Das hatte sich James Harden (20 Punkte) sicher anders vorgestellt. Bei der Rückkehr in die alte Heimat gingen der Guard und seine Houston Rockets sang- und klanglos unter. Nach einem Katastrophenstart kämpften sich die Texaner zurück ins Spiel, wurden dann aber gnadenlos von den Oklahoma City Thunder überrannt.
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Deren Superstars zeigten eine bärenstarke Leistung. Topscorer der Partie war Kevin Durant mit 24 Punkten. Russell Westbrook steuerte auf ein Triple-Double (19 Punkte, 10 Assists, 8 Rebounds) zu, wurde dann aber im Schlussviertel geschont. Serge Ibaka kam auf 17 Punkte, 7 Rebounds und 3 Blocks.
Die Reaktionen:
Kevin Durant (Thunder) über das Gefühl gegen Harden zu spielen: "Es hat sich schon sehr komisch angefühlt, während der Nationalhymne hinüberzusehen und ihn bei einem anderen Team zu sehen. Aber wir müssen darüber hinwegkommen. Wir spielen gegen dieses Team und wissen, was er für einen Siegeswillen hat.
James Harden (Rockets): "Glaubt es mir oder nicht, aber ich denke, das war gut für uns. So zu verlieren, war definitiv gut für uns. Jetzt wissen wir, wie wir zu spielen haben."
Jeremy Lin (Rockets): "Wir haben jetzt einfach keine Ausreden mehr. Wir haben die ganze Zeit schrecklich gespielt - offensiv wie defensiv."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Thunder starten in Bestbesetzung in die Playoffs. Coach Scott Brooks schickt Westbrook, Sefolosha, Durant, Ibaka und Perkins aufs Feld. Bei den Rockets starten Lin, Harden, Parsons, Smith und Asik.
5.: OKC dreht hier mächtig auf! Erst versenkt Sefolosha den Dreier aus der Ecke und dann blockt Ibaka Hardens Korbleger in die dritte Zuschauerreihe. Punkte aus dem Feld für Houston? Fehlanzeige! 13:2 für die Thunder.
11.: Was für ein Pass! Collison spielt den harten Pass auf Martin, der mit dem Backdoor-Cut zu einfachen Punkten kommt. 24:14 für OKC!
13.: Was war denn das? Beverley nimmt Jackson den Ball ab und legt den Korbleger ans Brett oder war das gewollt? Egal! Von hinten kommt Parsons angeflogen und stopft den Ball durch den Ring! 21:26 aus Sicht der Rockets.
16.: Die Bankspieler holen das Momentum zurück! Martin und Fisher treffen von Downtown. 36:31 für die Thunder!
19.: Da ist der Ausgleich! Lin penetriert in die Zone, passt dann raus auf den freien Beverley und der versenkt den Dreier. 38:38!
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24.: OKC dreht hier richtig auf! Westbrook mit dem Cut zum Korb. Im nächsten Angriff nimmt er Lin den Ball ab und bedient Martin. Durant setzt noch einen drauf. 10:0-Lauf! 60:45 für die Thunder!
29.: Harte Entscheidung, aber vertretbar: Durant nimmt das Offensivfoul gegen Harden auf. Bei den Rockets läuft gar nichts mehr. Die Thunder führen mit 18.
36.: Unfassbar wie schnell dieser Westbrook ist. Der Guard nimmt richtig Fahrt auf und versenkt den Korbleger mit Ablauf der Uhr. 89:66 für Oklahoma City!
39.: Jetzt wird es peinlich! Fisher versenkt Back-to-back-Dreier und baut die Führung auf 102:69 (!!!) aus.
Oklahoma City Thunder vs. Houston Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Serge Ibaka. Der Spanier war von Beginn an drin in der Partie und machte anfangs vor allem in der Defensive auf sich aufmerksam. Der Power Forward räumte reihenweise die Rockets-Spieler ab (3 Blocks) und griff sich zudem 7 Rebounds. Aber auch offensiv bewies er, dass sein Spiel in dieser Saison um einiges facettenreicher geworden ist. 7 seiner 11 Würfe fanden ihr Ziel. Am Ende kam Ibaka auf 17 Punkte. Auch Westbrook und Durant spielten stark.
Der Flop des Spiels: Jeremy Lin. Man kann hier sicher viele Rockets-Spieler nennen, Greg Smith hat beispielsweise ein unfassbares Plus/Minus-Rating von -34, aber an Lin werden andere Maßstäbe angesetzt. Der Point Guard soll Harden in Sachen Scoring entlasten und das Spiel der Rockets ordnen. Das funktionierte aber mal gar nicht. Lin traf nur 1 von 7 aus dem Feld, leistete sich zudem 4 Turnover. Am Ende standen 4 kümmerliche Punkte auf seinem Konto.
Analyse: Die Serie verspricht eigentlich Spektakel pur. Doch der Start verlief äußerst holprig - vor allem für die Rockets. Die ersten 11 Würfe gingen daneben. Bis zum ersten Korb aus dem Feld dauerte es über 6 Minuten. Houston kam nicht ins Laufen und der gefürchtete Dreier (1/8 im ersten Viertel) fiel ebenfalls nicht.
Dafür trat aber das dritte Charakteristikum des Teams auf - Turnover! Aus den ersten 3 Ballverlusten machte Oklahoma City 7 Punkte. Houston ließ den Ball zu wenig rotieren und gleichzeitig verteidigten die Thunder gut. Die Rockets kamen kaum zu einfachen Würfen. Nur Harden (11 Punkte) war im Spiel. Der Ex-Thunder penetrierte immer wieder zum Korb und machte seine Punkte von der Freiwurflinie.
Doch auch bei OKC war nicht alles Gold was glänzte. Zwar waren die beiden Superstars Durant und Westbrook drin in der Partie, aber die Quote ließ auch bei den Thunder zu wünschen übrig. 25 Prozent bei Houston standen nach Viertel 1 ebenfalls kümmerliche 36 Prozent bei OKC entgegen.
Im zweiten Viertel wurde die Partie dann hochklassiger. Die Quoten stiegen und Houston kämpfte sich mit einem 13:2-Run zurück ins Spiel. Auf einmal waren es die Thunder, die sich unnötige Ballverluste leisteten. Brooks reagierte und beruhigte mit der Hereinnahme von Fisher das Spiel. Dreier von Martin und dem Veteran brachten das Momentum zurück.
Die Thunder spielten harte Defense, zwangen Houston so zu Ballverlusten und nutzten diese für einfache Fastbreak-Punkte. Ein 10:0-Lauf ebnete die vorentscheidende 15-Punkte-Pausenführung. Das gleiche Bild nach der Halbzeit: Unmengen von Ballverlusten bei Houston und dazu eine unterirdische Dreierquote (8/36). Dreier, die auf der anderen Seite fielen. Westbrook, Durant und Ibaka teilten sich die Punkte unter sich auf. Vor allem der Spanier drehte richtig auf, traf hochprozentig und räumte unter dem eigenen Korb ab.
Die Partie war bereits im dritten Viertel entschieden, weil die Rockets weiter wild losfeuerten, aber überhaupt nichts trafen. OKC hingegen spielte es clever runter, ließ den Ball gut laufen und kam so zu offenen Würfen. Am Ende wurde es sogar richtig peinlich für Houston. In der Form wird die Serie eine klare Sache.