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Wall & McLemore retten Dunk Contest

Von SPOX
Dunkkönig John Wall überzeugte Fans und Punktrichter mit Athletik und Kreativität
© Getty
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Dunk Contest

Nachdem sich viele Fans des Dunk Contests in den letzten Jahren über mangelnde Starpower beklagten, waren diesmal gleich drei All-Stars dabei - zum ersten Mal seit 1988! Neben John Wall, Paul George und Damian Lillard gaben sich auch Titelverteidiger Terrence Ross, Harrison Barnes und Ben McLemore die Ehre.

Das Feld allein versprach einen packenden Wettbewerb, doch die Liga wollte mit einem neuen Format noch mehr Spannung erzeugen. Doch der Schuss ging komplett nach hinten los: In der sogenannten Freestyle Round konnten sich erst die drei Ost-, dann die drei West-Dunker "warm machen", die Punktrichter bestimmten nach anderthalb Minuten die Siegermannschaft dieser völlig überflüssigen Runde.

Die Ost-Jungs gewannen und durften deshalb in der Hauptrunde bestimmen, ob sie in den folgenden Eins-gegen-Eins-Duellen vor- oder nachlegen wollten. Der Westen legte vor, die Duelle lauteten Lillard gegen Ross, Barnes gegen George und McLemore gegen Wall.

Das Format war eine Best-of-Five-Serie, bei der der jeweilige Verlierer jedes Durchgangs aus dem Wettbewerb ausschied. Ross behielt knapp die Oberhand vor Lillard, George ließ den miserablen Barnes ganz alt aussehen. Es stand also 2:0 für den Osten, McLemore hätte nun Wall und anschließend noch Ross und George schlagen müssen, um den Wettbewerb zu gewinnen.

Mit der Hilfe von Shaquille O'Neal legte Sacramentos Rookie stark vor. McLemore betrat den Court mit königlicher Robe und Kings-Mitbesitzer Shaq im Schlepptau. Ein mittelalterlich verkleideter Marktschreier verlas von einer Schriftrolle, dass mit dem heutigen Abend die Shaq-Lemore-Ära eingeläutet werde. Anschließend setzte sich Shaq auf einem Thron unter den Ring und wurde von McLemore übersprungen.

Die Inszenierung war kitschig, zeugte aber von Kreativität und Humor. Und der Dunk war aller Ehren wert. Dennoch reichte es nicht, um John Wall zu schlagen. Washingtons All-Star stellte das Wizards-Maskottchen unter den Korb und ließ es den Ball hochhalten, Wall sprang mit gespreizten Beinen über dieses Maskottchen hinweg, nahm die Kugel auf und zeigte einen Double Pump Reverse Jam. Ein richtg starker Dunking, der Wall nach Meinung der Punktrichter Dominique Wilkins, Magic Johnson und Julius Erving sowie in der Fanabstimmung den Sieg bescherte.

Wilkins sprach anschließend gar davon, dass der Dunk Contest zurück sei, aber das war wohl nur der ersten Euphorie geschuldet. Denn zwei starke Dunks reichen nicht aus, um darüber hinwegzutäuschen, dass der Wettbewerb insgesamt langweilig war.

Fünf der sechs Dunker kann man dabei keinen Vorwurf machen, sie zeigte jeweils gute Leistungen. Allerdings war die Freestyle Round wie erwähnt völlig überflüssig, die Hauptrunde viel zu kurz. Jeder Dunker musste nur einmal ran, das Spektakel war schon vorbei, bevor es begonnen hatte.

Und was wäre eigentlich passiert, hätten die Punktrichter doch McLemore vor Wall den Zuschlag gegeben? Ross und eventuell auch George hätten ein zweites Mal dunken dürfen, McLemore unter Umständen gar drei Mal. Insgesamt ein fragwürdiges Format, das dringend überarbeitet werden muss. Genügend hochkarätige Dunker hat die Liga allemal zu bieten.

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