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Knicks auf Rang zwei - Entwarnung bei Melo

Von Max Marbeiter
Carmelo Anthony war gegen die Pacers Topscorer der Knicks, verletzte sich aber an der Schulter
© getty

Kurz vor Beginn der Playoffs haben die New York Knicks (53-27) ein kleines Ausrufezeichen Richtung Indiana Pacers (49-31) geschickt. Durch das 90:80 sicherten sich die Knicks nicht nur Rang zwei im Osten, sie gewannen auch das letzte Aufeinandertreffen vor einem möglichen Duell in der zweiten Playoff-Runde. Carmelo Anthony verbrachte beinahe das gesamte letzte Viertel angeschlagen auf der Bank. Doch es gibt bereits Entwarnung.

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Carmelo Anthony legte los, als hätten die Playoffs bereits begonnen. Der Forward erzielte in den ersten 3 Minuten satte 9 Punkte, kühlte dann aber ein wenig ab und benötigte für seine 25 Punkte schließlich 23 Würfe. Dennoch war Anthony damit Topscorer der Knicks, noch vor Chris Copeland, der von der Bank kommend starke 20 Zähler (8/12) auflegte.

Bei den Pacers enttäuschte dagegen speziell die erste Fünf. Lediglich David West (17 Punkte, 8 Rebounds) und Lance Stephenson (22 Punkte) scorten zweistellig. Roy Hibbert gelangen dagegen nur 4 Zähler. Paul George traf ebenfalls wenig (9 Punkte), verteilte aber immerhin 11 Assists.

Die Reaktionen:

Carmelo Anthony (Knicks): "Ich habe immer gesagt, dass heute ein sehr wichtiges Spiel für uns war. Wir wollten den zweiten Platz sichern. Jetzt kann sich jeder etwas ausruhen, ich kann mich etwas ausruhen, um für die Playoffs richtig bereit zu sein."

Raymond Felton (Knicks): "Es fühlt sich gut an, in dieser Position zu sein, den Heimvorteil für zwei Runden zu haben, wenn wir das nötige Glück haben und so weit kommen. Sich am Anfang des Jahres Ziele zu setzen und diese dann auch zu erreichen, ist groß. Wir sind definitiv glücklich, aber noch nicht zufrieden."

Steve Novak (Knicks) über Playoff-Gegner Boston: "Sie sind ein sehr gutes Team. Knicks gegen Celtics hat eine Geschichte, die Rivalität hält schon eine Weile an. Deshalb wissen wir auch, dass es eine große Serie werden wird und wir alles geben müssen, um dort hinzukommen, wo wir hinwollen."

Frank Vogel (Pacers): "Wir haben einige angeschlagene Jungs und einige mit schweren Beinen. Paul Geroges Dreier ist momentan nicht annähernd, wie er sein kann. Er hat einfach zu viele Minuten gespielt. Miami hatte den Luxus, einigen Spielern Pausen zu gönnen, Boston hatte den Luxus, einigen Spielern Pausen zu können."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Die Knicks müssen weiter auf Center Tyson Chandler verzichten. Also beginnt Solomon Jones neben Raymond Felton, Pablo Prigioni, Iman Shumpert und Carmelo Anthony.

Frank Vogel schickt die üblichen Verdächtigen zum Tipoff aufs Feld. George Hill, Lance Stephenson, Paul George, David West und Roy Hibbert starten für Indiana.

5.: MELO! Der Topscorer der Liga benötigt gerade einmal drei Minuten für die ersten neun Punkte. Ob Midrange Jumper oder Dreier - alles fällt. Indiana startet dagegen sehr nervös, leistet sich direkt zwei leichte Ballverluste unter dem eigenen Korb.

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10.: Die Pacers haben sich gefunden. Dank nun funktionierender Defense erlauben sie den Knicks inzwischen kaum noch einfach Punkte. Auch Anthony zeigt Wirkung. Nachdem er seine ersten drei Würfe noch getroffen hatte, steht er inzwischen bei 4/8 aus dem Feld.

15.: Chris Copeland bereitet den Pacers einige Probleme. Zwei Dreiern lässt der ehemalige Trierer einen Layup folgen. Indianas Offensive funktioniert ebenfalls nur bedingt. Als dann auch noch Shumpert von Downtown auf 36:19 erhöht, hat Frank Vogel genug gesehen - Timout Pacers!

21.: Indianas Ballmovement ist grausam. Dazu leisten sich die Pacers viele leichte Turnover. J.R. Smith macht seine Sache besser und trifft den Leger mit Foul - 45:30 Knicks!

24.: Dank eines kleinen Runs zum Ende der ersten Halbzeit holen die Pacers plötzlich auf. Stephenson bringt Indiana von Downtown bis auf sieben Punkte heran.

29.: Die 90er lassen grüßen! Shumpert setzt nach dem Baseline-Drive zum Dunk an, für einen Block kommt Hibbert zu spät, nicht aber für einen Wischer ins Gesicht des Guards. Die Konsequenz: Flagrant 1. Shumpert marschiert an die Linie und trifft beide Freiwürfe.

34.: Beide tun sich momentan nicht richtig weh. Der Vorsprung der Knicks bleibt relativ konstant beim plus-minus zehn Punkten. Kidd möchte den Fans allerdings etwas fürs Auge liefern. Lob auf Anthony - Alley-Oop!

39.: Es bleibt dabei, die Pacers kommen einfach nicht heran. Im Gegenteil: Nach Novaks Dreier beträgt der Rückstand schon wieder 15 Punkte.

New York Knicks vs. Indiana Pacers: Hier geht's zum BOXSCORE

44.: Hinten die starke Defense, vorne das Highlight Play. Wests Steal öffnet den Court für Stephenson. Vorne angekommen hebt der Swingman spektakulär ab. Dennoch: 74-84 aus Pacers-Sicht!

Der Star des Spiels: Chris Copeland. Natürlich war Carmelo Anthony Topscorer der Knicks, speziell Copeland überzeugte aber erneut durch diese unglaubliche Ruhe, mit der er ein Basketballspiel angeht. Kein einziger seiner Würfe war überhastet. War er offen, nahm er den Wurf - und traf auch meistens (8/12). Dazu stellte er Roy Hibbert durch seine Beweglichkeit vor arge Probleme und kaschierte so gekonnt die Größennachteile der Knicks.

Der Flop des Spiels: Roy Hibbert. Kein Chandler, kein Martin, kein Camby. Eigentlich, so hätte man meinen können, war der Center nach New York gereist, um zu dominieren. Stattdessen ließ er sich in der Defense von Copeland immer wieder aus dem Konzept bringen und war unter dem gegnerischen trotz 5 Offensivrebounds kein Faktor. 4 Punkte sind schlicht indiskutabel.

Die Analyse: Ein Vorgeschmack auf die Playoffs war erwartet worden. Was die Pacers aber zu Beginn ablieferten war eines Post-Season-Teams kaum würdig. Dumme Ballverluste unter dem eigenen Korb garnierte Indiana mit wenig Inspiration in der Offense. Das Ballmovement war schwach, die Turnoverrate hoch.

Dazu startete Carmelo Anthony unglaublich heiß in die Partie. Nach drei Minuten hatte der Topscorer der Liga bereits 9 Punkte auf dem Konto. Nach einigen Minuten hatten sich die Pacers aber speziell in der Defense gefangen. Vor allem gelang es Indiana, das Tempo etwas niedriger zu halten. Entsprechend kamen die Knicks immer seltener zu offenen Würfen.

Unter dem gegnerischen Brett boten die Gäste aber weiter viel zu wenig an. Trotz des Fehlens von Tyson Chandler verstand es Indiana einfach nicht, Roy Hibbert in die Offense miteinzubinden. Der Center nahm lediglich 5 Würfe, von denen er auch noch 3 vergab. Generell nutzten die Pacers ihre Größenvorteile gegen den stark dezimierten Knicks-Frontcourt selten bis überhaupt nicht aus.

Dazu hatte Hibbert in der Defense arge Probleme mit dem deutlich schnelleren Chris Copeland, sodass Pacers-Coach Frank Vogel Mitte des dritten Viertels sein Team ebenfalls mit einer kleineren Aufstellung spielen ließ, sobald Copeland auf dem Feld stand.

Zwar hielten die Pacers den Rückstand über weite Strecken konstant bei zehn Punkten, die Offense glich größtenteils aber einem Scherbenhaufen. Speziell das Turnover-Problem bekam Indiana einfach nicht in den Griff. 26 Ballverluste standen am Ende zu Buche. Dazu kamen unglaublich schlechte Quoten von jenseits des Perimeter, die selbst bestes Ballmovement teils zunichte machten.

Interessanterweise schossen auch die Knicks nicht überragend aus dem Feld (42,7 Prozent FG, 35,5 Prozent 3er), verloren zudem wenig überraschend das Duell unter den Brettern (32 zu 45 Rebounds). Dafür leisteten sie sich nur 11 Turnover und erlaubten so lediglich 13 Fast-Break-Punkte. Angesichts der Offensivschwäche der Pacers genügte das, um das letzte Aufeinandertreffen vor den Playoffs für sich entscheiden.

Durch den Sieg sicherten sich die Knicks zudem Rang zwei im Osten und damit Heimrecht für ein mögliches Zweitrundenduell gegen Indiana. Allerdings verletzte sich Anthony an der Schulter und verbrachte beinahe das komplette letzte Viertel dick bandagiert auf der Bank. Doch es gibt bereits Entwarnung: Der Superstar hat sich wohl nur eine leichte Prellung zugezogen und hat nun genug Zeit, sich bis zum Playoff-Start auszukurieren. In der ersten Runde trifft New York auf die Boston Celtics.

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