Auf Dauer nur die Nummer zwei in L.A.?
"Ich bin froh, dass die Saison endlich vorbei ist", verkündete Magic Johnson nach der Sweep der L.A Lakers durch die San Antonio Spurs. "Wenn man sich die Qualität des Kaders anschaut, war diese Spielzeit sicher eine der größten Enttäuschungen in der Geschichte der Franchise."
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Enttäuschend, weil das Team unter seinen Möglichkeiten blieb und viele Verletzte zu beklagen hatte. Weil es nur mit Ach und Krach die Playoffs erreichte und dort gleich ausschied. Enttäuschend aber auch, weil die Lakers die Regentschaft in L.A. abtreten mussten.
Denn für den Moment sind die Kräfteverhältnisse in Kaliforniens Metropole klar: Die Clippers haben die Season Series gegen den großen Bruder mit 4-0 gewonnen und ihren ersten Titel in der Pacific Division eingefahren.
Die Clippers haben eine bessere und homogenere Truppe, sind jünger und haben ihre zentralen Spieler langfristig gebunden. Bis auf Chris Paul. Und mit ihm steht und fällt das ganze Gebilde, wie seine Verletzungspause in der vergangenen Regular Season eindrucksvoll bewies.
Es wird allgemein erwartet, dass der All-Star MVP seinen auslaufenden Vertrag verlängern und noch viele Jahre an der Seite von Blake Griffin für besondere Momente verantwortlich zeichnen wird.
Sicher ist das aber nicht. Vor allem dann nicht, wenn die Clippers auch in der 1. Runde der Playoffs scheitern sollten. Im Duell mit den Memphis Grizzlies steht es derzeit 2-2.
Sollte Paul mit Abschied drohen, werden die Clippers-Verantwortlichen aber wohl alles tun, um ihn umzustimmen. Ein neuer Trainer wäre dann wohl der erste Schritt. Paul ist schon heute im ständigen Austausch mit GM Gary Sacks, um die Richtung der Franchise zu besprechen.
Geht man also davon aus, dass der Point Guard seine Zukunft bei seinem aktuellen Team sieht, so sind die Clippers wohl auf Jahre auf den vorderen Plätzen der Western Conference zu erwarten. Für die Lakers bedeutet das einen dauerhaften Konkurrenten.
Denn dass die zweiterfolgreichste Franchise der NBA-Geschichte selbst längerfristig im Mittelmaß versinkt, ist eher nicht zu erwarten. Seit 1977 haben die Lakers nur zwei Mal die Playoffs verpasst (1993/94 und 2004/05), selbst aus schweren Situationen kamen sie stets blitzschnell wieder heraus.
Wenn Gasols und Bryants Verträge 2014 auslaufen, hat Mitch Kupchak wieder finanziellen Spielraum für Neuverpflichtungen, und genau in diesem Jahr soll ja ein gewisser LeBron James Free Agent werden.
Und selbst wenn sich der King gegen die Lakers entscheidet, so bleibt die Organisation für jeden anderen vertragslosen Spieler interessant. Wenn, ja wenn Jim Buss bis dahin eine ähnliche Aura umgibt wie zuvor seinen Vater Jerry.
Der hielt bis zu seinem Tod die Franchise zusammen, vermittelte gleichzeitig das Gefühl von Familienverbund und Big Business. Unter seinem Sohn wirkt alles etwas weniger durchdacht, weniger souverän und weniger visionär. Aber das kann ja noch werden. Und dann sind die Lakers ganz schnell wieder die Lakers.
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