ins Schlussviertel.

Und auch dort hielt die Warriors-Festung, weil das Scoring-Quartett weiter ohne Fehl und Tadel seine Arbeit verrichtete. Golden State fuhr hier einen außerordentlich überraschenden Sieg ein, den es in den kommenden beiden Partien in der Bay Area zu verteidigen gilt.

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