Indiana Pacers (1) - Atlanta Hawks (8)
Saisonbilanz: 2-2
Ausgangsposition: Die Atlanta Hawks sind das einzige Playoff-Team mit einer negativen Bilanz, während die Indiana Pacers nahezu die gesamte Saison über den Platz an der Sonne der Eastern Conference genießen konnten - also eine eindeutige Sache, oder?
Nicht unbedingt. Denn auch wenn die Hawks als klarer Außenseiter in diese Serie gehen, gelten sie bei vielen Experten als nicht komplett chancenlos. Grund dafür sind die Probleme der Indiana Pacers, die nach einem fantastischen Start in den letzten Monaten irgendwie die Kontrolle verloren haben.
Über die Ursache dieser Probleme wird viel spekuliert, doch keiner scheint so recht eine Antwort gefunden zu haben - noch nicht einmal die Pacers selbst. So kurz vor den Playoffs ist das ziemlich beängstigend. Eine Sache, die aber definitiv besser werden sollte, ist die Einstellung der Akteure um Paul George und Roy Hibbert.
In vielen Partien gegen Ende der regulären Saison wirkte das Team von Head Coach Frank Vogel lustlos und einfach unmotiviert - gegen die Oklahoma City Thunder zeigte sich jedoch mal wieder das volle Potenzial der Mannschaft.
Man kann sich also nicht wirklich sicher sein, welches Team man zu sehen bekommen wird. Sicher sind dagegen zwei Tatsachen. Die Pacers haben die beste Defense und eine der schlechtesten Offensiven der Liga. Seit dem All-Star Break liegt Indiana im Offensive Rating (100,2) auf dem 29. Rang - nur die Sixers waren schlechter!
Die Playoffs mit dem LEAGUE PASS schauen! Kostenlos am 19. und 20. April!
An dieser Stelle dürfte also ein wenig Hoffnung bei den Hawks-Fans aufkeimen. Vor allem, da Jeff Teague und Co. während der Saison durchaus gute Leistungen im direkten Duell gegen Indiana gezeigt haben. In den 4 Partien der regulären Saison haben die Hawks mehrmals bewiesen, dass sie am offensiven Ende des Courts auch gegen die beste Defense der Liga effektiv sein können.
Dabei war vor allem der Dreier eine gefährliche Waffe. Bei durchschnittlich 25,3 Versuchen pro Partie gegen Indiana trafen die Hawks-Schützen 10,3 Mal von Downtown (40,6 Prozent). Gegen eine Mannschaft, die den gegnerischen Dreier normalerweise unglaublich gut wegnimmt, ist das eine starke Quote.
Doch wenn der Dreier nicht fällt? Dann wird es wahrscheinlich eher düster aussehen. Den Hawks fehlen schlicht und einfach die Waffen, um eine konstant gefährliche Offensive auf's Parkett zu bringen.
Key Matchup: Der Frontcourt der Hawks steht vor einer Menge Arbeit, wenn es gegen Roy Hibbert, David West und Co. geht. Allen voran Paul Millsap - der vielleicht beste Spieler von Atlanta - hatte während der regulären Saison doch arge Probleme mit den physischen Verteidigern der Pacers. Im direkten Duell mit West traf der 29-Jährige nur 27 Prozent seiner Würfe (4 von 15 aus dem Feld), gegen Hibbert waren es sogar nur 7 Prozent (1/14 FG).
Auf der anderen Seite hatte West ebenfalls Probleme, wenn er von Millsap verteidigt wurde (7/20 FG), gegen die Backups der Hawks lief es allerdings besser. Wer sich im Frontcourt und am Brett durchsetzen kann, der hat einen immensen Vorteil in der Serie.
X-Faktor: Pero Antic. Der Big Man der Hawks besticht durch seine Fähigkeiten von der Dreierlinie - zumindest manchmal. Wenn er heiß läuft, dann stellt der 31-Jährige eine extreme Gefahr von Downtown dar. Das mussten auch schon die Pacers am eigenen Leibe spüren. Anfang April hämmerte er Indiana 3 Dreier um die Ohren und was dabei noch viel wichtiger ist: Als Stretch Four zieht er seinen Gegenspieler (zuletzt oftmals Roy Hibbert) vom Korb weg. Hibbert ist aber defensiv nur effektiv, wenn er direkt am Ring agiert. Mit einer heißen Wurfhand könnte Antic ein großes Matchup-Problem für die Pacers werden.
Prognose: Für die Hawks gilt das Motto: "You live and die by the three!" Wenn Atlanta beständig für Gefahr von Downtown sorgen kann, dann könnten sie die Pacers ärgern - wie gesagt, wenn. Vielmehr dürften die Pacers aber selbst ihr größter Gegner in dieser Serie sein, den es zu überwinden gilt - wahrscheinlich mit Erfolg. Pacers in 5.