NBA

Mit Pauken und Trompeten

Von SPOX
Dwyane Wade feierte nach sechs Spielen Pause gegen die Celtics ein durchschnittliches Comeback
© Getty

Die Big Three der Miami Heat sind wieder vereint und überrollen die Boston Celtics, die Utah Jazz bleiben auf Tuchfühlung zu den Lakers. Derweil hat Chicago Platz fünf im Osten an die Atlanta Hawks verloren. Die Dallas Mavericks beenden dank Vince Carter die Siegesserie der Denver Nuggets.

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Miami Heat (63-16) - Boston Celtics (40-39) 109:101 (BOXSCORE)

Nach seiner langen Pause war Dwyane Wade der Rost sicherlich anzumerken. 11 Punkte und 5 Turnover sind sicherlich nicht das, was man von dem Finals MVP von 2006 gewohnt ist. Mit 7 Rebounds und 6 Assists half er dem Team dafür anderweitig, und viel wichtiger war ohnehin, dass Wade überhaupt mal wieder auf dem Court stand.

Und einen Sieg gegen Boston nimmt man auch als amtierender Meister sicher gern mit. Auch wenn es zwölf Minuten dauerte und einen 13-Punkte-Rückstand brauchte, um die Heat wachzumachen.

Im zweiten Abschnitt sah man dann wieder das Miami, das man gewohnt ist. 41 Punkte waren ein Season-High für ein Viertel, Boston hatte in Abwesenheit von Paul Pierce und Kevin Garnett nichts zuzusetzen.

"Wenn man es vereinfacht ausdrücken will, haben ihre Reservisten unsere ausgestochen", so Celtics-Coach Doc Rivers. In der Tat kamen die Bankspieler der Gäste auf 14 Punkte, dagegen machten auf Seiten Miamis Rashard Lewis (19), Ray Allen und Norris Cole (17) schon allein jeweils mehr.

LeBron James verlebte mit 20 Punkten, 9 Rebounds und 6 Assists einen ruhigen Abend, Chris Bosh kam auf 17 Zähler. "Es war gut, wieder mit den anderen Big Two zusammen zu spielen", so James. "Wir versuchen, vor den Playoffs unseren Rhythmus zu finden und auch körperlich voll da zu sein."

Bei den Gästen waren Jeff Green (25) und Jordan Crawford (20) die Topscorer, der Rekordmeister legte das Augenmerk aber gleich auf die nächste Partie: "Ich will Orlandos Spieler nicht zusätzlich motivieren", so Jason Terry (6). "Aber ihr habt die Magic doch auch schon spielen sehen. Die sind furchtbar schlecht, die müssen wir schlagen."

Houston Rockets (44-35) - Memphis Grizzlies (54-25) 78:82 (BOXSCORE)

Nach 13 Pleiten in Houston feiern die Grizzlies mal wieder einen Erfolg - und der könnte wirklich wichtig gewesen sein. Für beide Teams. Denn in der Tabelle liegt Memphis dank der zeitgleichen Pleite Denvers jetzt gleichauf mit den Nuggets und könnte noch Platz drei im Westen erreichen.

Man darf sich sicher sein: Ein Matchup mit den Warriors ist Marc Gasol (15 Punkte, 12 Rebounds, 3 Steals, 3 Blocks) und Co. lieber, als wie im Vorjahr gleich in Runde eins auf die Clippers zu treffen.

Die Rockets wiederum verpassten die Chance, mit eben jenen Warriors gleichzuziehen und möglicherweise statt den Spurs auf Denver oder erneut Memphis zu treffen. Welches Duell für die jungen Rockets besser wäre, lassen wir mal dahingestellt.

Jedenfalls reichte Houston auch eine weitere 30-Punkte-Performance von James Harden nicht zum Sieg, Jeremy Lin (17) war in Abwesenheit von Chandler Parsons (Wade) der einzige Teamkollege, der ebenfalls zweistellig punktete. Ömer Asik (11 Rebounds) und Rookie Terrence Jones (12 Rebounds) arbeiteten immerhin fleißig an den Brettern.

Bei den Grizzlies kamen trotz des niedrigen Ergebnisses fünf Spieler auf zweistellige Punktzahlen - ein Beleg für die Ausgeglichenheit im Team. Neben Gasol gefiel Zach Randolph (15 Punkte, 8 Rebounds).

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Dallas Mavericks (39-40) - Denver Nuggets (54-25) 108:105 OT (BOXSCORE)

Was passiert eigentlich mit den Bärten der Mavs, wenn sie die Saison mit einer negativen Bilanz abschließen? Bleiben die Bärte dann über den Sommer dran? Die Spieler scheinen sich dieser Frage nicht stellen zu wollen, denn nach dem offiziellen Playoff-Aus heißt die Mission für den Rest der Spielzeit: irgendwie auf eine ausgeglichene Bilanz kommen.

Ein Sieg über die Nuggets war dabei eigentlich Pflicht, und wie so oft machte es Dallas bis zum Schluss spannend. Aber, und das war in diesem Jahr längst nicht immer der Fall: Die Texaner hatten in der Schlussphase den längeren Atem.

Dabei hätte es gar nicht zur Verlängerung kommen müssen, denn nach O.J. Mayos (20) Dreier waren die Mavs eigentlich schon auf Siegkurs. Doch dann verlor der Guard den Ball, brachte die Nuggets zurück ins Spiel. Eine Overtime musste her, in der sich Mayo dann aber akkurat rehabilitierte.

Mayo erzielte die ersten fünf Punkte für die Mavs und befand nach Spielende: "Man kann sich über solche Fehler keine großen Gedanken machen. Sie haben den Ausgleich geschafft, aber wir haben in der Overtime mehr für den Sieg getan."

Trotz seiner ersten 20-Punkte-Performance seit dem 8. März war aber nicht Mayo der Spieler des Spiels. Das war Vince Carter, der zum x-ten Mal in dieser Spielzeit die Zeit zurückdrehte und 22 Punkte, 12 Rebounds und 7 Assists verbuchte.

Und Dirk Nowitzki trug 22 Punkte und 10 Rebounds bei. Dem Deutschen fehlen jetzt noch 10 Zähler, um die 25.000-Punkte-Marke in seiner Karriere zu knacken, und weitere 192, um Jerry West in der All-Time-Scoring-List zu überholen.

Die Chance, das erste Ziel zu erreichen, hat Nowitzki am Sonntag gegen New Orleans. Und die Hornets könnten auch genau der richtige Gegner sein, um endlich diese verdammten Bärte loszuwerden.

Indiana Pacers (49-30) - Brooklyn Nets (47-32) 109:117 (BOXSCORE)

Um noch Chancen auf Platz drei zu haben, brauchen die Nets weitere Niederlagen der Pacers. Aber: Nach drei Pleiten aus vier Spielen scheint Indiana nicht unbedingt in Bestform in die Partien bei den Knicks und Celtics sowie gegen Philadelphia zu gehen.

Besonders die Defense hat einen Schritt zurück gemacht: In den letzten sechs Spielen kassierte das Team durchschnittlich mehr als 100 Punkte pro Partie, mit den 117 Brooklyns als vorläufiger Negativhöhepunkt.

David West macht es deutlich: "Wir sollten uns große Sorgen machen. Wir sind derzeit nicht in der Lage, 48 Minuten auf hohem Niveau zu spielen. Dabei sollte es zu diesem Zeitpunkt in der Saison nur noch um Kleinigkeiten gehen, die wir verbessern müssen."

Der Power Forward war selbst bester Schütze der Pacers (26 Punkte), auch alle anderen Starter punkteten zweistellig. Aber wie erwähnt war es die Defense, die kein Mittel gegen den Gast fand.

Deron Williams stach mit 33 Punkten und 14 Assists heraus, Brook Lopez und Joe Johnson steuerten 24 Zähler bei. "Er spielt im Moment absolut überragend", lobte Nets-Coach P.J. Carlesimo seinen Spielmacher . "Auch heute war er unglaublich, und wie immer hat er gute Defense gespielt."

Selbst wenn es am Ende nicht für Platz drei reichen sollte, so hat Brooklyn in Indiana doch ein Ziel erreicht: Der Heimvorteil in Runde eins ist der Truppe nicht mehr zu nehmen.

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