NBA

Selbst Olajuwon hätte nicht gepasst

Von Haruka Gruber und Philipp Dornhegge
Dirk Bauermann analysiert den gescheiterten Versuch mit Dwight Howard und Ömer Asik
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Teil IV: Beverley & Lin - Das perfekte Job-Sharing

Der fachkundige Basketball-Fan aus Europa findet bei den Rockets vertraute Namen: Neben dem Türken Asik gehören mit dem Litauer Donatas Motiejunas und dem Israeli Omri Casspi zwei weitere Euro-Importe dem Kader an. Und Patrick Beverley, gebürtiger Amerikaner, der die wichtigste basketballerische Sozialisation in Europa erfuhr.

Einst einer unter vielen eindimensionalen und untersetzten Combo Guards am US-College, weswegen er 2009 erst spät gedraftet wurde (von den Lakers an 42), ging er den beschwerlichen Weg über die Ukraine, Griechenland und Russland, um es mit 25 Jahren in die NBA zu schaffen. Völlig überraschend verdrängte er diese Saison Jeremy Lin und ist fester Bestandteil der Starting Five.

"Ich habe mit den Bayern gegen ihn in seinem letzten Jahr in Europa gespielt, als wir im Eurocup auf St. Petersburg trafen. Man hatte damals schon gemerkt, dass er sich weiterentwickelt hat. Früher war er der typische US-Guard. Super athletisch und sehr aufs Scoren fixiert, gleichzeitig mit 1,85 Metern zu klein und taktisch nicht gut genug geschult für ganz oben", sagt Bauermann.

Bauermanns Playbook: Die Miami Heat in der Taktikanalyse

"Er ist immer noch der gleiche Spielertypus, der vor allem über die Athletik kommt. Deswegen holt er einerseits für seine Größe gute 3,9 Rebounds, andererseits gibt er trotz seiner Position als Point Guard nur 2,3 Assists. Dass er seine Nische gefunden hat, hängt mit seiner Lehrzeit in Europa zusammen. Dort hat er gelernt, wie wichtig es ist, nicht auf die Stats zu schauen, sondern die Kleinigkeiten zu erledigen, die jedes Team braucht."

Darunter fällt neben der exzellenten Verteidigung sein ordentlicher Dreier (33,3 Prozent). Da Harden ohnehin häufig den Ball vorträgt beziehungsweise die Spielzüge einleitet, positioniert sich Beverley in den Dreierecken und fungiert als Spot-Up-Shooter. Nur Harden selbst (6,4 pro Spiel) nimmt bei den Rockets mehr Distanzwürfe als Beverley (4,9 pro Spiel).

Insofern folgt Beverleys Beförderung in die erste Fünf und die vermeintliche Degradierung von Jeremy Lin auf die Bank einer Logik: Beverley ist mit seiner Genügsamkeit die ideale Ergänzung zu Harden. Lin und Harden sind wiederum vom Stil schlichtweg zu ähnlich, weil beide den Ball in der Hand halten müssen, um effektiv zu sein.

Daher wurde der US-Taiwanese zum Sixth Man umfunktioniert - und zeigt sich so beständig wie nie. Als Anführer der zweiten Fünf entlastet er Harden beim Scoring und kann wieder so spielen, wie er es in New York tat. Mehr noch: Als Sixth Man fühlt sich Lin offensichtlich deutlich wohler, was sich besonders in der Schussauswahl ausdrückt. Für seine 15,3 Punkte im Schnitt legt er Quoten von 50,3 Prozent aus dem Feld sowie 39,0 Prozent von der Dreierlinie auf. Beides sind mit Abstand Karrierebestwerte.

Bauermann: "Lin war schon immer ein sehr intelligenter Basketballer, bei dem ich aber nie wusste, ob er Star-Potential besitzt. Die jetzige Rolle in Houston könnte perfekt für ihn sein. Er spielt nicht direkt gegen die Starter der Gegner, sondern eher gegen deren second unit, und kann so seine Stärken noch besser zur Geltung bringen."

Teil I: Howard & Asik: Offensiv ein Desaster

Teil II: Howard & Asik: Defensiv mit Licht und Schatten

Teil III: James Harden: Der beste Shooting Guard der Welt?

Teil IV: Beverley & Lin: Das perfekte Job-Sharing

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